Das war die 4. Lange Nacht der Wissenschaften an der TU Berlin
Liebe TU-Mitglieder, liebe
Freunde der Technischen Universität,
zu dem großartigen Erfolg der TU Berlin haben Sie alle
mit Ihrer monatelangen, unermüdlichen Arbeit entscheidend
beigetragen, jeder auf seinem Platz. Für Ihren Einsatz,
Ihre Leistungsbereitschaft und Ihre Loyalität in dieser
für die TU Berlin schwierigen Zeit danke ich Ihnen von
ganzem Herzen.
Ihr
Kurt Kutzler
Vorsitzender des Kuratoriums "Lange Nacht der Wissenschaften"
und TU-Präsident
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18000
mal öffneten sich zur 4.
Langen Nacht der Wissenschaften am 12. Juni 2004 die Türen
an der TU Berlin. Publikumsrenner unter dem Gesamtangebot in
Berlin und Potsdam war das TU-Hauptgebäude, in das 6400 Neugierige
strömten. Insgesamt konnte die Wissenschaftsnacht 85 000 Besuche
zählen. Außer dem Hauptgebäude zählten die
TU-Angebote der Physiker, Chemiker, Mathematiker, Architekten und
Verfahrenstechniker jeweils weit über 1500 Besuche. Über
mangelnden Zulauf konnten sich aber auch alle anderen TU-Veranstaltungen
nicht beklagen. Den ganzen Nachmittag und Abend bis spät in
die Nacht beherrschten die blauen Luftballons das Bild auf dem TU-Campus,
drangen ins Foyer vor, ja bis in die Hörsäle und Labore.
Und mit ihnen wissbegierige Kinder, junge und ältere Erwachsene.
Tausende Berlinerinnen, Berliner und ihre Gäste wollten es
sich nicht entgehen lassen, die Orte zu besichtigen, wo Wissen entsteht.
Mit viel Freude und Ideenreichtum hatten sich die Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler darauf vorbereitet.
"Wir reden nicht mehr nur von diesem Dialog mit der Öffentlichkeit,
er wird von uns aktiv angeboten", hatte TU-Präsident Professor
Kurt Kutzler gesagt, als er die Lange Nacht in der "guten Stube"
der TU Berlin, dem lichtdurchfluteten, neu gestalteten historischen
Lichthof im Beisein vieler prominenter Gäste eröffnete.
Zum letzen Mal tat er dies als Vorsitzender und im Namen des Kuratoriums
der "Langen Nacht der Wissenschaften". Im nächsten
Jahr wird der Vorsitz turnusgemäß an eine andere Wissenschaftseinrichtung
wechseln. Der Lichthof, wunderbarer Ort für die Eröffnung,
verfehlte seine Wirkung nicht. Beeindruckt zeigte sich auch Kulturstaatssekreträin
Barbara Kisseler, die die Senatsverwaltung vertrat. "Wir werden
ihn für die Kulturverwaltung okkupieren!", rief sie begeistert
aus. Warum nicht? Für große Ereignisse ist er wie geschaffen.
Schon vor 105 Jahren verlieh dort der Kaiser der Königlichen
Technischen Hochschule das Promotionsrecht und damit die entscheidende
gesellschaftliche Anerkennung der Technikwissenschaften.
Dann aber begannen die TU Berlin und mit ihr rund 100 andere Wissenschaftseinrichtungen
mit ihrer Leistungsschau. Gleich zu Anfang zündete Präsident
Kutzler noch einen weiteren Initialfunken: Er drückte den Startknopf
für die Jagd nach der größten Primzahl der Welt,
einer Zahl mit mehr als zehn Millionen Stellen. 100 Computer des
Instituts für Mathematik der TU Berlin und des DFG-Forschungszentrums
"Mathematik für Schlüsseltechnologien" werden
dafür in den nächsten Wochen im Einsatz sein.
In dieser Nacht platzten manche Labore und Institute aus allen
Nähten. Innerhalb von Minuten waren die Plätze für
die Führungen mit Blick durch das Übungsteleskop im Institut
für Astrophysik vergriffen, viele Wissbegierige umringten den
Glasbläser im Physik-Neubau oder füllten die Sitzplätze
in der Versuchshalle für Hochspannungstechnik. Hier konnten
sie bei der Entstehung und der Entladung von Blitzen Zeuge sein.
Die Chemiker experimentierten den ganzen Abend vor "ausverkauften
Rängen". Im Foyer des Hauptgebäudes staunten die
Gäste über den riesigen virtuellen, sprechenden Kopf "Massy",
der erklärte, wie der Computer sprechen lernt. Mit roten Wangen
und großen Augen erlebten viele Kinder den Spaß an der
Wissenschaft beim Umformen von Joghurtbechern, beim Gold waschen
oder bei der Nachstellung von bekannten Gemälden im Architekturgebäude.
Nach Mitternacht schlossen die Aktiven erschöpft ihre Labore,
Werkstätten und Hörsäle, räumten Tische und
Stelltafeln ein. Noch lange saßen jedoch die Gäste an
den Biertischen vor dem Hauptgebäude und wollten sich noch
nicht von ihrer TU Berlin verabschieden. Die vielen blauen Luftballons
waren inzwischen über die ganze Stadt verteilt und in den Kinderzimmern
gelandet. Manche hatten auch schon den Weg in den Himmel über
Berlin gefunden. Wo sie landen, künden sie von einem großen,
fröhlichen Fest der Wissenschaft in einer der größten
Forschungsmetropolen Europas.
Patricia Pätzold
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