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Oktober 2004
 
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"Universitäten müssen unternehmerischer agieren können"

Initiative "an morgen denken": zehn Forderungen an den Berliner Senat zur Sicherung des Wissenschaftsstandorts

Der Senat muss den Widerspruch zwischen seinem Ziel, Berlin als Wirtschaftsstandort durch Wissenschaft zu profilieren, und einem sehr harten Sparkurs auflösen." Das forderte Prof. Dr. Günter Stock, Sprecher der Initiative "an morgen denken" und Vorstandschef der Schering AG, auf einer Pressekonferenz der Initiative Ende September in Berlin. Stock sagte, Berlins Wissenschaft brauche nach den quälenden Spardebatten einen neuen Aufbruch. Mit zehn Forderungen wandte sich die Initiative, der 19 wichtige Berliner Unternehmen sowie Bildungs- und Forschungseinrichtungen angehören, darunter auch die TU Berlin, an den Senat. Gefordert werden die Erweiterung der Entscheidungskompetenzen der Hochschulen, mehr Eigenverantwortung und Budgetfreiheit, effiziente Gremienstrukturen, eine Schwerpunktdefinition und -förderung zum konzentrierten Einsatz der knappen staatlichen Finanzmittel, die Ko-Finanzierungsbereitschaft sowohl zur Absicherung der von den Hochschulen und Forschungseinrichtungen eingeworbenen Drittmittel als auch für das "Eliteuniversitäten-Programm" des Bundes.

"Exemplarisch für fehlende Zukunftskonzepte" der Berliner Regierung sei auch die "rückwärts gewandte Debatte um Viertelparitäten an den Berliner Universitäten und Hochschulen", hieß es weiter. "Eine wie auch immer geartete Viertelparität in den Gremien darf es nicht geben", so Prof. Dr. Günter Stock. "Die Berliner Hochschulen müssen - gerade wegen der angespannten Haushaltslage der öffentlichen Hand - unternehmerischer agieren können." Berlin brauche einen Wissenschaftspakt von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, um die Hauptstadt strategisch neu aufzustellen zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen. Den Regierenden Bürgermeister forderte die Initiative auf, seine Richtlinienkompetenz im Senat wahrzunehmen, um die Wissenschaft als strategischen Standortfaktor in Berlin nachhaltig zu profilieren - notfalls auch gegen den Widerstand anderer Politikfelder.

Die Vorwürfe der Initiative, der Wissenschaftssenator strebe offenbar nicht an, eine der Berliner Universitäten in den von Bund und Ländern ausgelobten Wettbewerb zur Förderung als Eliteuniversität zu schicken, wies Thomas Flierl (PDS) zurück. Es habe bereits zwei Gespräche mit den drei Universitäten darüber gegeben, wie sie sich an dem Wettbewerb beteiligen könnten, so Flierl. "Selbstverständlich werde ich alle Anträge von Berliner Universitäten unterstützen, auch die auf den Programmteil Spitzenuniversität." Seitens der Universitäten lägen ihm aber noch keine Anträge vor. Es sei jetzt an den Universitäten, diese sorgfältig vorzubereiten und sich dem Wettbewerbsverfahren zu stellen.

Sybille Nitsche

www.an-morgen-denken.de

 

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