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Oktober 2004
 
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Bürger fahren Bürger

Forscher konzipierten den ersten Selbsthilfebus Ostdeutschlands

Es gibt Gegenden in Deutschland, in denen auf 1000 Einwohner 950 Autos kommen. Die Uckermark nordöstlich von Berlin, für den außen stehenden Betrachter ein ländliches Idyll, gehört dazu. Die Region ist so dünn besiedelt, dass ein regelmäßiger öffentlicher Nahverkehr mit großen Linienbussen nicht zu finanzieren ist, weil die Auslastung fehlt. Insbesondere die Beweglichkeit älterer Menschen schränkt das stark ein. In vielen Regionen Brandenburgs sieht es nicht viel anders aus. Jetzt wurde der erste Bürgerbusverein Ostdeutschlands im oberhavelländischen Gransee gegründet: In Kleinbussen des Verkehrsverbundes werden ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer ihre Mitbürger auf festen Linien durch den Landkreis kutschieren. Das Konzept dafür entwickelte das Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG) der TU Berlin.

In den alten Bundesländern haben sich die Bürgerbusse, die von ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern in rund 100 Vereinen gelenkt werden, bereits seit rund 20 Jahren bewährt. Noch älter ist die englische Variante, wo die ersten Bürgerbusse schon in den Sechzigerjahren fuhren. "Überall müssen die alternativen Nahverkehrsprojekte den individuellen Bedürfnissen der Bevölkerung und den Gegebenheiten der Infrastruktur angepasst werden", so erläutert Eckart Schenk, Diplomingenieur des Verkehrswesens und verantwortlich für das Projekt an der TU Berlin. "Die Menschen müssen so motiviert sein, die Kleinbusse regelmäßig zu fahren, dass eine verlässliche Linie aufgebaut werden kann."

Das Projekt ist Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsvorhabens "Impuls 2005", an dem 17 Partner aus Wissenschaft und Praxis beteiligt sind.

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www.ztg.tu-berlin.de/reg005004038.shtml
www.impuls2005.de

 

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