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Oktober 2004
 
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Das ganze Schiff auf einen Blick - Hilfen für den Kapitän

Rund 80 Prozent aller Schiffsunfälle werden mit "menschlichem" Versagen in Zusammenhang gebracht: ein Zeichen dafür, dass das Transportmittel Schiff technisch unvollkommen oder schlecht ausgerüstet ist, unseemännisch gehandhabt wird oder in einer nicht beherrschbaren Umwelt agiert. Als technisch unvollkommen muss heute ein Schiff gelten, das die geistige Leistungsfähigkeit des Menschen als Regler und Entscheider nicht oder nur partiell berücksichtigt.

Die Informationen, die vom Schiffsführer zu bewältigen sind, werden mit dem Anwachsen von Problemlösungsanforderungen mehr und können ihn sowohl fachlich wie psychisch überfordern. Das vorhandene geistige Potenzial wird bei drohender Gefahr nicht rechtzeitig oder fachlich fehlerhaft abgerufen.

Die Firma AVECS entwickelt derzeit zusammen mit Kapitän AG Dr.-Ing. habil. Kersandt ein Assistenzsystem für die Schiffsführung, das dem Schiffsführer die wesentlichen Risiken "auf einen Blick" online auf der Brücke anzeigt. Es soll ihm eine rasche Situationsorientierung ermöglichen, auf drohende Gefahren und zu ergreifende Maßnahmen hinweisen.

Das System soll zunächst auf großen Schiffen wie Tankern und Passagierschiffen eingesetzt werden. Erste Untersuchungen führt derzeit das Zentrum Mensch-Maschine-Systeme (ZMMS) der Technischen Universität Berlin mit einem Prototypen durch. Ziel ist dabei sowohl eine Validierung der ermittelten acht Teilrisiken als auch die Entwicklung einer geeigneten Bedienoberfläche. Die Entwicklungen sollen bis zum Jahr 2006 abgeschlossen sein, sodass das Assistenzsystem, vorbehaltlich der Zustimmung der Reeder, bis 2008 eingeführt werden könnte.

tui

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