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Dezember 2005
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Drehgestelle zum Anfassen

Ein studentisches Projekt für leisere S-Bahnen

Studierende bei Messungen auf dem Betriebsgelände der Berliner S-Bahn GmbH
Foto: privat

Was kann den Verschleiß zwischen Rad und Schiene reduzieren? Verkehrswesen-Studierende am Fachgebiet für Schienenfahrzeugtechnik von Prof. Dr.-Ing. Markus Hecht nahmen im Auftrag der S-Bahn Berlin GmbH Drehgestelle unter die Lupe.

Die Studierenden untersuchten das Laufverhalten der Züge aus der Baureihe 481/482 - der modernsten der S-Bahn. Deren Drehgestell ist darauf ausgelegt, dass seine Radsätze passiv in Kurven einlenken. Das verringert den Verschleiß zwischen Rad und Schiene und sorgt für eine größere Laufruhe beim Durchfahren der Kurven. Die Messergebnisse eines vorangegangenen Projektes am Fachgebiet Schienenfahrzeugtechnik lassen vermuten, dass es nicht allein bei den Vorteilen für die Kurvenfahrt bleibt. Es kann außerdem durch die passiven Einstellmöglichkeiten der Radsätze zu Fehlstellungen in geraden Streckenabschnitten kommen. Ein solches Verhalten beeinträchtigt zwar nicht die Sicherheit, führt aber zu unnötigem Verschleiß zwischen Rad und Schiene sowie zu höherer Geräuschentwicklung. Daher wurde vor allem das Verhalten der Radsätze beim Anfahren und Bremsen in geraden Streckenabschnitten betrachtet und bewertet. Hierfür installierten die Studierenden die vom Fachgebiet entwickelte Schräglaufwinkelmesseinrichtung in den Bahnhöfen Lankwitz und Savignyplatz. Direkte Messungen an den Drehgestellen und Untersuchungen zu deren mechanischen Eigenschaften konnten in den Betriebswerkstätten der S-Bahn vorgenommen werden. Auch recherchierten die Studierenden in den betriebseigenen Datenbanken. Fehlerquellen wurden identifiziert und leicht umsetzbare sowie preiswerte Lösungsvorschläge entwickelt.

Außer dem Erwerb von neuem Wissen konnten die Studierenden anhand von realen Problemen konnten ihre bisherigen Fähigkeiten testen, und - nicht unwichtig - praxisnahes Arbeiten im Team. Einen kleinen Einblick in das Projekt bietet der Schaukasten des Fachgebietes im Hauptgebäude der TU Berlin zwischen Raum H 104 und Cafeteria.

Mischa Maidorn,
Student

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