2-3/05
Februar-März 2005
 
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Bei Anruf - Ausparken!

Triefend nass, zitternd vor Kälte und abgekämpft stand mitternächtlich mein guter Freund Paul vor der Tür. "Kann ich bei dir übernachten?", keuchte er erschöpft und sah mich mit waidwunden Augen an. Er wohnt außerhalb Berlins, an einen öffentlichen Transport ist um diese Zeit nicht mehr zu denken.

"Mein Auto musste ich in der Innenstadt stehen lassen, weil der Akku von meinem Handy leer ist!"

???

Paul denkt politisch und versucht in vorbildlicher Weise, sein Umfeld immer auf dem neuesten Stand der Technik zu halten, um damit die daniederliegende Wirtschaft anzukurbeln. Dafür bringt er auch Opfer. Neulich musste er seinen Job aufgeben, weil er einfach keine Zeit mehr zum Arbeiten findet. Allein das Updaten seines Computers mit der immer neuen Software, das Sichten und Digitalisieren seines umfangreichen Foto-,Video- und Textmaterials, das alle zwei Monate anstehende Umprogrammieren und Neueinrichten des aktuellsten Handymodells - von Fernseher, DVD-Playern und HiFi-Anlagen gar nicht zu reden - nimmt sehr viel Zeit in Anspruch.

Finanziell ist er natürlich etwas klamm. "Ich nehme daher am neuen Handy-Parken teil. Da sparst du richtig Geld", erläuterte er mir bei einer heißen Tasse Tee.

"Du rufst eine bestimmte Nummer an, wenn du einparkst. Wenn du ausparkst, rufst du wieder an und bekommst eine minutengenaue Abrechnung. Nie wieder zu viel zahlen, nie wieder Knöllchen!" Begeistert sah er mich an.

"Und wieso steht dein Auto jetzt in der Stadt?"

"Na, hab ich Geld zu verschenken? Ich muss doch den Parkplatz bezahlen, bis ich zu Hause meinen Akku aufgeladen, den Wagen abgeholt und mich dann telefonisch abgemeldet habe." Zugegeben: eine tolle Sache! Sofort wollte ich mich ebenfalls anmelden. Leider war mein Akku gerade leer.

pp

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