7-9/05
Juli 2005
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Das Ende der Verzerrung

Förderpreis für grundrissgetreue Luftbildaufnahmen

Die Bilder erhalten die geometrischen Eigenschaften einer Karte und sind daher für planerische Zwecke nutzbar

Was Bert Wolf am Institut für Geodäsie und Geoinformationstechnik auf Anregung von Professor Jörg Albertz entwickelte, um Luftbildaufnahmen zu entzerren, ist neu. Wurden für die Entzerrung bislang Höheninformationen benötigt, kommt Wolfs Ansatz ohne sie aus. Für seine Diplomarbeit erhielt er deshalb den ersten Preis des in diesem Jahr erstmals ausgeschriebenen Nachwuchs-Förderpreises des internationalen Symposiums "Remote Sensing of Urban Areas". Bert Wolf hatte sich gegen 18 Studierende und Doktoranden aus aller Welt durchgesetzt.

Luftbilder, aufgenommen mit einer normalen Kamera, haben den Makel, dass die Gebäude als liegend erscheinen. Das hat zur Folge, dass hohe Gebäude umliegende niedrigere Gebäude sowie Straßen verdecken. Eine solche Aufnahme ist zur Anfertigung von Karten nicht direkt geeignet. Die Lage der Gebäude muss korrigiert werden.

Die Experten sprechen von Entzerrung. Die Gebäude werden quasi wieder gerade gerückt. Diese entzerrten Aufnahmen werden Orthobilder oder Orthoimages genannt. Ein solches Orthobild weist allerdings Bildflecken auf, da die durch die "liegenden" Objekte verdeckten Bereiche nicht mit Bildinhalten aufzufüllen sind. Bei wahren Orthobildern nun sind diese Flächen mit Bildinformationen aufgefüllt. Dadurch erhalten die echten Orthobilder geometrische Eigenschaften einer Karte, weshalb sie wie eine Karte verwendet und für planerische Zwecke nutzbar sind. Um die Entzerrungen vornehmen zu können, werden allerdings Höheninformationen über die abgebildete Geländeoberfläche und die abgebildeten Gebäude benötigt. Diese Daten zu gewinnen ist kostenintensiv und zeitaufwändig.

Die von Bert Wolf entwickelte Methode benötigt diese Höheninformationen nicht mehr. Sie basiert auf Bildern, die mit einer zeilenweise arbeitenden digitalen Kamera aufgenommen wurden. Diese Zeilenscanner-Bilddaten weisen eine besondere Aufnahmegeometrie auf. Bert Wolfs neue Methode nutzt diese Eigenschaften von zwei zueinander senkrecht aufgenommenen Bildstreifen.

Das Ergebnis ist eine grundrissgetreue Abbildung der gesamten Oberfläche.

Sybille Nitsche

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