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Juni 2005
 
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Jedes Stück hat seine Geschichte

Eine der bedeutendsten mineralogischen Sammlungen in der TU Berlin

Kustodin Susanne Herting-Agthe führt gern durch die Sammlung
Foto: TU-Pressestelle

Kristalle in allen Farben, Formen und Größen, bekannte und unbekannte Mineralien, Meteoriten und bunte Edelsteine, wo man hinschaut. Die mit rund 100000 katalogisierten Exponaten gut bestückte mineralogische Sammlung der TU Berlin, eine der fünf bedeutendsten der Bundesrepublik, lässt das Herz des Steineliebhabers höher schlagen. Allein 1500 der schönsten Stücke werden in dem 200 Quadratmeter großen Schauraum der Sammlung gezeigt. Schon im Eingang der mehr als 200 Jahre alten Sammlung im sechsten Stock des blauen Willy-Kreuer-Baus am Ernst-Reuter-Platz blickt der Besucher in die violette Vielfalt einer großen, rund 90 cm hohen und 50 cm breiten Amethystendruse aus Brasilien, eines der eindrucksvollsten Stücke für den Besucher. Zu fast jedem Stück kann die Kustodin der Sammlung, Dr. Susanne Herting-Agthe, eine kleine Geschichte erzählen. Seit Jahren kümmert sich die Mineralogin um die wissenschaftliche Bearbeitung, die Systematisierung und die Vergrößerung der Sammlung. "Tausch, Kauf, Fund, alles, was man sich vorstellen kann, wird und wurde auch zur Vergrößerung der Sammlung getan", erzählt sie. "Schwerpunkte der Sammlung sind die Lagerstätten Tsumeb in Namibia und Hagendorf in der Oberpfalz, dem reichhaltigsten Mineralienfundort überhaupt."

Der größere Teil der Steine lagert in Schubladen und im Keller. An den Stücken - die Sammlung umfasst etwa 70 Prozent aller bekannten Mineralarten - wird gelehrt, analysiert und geforscht. "Oft kommen auch Forscher von außerhalb, um sich Stücke anzusehen, oder bitten um eine Probe", erklärt Susanne Herting-Agthe. Sie hat Teile ihrer Diplomprüfung noch bei Professor Hugo Strunz absolviert, dem "Systematikpapst", nach dessen Systematik weltweit fast alle Sammlungen aufgebaut sind und der bis 1978 an der TU Berlin lehrte.

Natürlich findet man in der Sammlung auch die schönsten Stücke vom Strunzit, der nach ihm benannt wurde. Auch in der Langen Nacht der Wissenschaften war die Schausammlung gut besucht. Viele der Neugierigen nahmen die Gelegenheit wahr, sich von Dr. Susanne Herting-Agthe und Dr. Christian Agthe und ihren Helferinnen und Helfern ihre mitgebrachten Erbstücke bestimmen zu lassen.

Patricia Pätzold

Geöffnet: In der Vorlesungszeit jeden Freitag, 9.00-12.00 Uhr. Bitte vorher anrufen.

www.mineralogische-sammlungen.de

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