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Dezember 2006
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Die Sache mit der Gans

Deutsches Brauchtum schreibt fest: Zu Weihnachten gehört die Weihnachtsgans, mit Äpfeln und Rosinen, in Weinsauce oder knusprig und modern fettarm gegrillt. Was bisher allerdings nicht dazugehörte, war die Begnadigung der Gans. Dies ist ein neuer Brauch, den der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder einführte. Als braver Ehemann und Familienvater hatte er zum Weihnachtsfest im Jahr 2000 eine schöne, noch lebende Gans für die heimische Bratröhre ausgesucht. Doch er machte einen schwerwiegenden Fehler. Er weihte seine Stieftochter Klara in das Vorhaben ein. Das Ach-und-Weh-Geschrei im Hause Schröder kann sich jeder erfahrene Vater sofort vorstellen. Auch Stiefvater Gerhard hielt es nicht aus und begnadigte die Gans, die nun den Namen "Doretta" trug und für deren Wohlergehen in einer Tier-Pflegeanstalt im brandenburgischen Lenzen fortan regelmäßig Zahlungen aus dem Kanzleramt eingingen. Doch das Federvieh verzieh die Schmach offenbar nicht, als Ganter den blöden Namen "Doretta" tragen zu müssen. Um sich Respekt zu verschaffen, verbat er sich jegliche Gesellschaft anderer Gänsedamen oder gar -herren. Verzweifelt sah man sich nach einer anderen Beschäftigung für das teure Tier um. Es kam noch der für den Ganter ungünstige Umstand hinzu, dass die Nachfolgerin im Kanzleramt keinerlei Interesse zeigte, einen alternden Gänserich mit dem albernen Namen "Doretta" zu alimentieren. "Doretta" sollte nun also demenzkranke Menschen im Berliner Verein "Leben mit Tieren" betreuen. Doch auch hier verweigerte "er" die Gesellschaft. Prognose: schwierig. Was nun?

Na ja, immerhin ist "Doretta" nun schon mehrmals erfolgreich von der Klinge gesprungen. Das Kanzlerinteresse ist erlahmt, das greinende Kind ist älter geworden ... Und weil jetzt wieder Weihnachten kommt ... 

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