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Berliner Mathematik in Quitos Bussen

Reger Austausch im gemeinsamen Doktorandenprogramm mit Ekuador

Die ekuadorianischen Doktoranden, die sich derzeit an der TU Berlin aufhalten: Prof. Polo Vaca aus Quito (2. v. l.), einer der aktivsten Förderer des Austauschprogramms, besuchte sie kürzlich
Foto: privat

Eine Universität in fast 3000 Meter Höhe, dünne Luft und gelegentlich Asche speiende Vulkane machen das Atmen schwer. Der 4794 Meter hohe Hausvulkan Pinchincha schaut direkt in den Hörsaal, der Cotopaxi (5897 Meter), das Idealbild eines Vulkans, grüßt majestätisch aus der Ferne. Hat da jemand Lust, Vorlesungen zu halten oder gar zu hören? Das ist Alltag in Quito, der Hauptstadt Ekuadors. Viele TU-Mathematiker haben sich inzwischen daran gewöhnt.

Im November 2002 haben die Technische Universität Berlin und die Escuela Politécnica Nacional Quito (EPN) ein gemeinsames Doktorandenprogramm auf dem Gebiet der Angewandten Mathematik ins Leben gerufen, finanziell gefördert vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD).

Die Kooperation, die von Professor Martin Grötschel (TU Berlin und Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin, ZIB) und Dr. Marco Castro (EPN) unterzeichnet wurde, soll ekuadorianische Doktoranden an aktuelle Probleme der anwendungsnahen mathematischen Forschung, wie sie im Berliner DFG-Forschungszentrum "Matheon" durchgeführt wird, heranführen und sie mit dem nötigen Startwissen ausrüsten. Die Stipendiaten aus Quito sind hoch motiviert und gut ausgebildet. Die Betreuer vor Ort haben in Europa promoviert. Berlin stellt interessante mathematische Themen und Expertenwissen für international konkurrenzfähige Forschung bereit.

Die Berliner Professoren Martin Grötschel, Volker Mehrmann, Rolf H. Möhring, Fredi Tröltzsch und Günther M. Ziegler sowie die Privatdozenten Peter Benner, Sven O. Krumke und Jörg Rambau haben inzwischen mit ihren wissenschaftlichen Mitarbeitern in Quito jeweils 14-tägige Crashkurse mit zugehörigen Übungen zur diskreten Mathematik, Numerik, Kontrolltheorie und Optimalsteuerung an der EPN gehalten.

Der DAAD finanziert pro Doktorand zwei Aufenthalte an der TU Berlin in vier Jahren, die EPN Quito die Stipendien der Doktoranden sowie die Aufenthaltskosten der TU-Wissenschaftler in Quito. Die TU Berlin übernimmt für jeden Aufenthalt in Berlin einen zusätzlichen Monat. Aus Drittmitteln der beteiligten Berliner Wissenschaftler werden Flüge nach Quito sowie zusätzliche Aufenthalte der Doktoranden bezahlt.

Inzwischen hat sich ein sehr aktiver Austausch mit vielen Themen entwickelt. Ein konkret auf Quito zugeschnittenes Projekt betrifft die Optimierung des dortigen Trolleybus-Systems. Inzwischen arbeiten sieben Doktoranden im Programm mit.

tui

www.zib.de/Optimization/Project-Quito/index.html.en

 

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