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Mathe-Crashtest für Frühaufsteher

Weniger Abbrecher, bessere Noten, kürzere Studienzeiten - "Early Bird" soll das Ingenieurstudium erfolgreicher machen

Zwei Monate Mathe von morgens bis abends. Wer das schafft, ist auf dem richtigen Weg
© TU-Pressestelle

Das Projekt "Early Bird" ist ein Crashkurs in Mathematik für Studienanfänger der Ingenieurstudiengänge. In der Zeit zwischen Abitur und Beginn des Wintersemesters wird den Studienanfängern die Möglichkeit geboten, die Module Analysis I und Lineare Algebra bereits vor dem offiziellen Studienbeginn und vor der Immatrikulation zu absolvieren.

Ziel dieses vorgezogenen Mathematikkompaktkurses ist es, Studienanfänger mit jenem mathematischen Wissen auszustatten, das sie in die Lage versetzt, die originären ingenieurwissenschaftlichen Grundlagenfächer wie Mechanik, Physik oder Thermodynamik von Beginn an erfolgreich studieren zu können.

Mathematische Kenntnisse und Fähigkeiten gehören zum wichtigsten Handwerkszeug der Ingenieure, das vielfach in den Anfängerveranstaltungen benötigt wird, bevor es in der Mathematik-Ausbildung der Ingenieure jedoch gelehrt wird. Ein Dilemma.

"In der Praxis haben sich die Lehrenden bislang damit beholfen, in den Fächern, die mathematische Kenntnisse voraussetzen, die Rechenvorschriften erst einmal exkursartig zu vermitteln. Ein wirkliches Verständnis ist damit bei den Studierenden aber nicht zu erreichen, lediglich eine schematische Anwendung", sagt Prof. Dr. Dirk Ferus, der das Projekt zusammen mit Lars Oeverdieck und Erhard Zorn vom Institut für Mathematik auf den Weg gebracht hat.

Der Kompaktkurs wird an die Teilnehmer sehr hohe Anforderungen stellen - zwei Monate Mathematik, von morgens bis abends inklusive Hausaufgaben. Dafür werden sie aber intensiv betreut. "Wegen der großen Stofffülle ist eine gute Betreuung in den Tutorien besonders wichtig", betont Professor Ferus. Statt der beantragten Tutorenmittel für maximal 15 Teilnehmer je Tutorium wurde bei der Bewilligung die Grenze jedoch auf 20 Teilnehmer hochgesetzt. Die Projektverantwortlichen hoffen, dass es trotzdem gelingen wird, den Kurs erfolgreich durchzuführen. "Wer sich dem erfolgreich stellt, hat eine erste Gewissheit, dass die Studienwahl nicht falsch war", sagt Erhard Zorn. Und anderen wird eventuell die Enttäuschung erspart, nach zwei, drei quälenden Semestern doch das Handtuch werfen zu müssen, weil sie den mathematischen Anforderungen an ein Ingenieurstudium nicht gewachsen sind.

Mit "Early Bird" erhoffen sich die Initiatoren mehr bestandene Prüfungen, weniger Abbrecher, kürzere Studienzeiten und insgesamt verbesserte Studienleistungen in den Ingenieurfächern durch eine bessere Mathematikausbildung und das frühere Bereitstellen mathematischen Wissens. "Early Bird" wird von April 2006 bis Ende 2008 mit 56763 Euro gefördert, das sind Mittel für sechs zusätzliche Tutoren in zwei Semestern. Der erste Kurs beginnt am 7. August 2006.

Sybille Nitsche

www.moses.tu-berlin.de/Mathematik

 

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