11/06
November 2006
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Mühe allein genügt nicht!

Not macht erfinderisch! Wem aber auch der Erfindergeist nichts mehr nützt, der verkauft eben seine Seele. Das ist eine besonders gewinnmaximierende Strategie, nicht erst seit Goethes Faust. Beherzt werden nun auch die akademischen Seelen verkauft. Mit einem gewissen Unbehagen nahm die Welt kürzlich davon Kenntnis, dass der ehemalige Hörsaal "Z02" einer Fachhochschule in Würzburg nun "Aldi-Süd-Hörsaal" heißt. Der Discounter hat für - wir kennen die Summe nicht - viel Geld und für fünf Jahre die Namensrechte an dem Hörsaal gekauft. Dafür darf er den Saal renovieren, aber nicht etwa akademisch gediegen, sondern vital bunt in den frischen Farben und mit dem Logo der Supermarktkette. Ob den Studierenden das Wasser im Mund zusammenläuft, wenn sie während des professoralen Vortrags an Aldis Texastopf oder Sahnehering im Plastikbecher denken, ist bislang nicht überliefert. Die Sponsoren wollen mit der psychedelischen Aktion jedenfalls eher dem schlechten Image des Discounters als Arbeitgeber bei den FH-Absolventen entgegenwirken. Die Sparkasse der Stadt hat gleich nachgezogen und ihren Daumen auf einen anderen Hörsaal gelegt.

Mit einem einfachen Hörsaal gab sich dagegen die Stiftung des früheren Kaffeefabrikanten Klaus J. Jacobs nicht zufrieden. Sie kaufte für 200 Millionen Euro gleich eine ganze Universität, die "International University Bremen", die dankbar sofort ihren Namen wechselte und nun "Jacobs University Bremen" heißt. "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing!", munkeln die Spielverderber. Denen wird nun der alte Jacobs-Werbespruch entgegengehalten: "Mühe allein genügt nicht!"

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