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Oktober 2006
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Über Stock und Stein

Studierende bauen eine Solardraisine - noch Interessenten gesucht

Fahrten in die Natur mit der Draisine stehen in der Touristik wieder hoch im Kurs
© privat

Spätestens in einem Jahr soll eine innovative, solargetriebene und von Studierenden gebaute Draisine ihre Jungfernfahrt auf der Versuchsstrecke westlich von Berlin, zwischen Rathenow und Neustadt (Dosse), absolvieren. "Die Studierenden werden aber die Draisine nicht nur konstruieren", erklärt Thomas Thron. Der Diplomingenieur betreut das studentische Projekt "Solardraisine" am Fachgebiet Schienenfahrzeuge von Prof. Dr. Markus Hecht. "Sie sollen auch einen Einblick in das Innovationsmanagement bekommen."

Bis 1930 wurden in Deutschland muskelbetriebene Fahrraddraisinen gebaut und danach nur noch motorisierte Fahrzeuge. Heute nutzen die Bahnunternehmen sie zwar nur noch selten, doch im deutschen und europäischen Tourismus stehen sie wieder ganz hoch im Kurs. Ausflügler können derzeit 17 Strecken in Deutschland nutzen.

"Unsere zukünftige Solardraisine soll behinderten- und familiengerecht sein, man kann zum Beispiel auch Fahrräder mitnehmen", zählt Thomas Thron auf. "Außerdem lassen sich damit auch hügelige, landschaftlich reizvolle Strecken erschließen, die bislang mit der muskelbetriebenen Draisine nicht nutzbar waren."

Die stillgelegte Bahnstrecke von Rathenow nach Neustadt (Dosse) wird derzeit für den Betrieb des neuen Fahrzeuges umgewandelt. Diese Aktivität wird getragen von "mobikult - Mobilität ist Kultur", einem Kooperationsvorhaben im Rahmen der EU-Förderinitiative LEADER+ im Land Brandenburg.

Modell der zukünftigen Solardraisine - mit Platz für Fahrräder
© FG Schienenfahrzeuge

Zwei Semester lang können nun Studierende, zum Beispiel aus Fahrzeugtechnik, Verkehrswesen, Maschinenbau oder Elektrotechnik, die Konstruktion dieses innovativen Gefährts betreiben und dabei neben Praxiswissen auch Leistungspunkte für das Hauptstudium erwerben. Die Draisine zeichnet sich durch Photovoltaikmodule aus, die es erlauben, die eingestrahlte Sonnenenergie für den Antrieb zu nutzen und für den Fall von Schlechtwetter und Dunkelheit auch zu speichern. Die Studierenden sollen die Konstruktion planen, berechnen und schließlich zusammenbauen. Erste Versuchsfahrten mit einem Prototyp werden an der Peter-Behrens-Halle auf dem ehemaligen AEG-Gelände im Wedding stattfinden.

"Die Projektarbeit vermittelt Verständnis von Gelerntem, sowohl in der Auslegung und Konstruktion von Fahrzeugen, in Entwicklungsmethodik und -technik, als auch in Systemdenken und Teamfähigkeit", ist sich Thomas Thron sicher. Das Projekt startet in diesem Semester. Mitstreiter werden noch gesucht.

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Tel.: 314-2 24 44
thomas.thron@tu-berlin.de
www.tu-berlin.de/~schienenfahrzeuge

 

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