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Schallgrenze überschritten

TU-Alumni-Firma Neofonie konzipiert erfolgreich Suchmaschinen im Internet

Mut zur Firmengründung: Helmut Hoffer von Ankershoffen und Nurhan Yildirim
© neofonie

Zumindest im Internet gibt es für das zeitraubende Suchen technische Lösungen. Sogenannte "Suchmaschinen" erleichtern dem Internetnutzer den Zugang zu Informationen. Die Berliner Softwarefirma Neofonie hat sich auf die Konzeption und den Aufbau solcher Suchmaschinen konzentriert und sich über die Jahre zu einem erfolgreichen Unternehmen entwickelt.

Es begann alles vor sieben Jahren, als Helmut Hoffer von Ankershoffen, Nurhan Yildirim und Oli Kai Paulus, damals noch wissenschaftliche Mitarbeiter im Institut für Kommunikations- und Softwaretechnik an der TU Berlin, maßgeblich an der Gestaltung der Volltextsuchmaschine "Fireball" beteiligt waren. "Wir hatten keinerlei Rechte an dieser Suchmaschine, diese lagen zu hundert Prozent beim Auftraggeber", sagt Helmut von Ankershoffen, "finanziell hatten wir somit zwar kein Standbein, aber das Know-how, das wir bei der Arbeit erworben hatten, und der große Erfolg von Fireball ermutigte uns zur Firmengründung." Außerdem ließen weitere Aufträge nicht lange auf sich warten. Der erste große Kunde war AOL Deutschland.

Für Kunden wie AOL erstellt Neofonie nicht nur die Suchmaschinen, sondern häufig die gesamte Softwaretechnik, die hinter den Internetseiten liegt. "Suchmaschinen sind unser Spezialgebiet", sagt der 33-jährige Informatiker. "Wir investieren jedoch rund 30 Prozent unseres Umsatzes in die Forschung, auch für andere Web-Technologien."

Als das Unternehmen 1998 an den Start ging - anfangs noch unter dem Namen "infonie" -, gab es neben den drei Gründern noch zwei weitere Mitarbeiter. Ein Jahr später waren es zehn. Und so ging es stetig weiter. Heute zählt die Neofonie GmbH 90 Angestellte. "Eine Art Schallgrenze gab es bei rund 40 Mitarbeitern", sagt Helmut von Ankershoffen. "Bis dahin kannte ich mich in jedem einzelnen Projekt bestens aus. Bei so vielen Mitarbeitern und dementsprechend zahlreichen Projekten geht das heute nicht mehr." Das überlässt er nun den Projektleitern, die alle schon viele Jahre im Unternehmen gearbeitet haben müssen, bevor sie diese Position übernehmen. Die neue "Schallgrenze" sieht Helmut von Ankershoffen bei rund 150 Mitarbeitern. "Ich denke, dass es ab dieser Anzahl zu unpersönlich im Unternehmen wird", sagt er. Momentan geht es ihm statt um Wachstum eher darum, die Firma zu stabilisieren. Je größer die Anzahl der Kunden, desto geringer ist die Abhängigkeit von wenigen großen Auftraggebern. Das mögliche Platzen eines Auftrages darf nicht zur Entlassung von Mitarbeitern führen. Von Langzeitplanungen und Businessplänen hält Helmut von Ankershoffen nicht besonders viel. "Es kommt meistens doch anders als geplant", sagt er.

Angehenden Firmengründern rät er vielmehr: "Leichter wird der Schritt in die Selbstständigkeit, wenn man vorher Praxiserfahrung in der jeweiligen Branche sammelt."

Auf Einladung des TU-Alumni-Teams kommt Helmut von Ankershoffen im Rahmen der Gründerinitiative am 31. Januar (17.15 Uhr, Raum P 382, Ernst-Ruska-Gebäude) in die TU Berlin, um angehenden Gründerinnen und Gründern Einblick in die Neofonie GmbH zu geben.

Bettina Klotz

www.neofonie.de

 

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