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Weltraumballons an die Erde fesseln

Mercator-Professor Dmitry Rakov sucht nach neuen technischen Lösungen in der Luftfahrt

Dmitry Rakov
© Pätzold

Aspectus invisus - die unsichtbare Möglichkeit: Sie fasziniert den Wissenschaftler, Erfinder und Künstler Dr.-Ing. Dmitry Rakov seit Jahren. "Neben allen Lösungen, die wir finden, gibt es immer noch mehrere, die wir nicht sehen", erklärt der russische Wissenschaftler, der sich derzeit als Mercator-Gastprofessor der Deutschen Forschungsgemeinschaft am Institut für Luft- und Raumfahrt der TU Berlin aufhält. Hinter seinem etwas undurchdringlich klingenden Thema "System- und Strukturanalyse von technischen Systemen" verbergen sich allerdings interessante Möglichkeiten für die Luftfahrt. Beispiel: schalldämmende Effekte von Schaumstoffen. Je mehr Gewicht, heißt es in der Luftfahrt, desto höher die Antriebskosten, desto höher die Belastung für die Umwelt, desto unwirtschaftlicher das ganze System. Die Werte von Schalldämmungen aus Holz und anderen Materialien konnten bislang nicht von leichteren Schaumstoffen erreicht werden. Ummantelt man den Schaumstoff allerdings vakuumdicht mit dünnen Folien, erhöhen sich die Werte signifikant. Hierzu führt Rakov derzeit mit Prof. Dr. Jürgen Thorbeck, Fachgebiet Luftfahrzeugbau und Leichtbau, Versuche durch. Oder: Stratosphärische Plattformen werden derzeit für Anwendungen in der Telekommunikation und der Atmosphärenforschung diskutiert. Aerostaten, große Ballone, bieten dabei viele Vorteile: Sie benötigen wenig Antriebskraft, haben große Flächen, auf die man Solarzellen platzieren kann für die Produktion von elektrischer Energie. Frei in rund 20 Kilometer Höhe schwebende Ballone benötigen eine Steuerung, Platz für Treibstoff und die Nutzlast. Doch vielleicht kann man sie "fesseln", ihre materielle Verbindung mit der Erde zum Beispiel zur Energieversorgung nutzen. Hier neue technische Lösungen zu finden, die Möglichkeit im Unsichtbaren, das wird Dmitry Rakov die nächsten Monate beschäftigen. 2002 bis 2003 hielt sich der Ingenieur der russischen Akademie der Wissenschaften als Alexander von Humboldt-Stipendiat bereits am Institut für Luft- und Raumfahrt der TU Berlin auf. In seiner knapp bemessenen Freizeit betätigt er sich als Künstler. Seine Bilder mit unmöglichen Figuren wurden bereits vielfach auf Ausstellungen gezeigt und sind auch in der Langen Nacht der Wissenschaften am 9. Juni 2007 zu sehen (Haus der Physik, Hardenbergstraße 36)

Patricia Pätzold

www.rakov.de

 

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