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Mai 2007
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Wissen ist Macht - Mitwisser erwünscht

TU-Alumni unterstützen Unternehmen beim Wissensmanagement

Servicebereit und engagiert – das Team der Peritor Wissensmanagement GmbH: Emanuel Mey, Jonathan Weiss, Timo Glaser und Marcus Lamer (v. l.)
© TU-Pressestelle

"Wissen ist Macht" - dieses Sprichwort gefällt Timo Glaser nicht unbedingt. Denn wenn ein Mitarbeiter innerhalb einer Projektgruppe etwas weiß, das andere nicht wissen, dann ist das schlecht für das gesamte Projekt. Noch schlechter wird es, wenn derjenige auch noch irgendwann das Unternehmen verlässt und sein Wissen einfach mitnimmt. Dann ist es für das Unternehmen verloren. Wie lässt sich Wissen von Mitarbeitern optimal für ein Unternehmen bewahren? Für diese Frage bietet Timo Glaser mit der Peritor Wissensmanagement GmbH Lösungen an.

"Als primäres Instrument haben wir eine webbasierte Software zur zentralen Informations- und Dokumentenverwaltung entwickelt, damit alle Mitarbeiter schnell und zuverlässig Zugriff auf Informationen haben", erklärt TU-Alumnus Timo Glaser einen Baustein zur Lösung des Problems. Um die technische Lösung erfolgreich einzuführen, setzt das Team von Peritor noch an zwei weiteren Punkten an. "Wir untersuchen genauestens die vorhandenen Arbeitsprozesse, um diese in unserer Software abzubilden. Des Weiteren definieren wir gemeinsam mit den Kunden Wissensziele, deren Erreichung regelmäßig überprüft wird", erklärt der Unternehmensmitbegründer. "Der dritte und weitaus schwierigste Bereich ist die menschliche Ebene - beispielsweise der Abbau von Hierarchien und das Schaffen von Anreizen zur Wissensteilung." Kunden sind bisher häufig Anwaltskanzleien, wobei sich die Akquise als schwierig erweist. "Ein Problem bei der Gewinnung neuer Kunden ist, dass wir mit 24 bis 32 Jahren Manager einer sehr konservativen Klientel überzeugen müssen, welche normalerweise weit über 60 sind. Besonders die Beratungsleistung ist schwierig zu verkaufen. Im Softwarebereich hingegen ist es einfacher, da jungen Leuten hier mehr zugetraut wird", sagt Glaser.

Dennoch sieht er die Entwicklung von Peritor, das er gemeinsam mit vier weiteren Partnern 2005 gegründet hat, auf einem guten Weg. Langfristig möchte das heute zehnköpfige Team in den chinesischen Markt einsteigen. China ist für Timo Glaser kein Neuland. Im Rahmen eines Doppeldiplom-Abkommens zwischen der TU Berlin und der Shanghaier Jiao Tong University studierte er eineinhalb Jahre an der Universität in Shanghai und gehört zu den ersten TU-Absolventen mit einem deutsch-chinesischen Doppeldiplom in der Tasche. "Im schnell wachsenden chinesischen Markt wechseln Mitarbeiter häufig nach kurzer Zeit das Unternehmen. Wissensmanagement ist hier zunehmend wichtig", beschreibt Glaser die Situation. In seiner Dissertation, die er zurzeit am TU-Fachgebiet Informatik und Gesellschaft schreibt, untersucht er den Einfluss kultureller Unterschiede auf IT-Sicherheit. "Meine Promotion gliedert sich auch in meine Arbeit bei Peritor ein. Da wir unsere Softwarelösungen als Anwendungsdienstleistung in unserem Rechenzentrum betreiben, sind Sicherheitsaspekte für unsere Kunden von großer Bedeutung", so Timo Glaser.

Bettina Klotz

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