nr. 2/februar 2018 t e n . k e h t o t o h p / l e h c s t u r t s a m o h t © klimaschutz – die uhr tickt die bundesregierung muss schnell und entschieden handeln, sagt klimaökonom ottmar edenhofer und erklärt, wie der ausstieg aus der kohle gelingen kann seite 2 ± n i l r e b u t © die hochschulzeitung der technischen universität berlin open access – freier zugang zum wissen die tu berlin hat die verträge mit dem großen wissenschaftsverlag elsevier gekündigt und eine open access policy verabschiedet. wie die unibibliothek forschende bei ihren veröffentlichungen unterstützen kann seiten 4 und 5 geschichte – der vietnamkongress zu den auslösern der 68er- studentenrevolte gehörte der vietnamkongress an der tu berlin vor 50 jahren – zwei tu-alumni erinnern sich seite 12 n i i l r e b v h c r a s e d n a l © auch in zukunft flexibel agieren angela ittel und hans-ulrich heiß als vizepräsidenten bestätigt – neuer ressortzuschnitt das tu-präsidium, das ab 1. april 2018 in seine neue amtszeit startet, ist nun komplett: anfang februar 2018 wur- den die vizepräsidentin prof. dr. an- gela ittel und der vizepräsident prof. dr. hans-ulrich heiß jeweils mit großer mehrheit wiedergewählt. bei beiden wird sich das ressort um strategische themen erweitern. so be- treut angela ittel neben internationali- sierung und lehrkräftebildung, gleich- stellung und diversität künftig auch die neuen bereiche strategische entwick- lung und nachwuchs. „ich werde mich um die antragstellung im ‚1000-profes- suren-programm‘, die steigerung von dfg-verbund-anträgen und um tenu- re-track-programme kümmern. mit dem präsidenten, professor thomsen, entwickle ich den berliner verbundan- trag für die exzellenzstrategie weiter. wichtig ist, dass wir auch in zukunft flexibel agieren, notwendigkeiten er- kennen und unnützes sein lassen. ich freue mich sehr auf die amtszeit – mit neuen und alten aufgaben, aber immer mit großem spaß an der kontinuierli- chen weiterentwicklung der tu ber- lin“, sagt angela ittel. hans-ulrich heiß wird im neuen prä- sidium neben studium, lehre und weiterbildung neu für digitalisierung und nachhaltige entwicklung zustän- dig sein. „wir müssen unsere absol- ventinnen und absolventen auf eine l i n n a m e k n a i t s i r h c / r p / n hans-ulrich heiß ist künftig auch für digitalisierung und nachhaltige entwicklung zuständig, bei angela ittel erweitert sich das ressort um die bereiche strategische entwicklung und nachwuchs welt im umbruch vorbereiten, eine welt, die geprägt ist von globalisie- rung, umweltproblemen und digitaler transformation. dies hat auswirkun- gen auf unsere curricula und unser selbstverständnis als akademische bildungsstätte. ein neues leitbild für die lehre wird dafür das fundament legen“, betont der informatiker. am 1. april 2018 beginnt für angela ittel die dritte und für hans-ulrich heiß die vierte amtsperiode. eine amtszeit für die beiden vizepräsidenten dau- ert zwei jahre. anfang januar wurde christian thomsen erneut zum prä- sidenten und christine ahrend zum zweiten mal zur 1. vizepräsidentin gewählt. stefanie terp i l r e b u t © kleiner schwarm erfolgreicher start ins weltall: tu berlin baut einmaliges intersatelliten-netzwerk auf trieren. dafür sind die satelliten mit funkgeräten ausgestattet, die nicht nur die kommunikation mit dem missions- kontrollzentrum ermöglichen, sondern auch den datenaustausch zwischen den einzelnen nanosatelliten. der sa- tellitenschwarm kann so eine höhere örtliche und zeitliche abdeckung der erdoberfläche erzielen als etwa größe- re einzelsatelliten. „in der satelliten- kommunikation im niederen erdorbit werden anfallende rohdaten bei einem überflug über bodenstationen mit ei- ner verzögerung von mehreren stun- den zur erde gesendet, verarbeitet, archiviert und verteilt“, erklärt zizung yoon. die auslieferung von datenpro- dukten dauert meist einen bis mehrere tage, doch gerade in der frühwarnung und im katastrophen-monitoring wäre r l i / n i l r e b u t © ein zeitgewinn durch sofortverarbei- tung im orbit sowie die kommunika- tion von satellit zu satellit und von dort bis zur nächsten bodenstation ein großer gewinn. „durch das erproben eines intersatelliten-netzwerkes wol- len wir den wissenschaftlichen und technischen grundstein für zukünfti- ge autonome multisatelliten-missionen legen“, so yoon. „dies ist gerade vor dem hintergrund der diskussion um konstellationen mit mehreren hun- dert satelliten, beispielsweise für eine globale internetversorgung, von großer bedeutung.“ und dabei kann die tu berlin auf große erfahrung zurückgrei- fen: „s-net“ ist ihre 13. weltraummis- sion. susanne cholodnicki www.tu-berlin.de/?192509 die vier nanosatelliten kommunizieren untereinander im weltraum (montage) 1. februar 2018, 11 uhr ortszeit: es knackt, es rauscht, und schon sind sie da – alle vier nanosatelliten sen- den ihre ersten telemetriedaten an die bodenstation auf dem dach des instituts für luft- und raumfahrt der tu berlin. die teammitglieder der „s- net“-mission fallen sich erleichtert in die arme. fünf jahre lang hatten die wissenschaftlichen mitarbeiter und studierenden, betreut von prof. dr.- ing. klaus brieß, an den würfelförmi- gen satelliten gearbeitet. „jetzt wissen wir endlich, dass sie funktionieren“, sagt projektleiter dr.-ing. zizung yoon erleichtert. gestartet waren seine „mi- nis“ – jeder mit einer kantenlänge von nur 24 zentimetern – bereits um 3.07 uhr. eine sojus-rakete hatte sie vom neuen russischen weltraumbahnhof wostotschny in sibirien erfolgreich in den orbit gebracht. das team möch- te mit „s-net“ ein weltweit bisher einmaliges netzwerk aus mehreren nanosatelliten aufbauen und dessen technische leistungsfähigkeit demons- i e c v r e s h c n u a l m c e / s o m s o c s o r © wostotschny: der raketen- kopf ist bereit. das tu-team um projekt- leiter zizung yoon (r.) s streik der studentischen beschäftigten tui jeweils einige tage im januar und februar 2018 mussten einrich- tungen der tu berlin ohne ihre stu- dentischen hilfskräfte auskommen. diese befanden sich im streik um eine erhöhung des stundenlohns von 10,98 euro auf 14 euro und eine dynamische anpassung des lohns an die lohnentwicklung im öffentlichen dienst. die vergütung sei seit 17 jahren nicht angehoben worden, erklärte die verhandlungs- führende gewerkschaft erziehung und wissenschaft (gew). die for- derung entspreche daher einem in- flationsausgleich. neben den zentralen aktionen – eine demo in der city rund um den zoologischen garten – gab es vielerlei dezentrale aktionen. so de- monstrierten mehrere hundert stu- dierende rund um die tu berlin mit einer abschlusskundgebung am 25. januar 2018 vor dem mathematik- gebäude an der straße des 17. juni. „im campus center, in der studen- tischen studienberatung und an der hotline standen die services nur eingeschränkt zur verfügung, konn- ten aber aufrechterhalten werden“, sagt mirko pollak, koordinator des studien-info-service der tu berlin. „die ausgefallenen arbeitsstunden werden nicht vergütet, müssen aber auch nicht nachgearbeitet werden.“ h o r g a n n a / r p / n i l r e b u t © die studierenden demonstrierten in der city und an der tu berlin seit januar 2018 zahlt die tu ber- lin als einzige hochschule in der hauptstadt ihren studierenden 12,50 euro. auskünfte erteilen der tu-servicebereich personal und der studentische personalrat. freiheit der wissenschaft auf den beiglegten karten in die- ser „tu intern“ finden sie antworten von renommierten wissenschaftlerinnen und wissenschaftlern der tu berlin auf die frage, was ihnen wissenschaft be- deutet. ein klares bekenntnis zur freiheit der forschung legen sie auch in dem film „für die freiheit der wissenschaft“ ab, der auf dem tuberlintv-kanal zu sehen ist. s https://youtu.be/p1zp5ouubt8