Angewandte Geowissenschaften

Interdisziplinärer Forschungsverbund gegründet


(WiFo) Seit Januar 1995 gibt es in Berlin einen neuen Interdisziplinären Forschungsverbund (IFV) mit dem Namen "Angewandte Geowissenschaften". Er hat sich am 7. Februar offiziell konstituiert und sein Programm vorgestellt. Die Leitung des IFV liegt bei Prof. Eberhard Klitzsch vom Institut für Geologie und Paläontologie der TU Berlin.

Dieser IFV hat seine Wurzeln in dem 15 Jahre lang von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Sonderforschungsbereich 69 "Geowissenschaftliche Probleme in ariden und semiariden Gebieten" an der Technischen Universität.

Ökosysteme und ihre Veränderung

Wesentliche Ergebnisse und gut funktionierende Kooperationsbeziehungen des Sonderforschungsbereichs sollen durch den IFV aufgegriffen werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Wissenschaft und Forschung. Künftig soll der Akzent stärker auf die Erforschung sensibler oder bereits geschädigter Ökosysteme und deren fortgesetzte Veränderung durch anthropogene Eingriffe vor allem in den Umbruchstaaten und -regionen Mittel- und Osteuropas gelegt werden.

Im Vordergrund steht dabei die Untersuchung eng miteinander verflochtener Problemkreise wie etwa die Überlagerung natürlicher und vom Menschen verursachter Klimaänderungen oder die Interaktion der Grundwasser-, Boden- und Rohstoffsituation mit geologischen und weiteren geowissenschaftlichen Faktoren. Damit sollen wissenschaftliche Grundlagen für ressourcenschonende und umweltverträgliche Landesplanungen geschaffen sowie dringend erforderliche, bisher weitgehend vernachlässigte geowissenschaftlich fundierte Entscheidungshilfen für nationale und internationale Strukturplanungen bereitgestellt werden. Mit der fachübergreifenden Integration natur- und ingenieurwissenschaftlicher Forschungspotentiale; erklärte die Senatsverwaltung für Wissenschaft und Forschung, wird der IFV einen wesentlichen Beitrag zur Profilierung der geowissenschaftlichen Expertise im Raum Berlin/Brandenburg leisten, die u.a. durch den Aufbau des Geoforschungszentrums Potsdam erheblich gewachsen sei.

Zentrum für Geo-Systemanalyse

Ein wichtiges Ziel des IFV ist der Aufbau eines Zentrums für Internationale Geo-Systemanalyse (GEOSYS) als fachbereichsübergreifender Forschungsschwerpunkt an der TU Berlin. Die geowissenschaftlichen Institute der Freien Universität Berlin und der Technischen Fachhochschule Berlin werden in die zukünftige Arbeit von GEOSYS ebenfalls miteinbezogen.

Die Senatsverwaltung für Wissenschaft und Forschung fördert den IFV 1995 mit einer Zuwendung in Höhe von 150.000,- DM. 1996 soll die Fördersumme auf 180.000,- DM wachsen. Der Förderzeitraum ist auf längstens fünf Jahre beschränkt.


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