BITS und TIPS:

E-Mail: Schneller als die Schneckenpost


In der ersten Folge von Bits und Tips ha-
ben wir im Oktober beschrieben, wie man
bei der Zentraleinrichtung Rechenzen-
trum (ZRZ) in das Internet einsteigt und
damit zum Netzreisenden wird. Heute
schauen wir uns an, wie man seine ersten
Eindrücke in Worte faßt und dann als
Brief an Freunde im Netz verschickt -
natürlich in elektronischer Form über
Electronic Mail, kurz E-mail.

Ist man erstmal als ZRZ-Benutzer im Internet, hat man in der Regel auch gleich einen elektronischen Briefkasten und eine entsprechende Adresse. Wie bei der gelben Post kann man damit weltweit Briefe verschicken und empfangen. Im Gegensatz zur üblichen Post - die Internet-Nutzer gerne als "snail mail" (Schneckenpost) abtun - geht es allerdings deutlich schneller. In der Regel dauert ein Brief, der z. B. nach Nordamerika gehen soll, nur wenige Minuten. Ein Nachteil der E-mail: bei den meisten Programmen kann man heute nur Text-Nachrichten verschicken. Bilder, Programme oder gar getrocknete Herbstblätter passen nicht in den elektronischen Briefumschlag.

Ein weiterer Unterschied: E-mail arbeitet mit Adressen, die nichts mit der üblichen Post gemein haben. Sie bestehen aus zwei Teilen: einem Benutzernamen und einer Angabe über den Rechner, an dem das eigene Postfach untergebracht ist. Getrennt werden sie mit dem Zeichen "@", das als "at" ausgesprochen wird und unter E-mail-Kennern als "Klammeraffe" bezeichnet wird. "hoel7007@mail.zrz.tu-berlin.de" ist beispielsweise eine Adresse der TU-Pressestelle. "hoel7007" bezeichnet eine Mitarbeiterin, "mail.zrz.tu-berlin.de" den zentralen Mailrechner der TU-Berlin.

15 000 MAILS PRO TAG

Betreut wird der Mailrechner von Frank Elsner von der ZR, dem TU-"Postmaster". Über den Rechner laufen alle Sendungen der TU Berlin, inklusive der Fachbereichspost und aller Mails, die innerhalb der TU verschickt werden. "Pro Tag sind das bei uns insgesamt rund 15 000 Mails, die rein- oder rausgehen", erklärt Elsner.

Nutzerinnen und Nutzer an der ZRZ haben grundsätzlich drei Möglichkeiten, an diesem Postverkehr teilzunehmen: an den ungefähr 30 UNIX-Rechnern des ZRZ im Erdgeschoß des Elektrotechnik-Neubaus, an den rund 80 Personal Computern des PC-Pools im Mathematik-Gebäude oder von zuhause per Modemanschluß.

Für den elektronischen Briefverkehr an den ZRZ-Rechnern (sie laufen meistens unter dem Betriebssystem UNIX) benutzt man in der Regel das E-mail-Programm "elm". Es ist auch für UNIX-Laien verständlich. Nachteil bei UNIX-Unerfahrenen: Die Mails, die nach außen gehen, müssen in einem UNIX-Textprogramm geschrieben werden, was nicht immer einfach ist.

Wer sich besser mit Personal Computern auskennt, sollte in den PC-Saal im zweiten Stock des Mathematik-Gebäudes gehen. Das dort installierte Programm "Eudora" läuft unter Windows und ist deutlich komfortabler als das fast zehn Jahre alte "elm".

Wer seinen elektronischen Briefkasten von zu Hause aus bedienen möchte, muß sich per Modem an das Uni-Netz anschalten. Hier kann man wählen, ob man lieber mit "Eudora" oder "elm" arbeitet.

Für Fragen, die die Bedienung der Programme betreffen, stehen die Rechnerbetreuungen im PC-Saal und an den UNIX-Rechnern des ZRZ zur Verfügung. Für spezielle Fragen in puncto E-mail wendet man sich direkt an Frank Elsner, den TU-Postmaster. Am besten natürlich per E-mail (postmaster@tu-berlin.de) oder, wenn's damit noch nicht klappt, per Telefon (314-2 38 97).

rs


[TU Berlin] [Pressestelle] [TU intern] [November '95]