Chronik der TU Berlin


22./23. November 1943

Weitgehende Zerstörung des Hauptgebäudes der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg durch Bombenangriffe.

20. April 1945

Schließung der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg.

Mai 1945

Beginn der Aufräumungsarbeiten. Es begannen ehemalige Hochschulmitglieder, die Bauten wieder nutzbar zu machen. Ab September 1945 war für die Studenten die Ableistung von 100 Stunden bei den Aufräumungsarbeiten Voraussetzung für die Immatrikulation; Professoren und Assistenten waren bis in den Spätherbst 1945 hauptsächlich mit der Sichtung und Bergung von Lehrmaterial und Forschungsgeräten beschäftigt. 1949 war ungefähr die Hälfte der früheren Nutzfläche wieder verfügbar. Anfang der 50er Jahre begannen die aus Mitteln des Marshall-Plans finanzierten Bauarbeiten des Hauptgebäudes.

Die "taberna academica", der im Krieg unzerstört gebliebene Mensaraum der Universität, wird als Gaststätte und Tanzlokal zum Treffpunkt der Universitätsangehörigen.

Juni 1945

Ein Bild aus Pappe wird am Rektorat angebracht. Auf Veranlassung der britischen Militärregierung mußte sich jedes öffentliche Amt im brititschen Sektor in englischer Sprache ausweisen.

2. Juni 1945

Bildung eines "Arbeitsausschusses", dessen Aufgaben: Aufstellung eines provisorischen Etats, Erarbeitung von Lehrplänen, Durchführung von "Vorkursen" für Kriegsheimkehrer, Ingangsetzen der Entnazifizierungsverfahren, zunächst kurzfristig unter Vorsitz von Gustav Hertz, dann Georg Schnadel, ab Herbst 1945 Walter Kucharski, Professor für Mechanik. Nach der Eröffnung der Universität am 9. April 1946 wird er erster neugewählter Rektor der Technischen Universität Berlin.

Juli 1945

Die Alliierten übernehmen ihre Sektoren in Berlin. Die Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg gehört zum britischen Sektor.

9. April 1946

Eröffnung der Technischen Universität Berlin-Charlottenburg mit den Fakultäten für Allgemeine Ingenieurwissenschaft, Architektur, Bauingenieurwesen und Maschinenwesen. Wegen seiner militärischen Bedeutung darf Luftfahrtwesen zunächst nicht gelehrt werden, Schiffbau nur als Binnenschiffstechnik.

Die TU Berlin beginnt mit knapp über 1500 Studierenden, darunter etwa 100 Frauen und 100 Ausländern. Es hatten sich insgesamt über 3000 beworben. Zugelassen wurde nur, wer seine 100 Stunden Aufräumungsarbeiten abgeleistet hatte und eine Aufnahmeprüfung bestanden hatte. Ausgeschlossen waren ehemalige NSDAP-, SS- und SA-Mitglieder und HJ-Funktionäre vom Scharführer aufwärts.

Die "studentische Arbeitsgemeinschaft" ist die erste Studentenvertretung an der TU.

1946

Als eine der ersten Einrichtungen wird das Fotostudio wiedereröffnet.

11. Dezember 1946

Wahl des 1. Studentenparlaments. Ab nun bilden sich die Organe der verfaßten Studentenschaft heraus: Parla-ment, diverse Referate, Studentenvertretung, Fakultätenrat, Fachschaften und Rechtskammer.

1947-1949

Diskussionen um den Namen "Universität" und über die Bedeutung von universaler Bildung und Spezialistentum sowie über die Anknüpfung an die Tradition der TH Berlin-Charlottenburg besonders während der Feiern zum 150. Jahrestag der Gründung der TH-Institution Bauakademie (17./18. März 1949).

Oktober 1948

Eine neue Studienordnung als Ergebnis der Reformdiskussion tritt in Kraft. Neben dem technischen Fachstudium muß ein Humanistisches Begleitstudium absolviert werden, innerhalb dessen auch Prüfungen abzulegen sind. (Es wird 1968 wieder abgeschafft.)

1. Juni 1949

Die TU Berlin kehrt in die Zuständigkeit des Westberliner Magistrats zurück.

1949/1950

Wiedererstehung des Studentenwerks Charlottenburg e.V./TUSMA ("Telefoniere und Studenten machen alles") wird zur Unterstützung von finanziell schlecht gestellten Studierenden gegründet.

1949

Jahrfeier aus Anlaß des 150. Gründungsjahres der Bauakademie. Kontroversen innerhalb der Hochschullehrerschaft, da viele die Anknüpfung an die Tradition der TH durch deren Zustand während der NS-Zeit als diskreditiert ansehen.

19. Dezember 1949

Lizensierung der am 11. Mai wiedergegründeten "Gesellschaft von Freunden".

Um 1950

Beginn der Wiederaufbauarbeiten am TU-Hauptgebäude.

7. März 1950

Offizielle Gründung der Humanistischen Fakultät.

1951

Einrichtung des Akademischen Auslandsamtes an der TU Berlin.

9. Juli 1951

Genehmigung einer "ausgebauten Studienreform" seitens der Kultusbehörde. Das als vorbildlich angesehene humanistische Studium bringt für die Studenten eine Mehrbelastung mit sich und findet an anderen Technischen Hochschulen und Universitäten viel Lob, aber keine Nachahmung.

Oktober 1951

Die Universitätsbibliothek beginnt wieder mit ihrem regulären Leihbetrieb.


Die Chronologie wird in der nächsten Ausgabe von TU intern fortgesetzt.


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