Umweltüberwachung von oben

TU Berlin präsentierte sich auf Umwelt-Messe in Shanghai


Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen -
dies gelang TU-Wissenschaftlern vor
kurzem in China. Im Rahmen des Koope-
rationsvertrags, der im Mai 1995 mit der
Shanghaier Tongji-Universität geschlos-
sen wurde, beteiligten sie sich an der
Messe "ITEP China 95" und leiteten zu-
gleich eine Zusammenarbeit mit der Fa-
kultät für Vermessungswesen der Tongji-
Universität ein.

ITEP bedeutet "International Technology for Environmental Protection in China" und kennzeichnet einen von der Hannover Messe-Gesellschaft organisierten Messekongreß, der im vergangenen November in Shanghai stattfand. Im Mittelpunkt der deutsch-chinesischen Ausstellung stand die umweltbezogene Maschinentechnik. Aber auch das Umweltbundesamt war vertreten. In dieser Umgebung fiel der Stand der TU Berlin mit Satellitenbildern und farbigen Karten besonders auf. Die von der TU Berlin vorgestellten Exponate galten der Anwendung der Fernerkundung in der geowissenschaftlichen Umweltforschung. Sie umfaßten

Erarbeitet waren die vorgestellten Fernerkundungsmethoden durch das Fachgebiet Photogrammetrie und Kartographie, das Fachgebiet Landschaftsökonomie und das Institut für Geographie. Sie wurden vor Ort durch die TU-Professoren Jörg Albertz und Frithjof Voss und den wissenschaftliche Mitarbeiter Matthias Barthel vertreten. Unterstützung erhielten sie durch zwei DAAD-Stipendiaten, die derzeit an der TU Berlin promovieren, Herr Zhang Yun und Frau Yiangsi Li. Zhang Yun präsentierte dem einheimischen Publikum Ergebnisse seiner Auswertung von Shanghai-Satellitenbildern. Neben der Unterstützung durch die beiden DAAD-Stipendiaten erwies es sich als sehr günstig, daß die Exponate in chinesischer Sprache vorbereitet worden waren, denn nur ein Bruchteil der Besucher war der englischen oder deutschen Sprache mächtig.

Viel Interesse fand der Außenlastbehälter des Flugzeugs für Ozonkonzentrationsmessungen und zur Erkundung von thermalen Anomalien in Bodennähe. Eine chinesische Firma ist als Kaufinteressent für die Gesamtkonzeption im Gespräch mit dem Institut für Geographie und der Firma Stemme Flugzeugbau.

Außerdem wurde ein Vier-Jahresvertrag zwischen der Nanjing Normal University, dem Livestock Bureau of Quinghai Province und dem Institut für Geographie der TU Berlin geschlossen. Im Rahmen der Kooperation, die von chinesischer Seite finanziert wird, sollen Verfahren der Massenschädlingsbekämpfung, die vom Institut für Geographie bereits in Afrika erprobt wurden, mit Satellitentechnologie auf die Provinz Quinghai (Nordwest-China) übertragen werden.

tui


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