Virtuelles Einschreiben

Eine Universität ohne Türen öffnet ihre Pforten


Die Universität der Zukunft ist näher als
viele denken. Wer wissen möchte, wie
Lehr- und Lernformen im nächsten Jahr-
hundert aussehen könnten, bekommt
einen Vorgeschmack im Virtual College,
das im kommenden Semester in Berlin
und Brandenburg seine Pforten öffnen
wird. Die Einschreibung zu dieser unge-
wöhnlichen Hochschule hat bereits be-
gonnen.

Getragen wird das Virtual College von mehreren Hochschulen in Berlin und Brandenburg sowie dem Berliner Institut für Medienintegration. Von seiten der TU Berlin sind Mitglieder des Fachbereich 13 Informatik, die Prozeßrechnerverbundzentrale (PRZ) und der Forschungsschwerpunkt TUBKOM mit von der Partie. Ihr Ziel: die didaktischen Möglichkeiten der neuen Medien auszuloten und zukünftige Lehr- und Lerntechniken zu erproben.

Vom 22. April bis zum 21. Juni werden deshalb rund 50 Lehrveranstaltungen aus den unterschiedlichsten Bereichen angeboten. Dazu gehören Einführungen in die neuen Multimediatechnologien, Kurse zum Thema "Multimedia-Regie" oder Projektveranstaltungen zur CD-ROM-Produktion. Aber auch neue Formen der Wahrnehmung oder die psychologischen und sozialen Folgen der Kommunikationstechnologien werden Thema sein. Darüber hinaus bietet die Virtuelle Universität konventionelle Veranstaltungen an, die mit Hilfe neuer Techniken verändert und angereichert werden - zum Beispiel "Rettungsanker der Phonetik im russischen Redestrom" von der Universität Potsdam oder "Erbrecht - Überblick" von der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder.

Wer an mindestens zwei Kursen des Virtual College teilnimmt, erhält auch ein entsprechendes Zertifikat. Vorher muß man sich allerdings - wie auch in einer klassischen Universität - einschreiben. Da auch das Virtual College eine Zugangsbeschränkung hat, können sich nur 500 Studierende offiziell einschreiben. Wer Interesse am Zertifikat hat, schreibt deshalb schnell an: Virtual College, c/o FU Berlin, Malteserstr. 74-100, 12249 Berlin.

Wer keinen Wert auf ein Zertifikat legt oder zu spät kommt, kann aber auch ohne Immatrikulation in den virtuellen Veranstaltungen vorbeischauen: Entweder über das World Wide Web oder über einen der geplanten öffentlichen Terminals, die in Studentenwohnheimen und öffentlichen Einrichtungen aufgestellt werden sollen.

Aktuelle Informationen zur "Virtual College Berlin-Brandenburg" gibt es im World Wide Web unter der Adresse http://www.prz.tu-berlin.de/~virtualc/ Ende Februar soll dort auch das Vorlesungsverzeichnis zu sehen sein, das außerdem im Buchhandel vertrieben wird.

rs


[TU Berlin] [Pressestelle] [TU intern] [Februar '96]