WWW: Per Mausklick durch das Internet

Das Internet und das World Wide Web - zwei Schlagwörter, die seit einiger Zeit die Runde machen. Häufig wird allerdings so getan, als ob beide Begriffe dasselbe bezeichnen. Obwohl es da einen großen Unterschied gibt: Das Internet ist ein weltweiter Rechnerverbund, dessen Computer über die gemeinsame "Sprache" des Internet-Protokolls TCP/IP kommunizieren - das also, was man durchaus als Datenautobahn bezeichnen kann. Das World Wide Web dagegen ist einer von mehreren sogenannten "Diensten". Sie sind nicht das Internet, sondern bauen auf dessen Infrastruktur auf. Andere bekannte Internet-Dienste sind E-Mail oder der Dateitransfer FTP. WWW ist aber etwas besonderes: Es bietet nicht nur Informationen als Texte, Bilder und Töne, sondern ist auch noch kinderleicht zu bedienen.

Beispiele gibt es heute in großer Zahl: Universitäten und Forschungseinrichtungen, kleine Firmen und Konzerne, Verwaltungen und Regierungen, Zeitungen, Vereine, Job-Börsen, ... sie alle stellen sich und Teile ihrer Dienstleistungen im World Wide Web dar. Beispiel TU-Pressestelle: Sie bietet nicht nur die Online-Version der TU intern im Web, sondern auch eine Liste der Pressemitteilungen, den aktuellen Veranstaltungskalender und Kurzinformationen über die Fachbereiche samt Farbbildern.
Und es ist nicht einmal kompliziert an diese WWW-Seiten heranzukommen. Ein PC, ein Internetanschluß und ein sogenanntes WWW-Browser-Programm zum Stöbern (= to browse) sind nötig. Und nicht zu vergessen die richtige Adresse. Denn: alle WWW-Seiten, die auf den hunderten von WWW-Rechnern weltweit zur Verfügung stehen, haben eine weltweit eindeutige Adresse, die sogenannte URL - Unique Resource Locator. Für die TU-Pressestelle ist das etwa http://archiv.pressestelle.tu-berlin.de/ .

Möglich wird dieses multimediale Nebeneinander durch eine eigene Sprache namens Hypertext Markup Language, kurz HTML. Diese "Auszeichnungssprache" legt fest, wie man ein WWW-Dokument beschreibt. Mit ihren Anweisungen kann man beispielsweise Text als kursiv markieren oder Bilder und Tonelemente in die Seiten einfügen. Daß HTML sehr einfach zu erlernen und zu handhaben ist, macht einen der Gründe aus, weshalb sich das World Wide Web so rasant verbreitet hat. Für eine ganz einfache Seite braucht man gerade mal eine Handvoll Anweisungen lernen.

Über eine HTML-Anweisung kann man auch sogenannte Hyperlinks in ein Dokument einfügen. Das sind Textstücke, die meistens blau unterstrichen sind und dadurch leicht auffallen. Wenn man sie mit der Maus anklickt, holt sich das Browser-Programm eine andere HTML-Seite auf den Bildschirm, denn hinter solch einem Hyperlink verbirgt sich der Verweis auf die URL eines anderen WWW-Dokuments. So "springt" oder "surft" man im Web von Seite zu Seite.

Eine weitere wichtige Abkürzung ist HTTP. Sie steht für das Hypertext Transfer Protocol und ist die Sprache, mit der zwei WWW-Rechner miteinander Daten austauschen. Grundlage des World Wide Web ist nämlich eine sogenannte Client/Server-Architektur. Das heißt, sie baut auf zwei Arten von Rechnern auf, die durch das Internet miteinander verbunden sind. Auf den sogenannten WWW-Servern sind die WWW-Dokumente gespeichert; das Server-Programm verwaltet die Dokumente und versendet sie bei einer Anfrage an andere WWW-Rechner. Die Rechner, die Dokumente anfordern, werden dagegen Clients - also Kunden - genannt. Auf ihnen läuft der WWW-Browser, mit dem man sich die Dokumente anschauen kann.

Wer von theoretischen Erklärungen zu URLs, HTML und HTTP genug hat und sich das ganze lieber live und in Farbe anschauen will, kann sich an die Zentraleinrichtung Rechenzentrum (ZRZ) der TU Berlin wenden. Beratung und Anträge auf Zulassung für die ZRZ-Rechner gibt es im Raum EN-003 neben dem Eingang des Elektrotechnik-Neubaus (Tel. 314-25253) und im PC-Saal, Mathematik-Gebäude, Raum MA 270.

rs


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