Bits und Tips

Archie hilft im FTP-Dschungel

In der Januar-Ausgabe von TU intern hatten wir den Internet-Dienst ftp, das File Transfer Protocoll, vorgestellt. Mit ihm kann man sich auf speziellen öffentlich zugänglichen Rechnern, sogenannten anonymen FTP-Servern, Textdokumente und Programme besorgen. Bequem kann man sich damit wissenschaftliche Dokumente oder Gebrauchsanweisungen auf den Rechner herunterladen. Oder man kann sich auf den Servern von Softwarehäusern mit Aktualisierungsdateien oder Virenschutzprogrammen versorgen.

Eine unproblematische Angelegenheit, wenn man weiß, auf welchem FTP-Server die gewünschten Dateien liegen. Kennt man aber den Standort einer gesuchten Datei nicht oder hat ihn vergessen, sieht es schlecht aus. Einen Ausweg aus der Klemme bietet "Archie".

Archie ist ein Datenbanksystem, das um 1990 von Studenten der McGill University School of Computer Science im kanadischen Montréal entwickelt wurde. Seine Aufgabe: Archie gibt einen Überblick über das weltweite Angebot von öffentlich zugänglichen FTP-Servern. Zu finden ist Archie heute auf über zwanzig Rechnern in verschiedenen Ländern der Welt, die die Verzeichnisse von FTP-Servern durchsuchen und dokumentieren.

Interessierte aus Deutschland sollten den nationalen Archie-Server nutzen, der seit 1992 an der TH Darmstadt unterhalten wird. Dazu loggt man sich per telnet-Befehl (siehe TU intern, April '96) auf dem Rechner "archie.th-darmstadt. de" ein und sucht mit dem "find"-Befehl nach dem Namen einer Software oder einem Dateinamen.

Sucht man beispielsweise einen FTP-Server, der Versionen des World-Wide-Web-Programms "Netscape Navigator" anbietet, gibt man "find netscape" ein. Als Antwort erhält man derzeit eine Liste mit Adressen von über dreißig akademischen, aber auch privaten FTP-Servern mit Dateien oder Verzeichnissen, die das Wort "netscape" enthalten, u. a. aus Kalifornien, Belgien und Tschechien, aber auch Hochschulen in Hamburg, Hildesheim, Karlsruhe oder Magdeburg. Mit der Adresse eines nahegelegenen FTP-Servers kann man sich dann per ftp-Programm dort umschauen und die entsprechenden Dateien zu sich herunterladen.

Wer sich mit Archie noch nicht richtig auskennt, sollte sich probeweise in Darmstadt einloggen. Dazu meldet man sich unter dem Namen "archie" an und läßt sich mit dem Befehl "help ?" eine Liste aller Archie-Kommandos anzeigen. Wer dann Genaueres zum Befehl "find" wissen will, gibt "help find" ein und erhält einen kleinen Erklärungstext.

Wer sich mit dem World Wide Web auskennt, kann sich natürlich alles einfacher machen und gleich mit der WWW-Adresse http://www.th-darmstadt.de:81/archie/ anfangen. Dort findet man die Homepage des Darmstädter Archie-Servers mit Erläuterungen und weiterführenden Hinweisen.

rs


© 3/'96 TU-Pressestelle