STUDIERENDE

TU Berlin 2000 - Studieren ohne Behinderungen

Treppenstufen und Schwingtüren machen Rollstuhlfahrerinnen das Leben schwer. Fahrstühle, die keine Stockwerksangabe per Lautsprecher haben, nutzen Blinden nur wenig. Und Seminare ohne Manuskripte sind für Gehörlose praktisch wertlos. Mit diesen Behinderungen für Behinderte beschäftigt sich seit dem Wintersemester ein Theorie-Praxis-Seminar am Fachbereich 2 Erziehungs- und Unterrichtswissenschaften. Sein Titel: "TU 2000 - Studieren ohne Behinderungen".

Die Ansprüche, die sich die Veranstalter gesetzt haben sind vielfältig: Behinderungen beseitigen, unieigene Ressourcen nutzen und Fachbereiche verbinden. "Jeder Fachbereich verfügt über Ressourcen, mit deren Hilfe wir die 'Behinderungen' abbauen wollen", erläutert Petra Fuchs, die Lehrbeauftragte des Seminars: "So können Kommunikationswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen neue Blindenleitsysteme entwickeln. Elektrotechniker und Maschinenbauer sind sicherlich in der Lage, Automatiktüren zu konstruieren. Und Wirtschaftswissenschaftler können die Kostenersparnis berechnen." Gemeinsam mit der Universitätsverwaltung, so die Seminarleiterin, sollte es dann möglich sein, entsprechende Maßnahmen umzusetzen.

Derzeit sind die Studierenden, die bereits am Seminar teilnehmen, unterwegs, um weitere Mitstreiter aus den unterschiedlichen Fachbereichen der TU anzuwerben. "Wenn sich jeder Fachbereich an diesem Projekt beteiligen würde - und sei es auch nur mit einem Seminar -, wäre deutlich gemacht, daß die Universitäten eigene Ressourcen schöpferisch nutzen können", betont Petra Fuchs.

tui


Kontakt für Anregungen und Informationen: Petra Fuchs, Tel. 314-2 33 83.
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