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TU intern - Dezember 1997 - Studium
Was ist eigentlich "gute Lehre"
TU intern fragte Preisträgerinnen und Preisträger, was ihrer Meinung nach
eine gute Lehre ausmacht.
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Dagmar
Thorau
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"Um Niveau, Atmosphäre und Erfolg des Studiums sowie um Interesse und Spaß
am Fach wachzuhalten, ist vor allen Dingen Begeisterung für das eigene Fach
notwendig, die man mitbringen und den Studierenden vermitteln muß",
erläutert die Althistorikerin Dagmar Thorau.
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Bernd Stary
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"Begeisterung kann man am besten durch interessante, moderne und aktuelle
Lehrveranstaltungen wecken", weiß der Geophysiker Bernd Stary. "Nichts ist
schlimmer, als das Hören von Vorlesungen, in denen der Professor mit
vergilbten, losen Blättern erscheint, von denen er schon nichts mehr
ablesen kann".
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Eckehard
Schöll
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Das sieht auch der Physik-Professor Eckehard Schöll vom TU-Institut für
Theoretische Physik so: "Lehrveranstaltungen wie Grundvorlesungen dürfen
nicht semesterlang von derselben Person gehalten werden. Sonst verkommen
die Veranstaltungen zur Routine. Am Fachbereich Physik haben wir daher
einen ständigen Wechsel von Professor zu Professor eingeführt." Auch er
glaubt, daß der Anstoß für interessante Lehrveranstaltungen von den
Lehrenden kommen muß: "Als Lehrender muß man die Studierenden mitreißen.
Ebenso müssen Konzept und Struktur stimmen. Wichtig ist darüber hinaus, daß
man auf die Studierenden und ihre Fragen eingeht. Denn nur wenn man deren
Schwierigkeiten beim Lehrstoff erkennt, kann man sie beseitigen."
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Ulricke
Weckel
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Von Bedeutung sind auch die Rahmenbedingungen, wie Dr. Ulrike Weckel vom
Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung feststellt:
"Ich habe den Eindruck, daß die Teilnehmerinnen meiner Lehrveranstaltung
unter anderem davon angetan waren, daß sie sich in einer relativ kleinen
Seminargruppe alle angesprochen fühlten und nicht zu einer schweigenden
Mehrheit zählten. Außerdem, daß sie persönliche Rückmeldung auf ihre
Beiträge erhielten und daß bei Sonderterminen außerhalb der Universität
auch Fragen der Studienorganisation und -finanzierung erörtert werden
konnten". |
Bernd
Hillemeier
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Ein heikler Punkt ist das Verhältnis von Lehre zu Forschung. Bernd
Hillemeier, Professor im Studiengang Bauingenieurwesen, formuliert es so:
"Ich komme aus der Wirtschaft und da zählen andere Grundsätze. Daher sehe
ich mich auch als Dienstleister für meine Studierenden". Nach seiner
Schätzung widmet er gut 50 Prozent seiner Dienstzeit der Lehre. Für ihn
gilt es, einerseits eine gute Lehrveranstaltung anzubieten, andererseits
die Studierenden auch zu fordern. Zum Beispiel mit Aufgaben, deren
Bearbeitung am Ende des Semesters von den Studierenden in der Vorlesung
vorgetragen werden müssen. Erst unmittelbar vor Beginn werden die
Referenten ausgelost, so daß theoretisch jeder oder jede an die Reihe
kommen kann. "Mittlerweile finden sich auch schon Freiwillige, dann wird
ein Vortrag auch schon mal zu einer richtig unterhaltsamen Vorstellung",
berichtet Hillemeier schmunzelnd.
© 12/'97 TU-Pressestelle
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