DAS ALLERLETZTE

Zwar wird Schweden von der UNO als führend in der Chancengleichheit von Männern und Frauen beschrieben, aber auch dort gibt es im Wissenschaftsbetrieb offensichtliche Ungerechtigkeiten. Das zeigt eine Untersuchung, die zwei Wissenschaftlerinnen der Universität Göteborg durchgeführt haben. Sie hatten die Stipendienvergabe des Medizinischen Forschungsrates (MRC) von Schweden genauer unter die Lupe genommen und untersucht, warum sich zwar ungefähr gleich viele Männer und Frauen bewerben, aber am Ende fast nur Männer berücksichtigt wurden. 1995 hatten sich etwa 62 Männer und 52 Frauen um die 20 MRC-Stipendienplätze beworben; nur vier davon gingen an Frauen. Bei ihrer Untersuchung verglichen die Wissenschaftlerinnen u. a. die Veröffentlichungsleistung der Bewerber/innen und fanden heraus, daß eine Frau in puncto wissenschaftliche Publikationen rund zweieinhalb mal so viel leisten mußte wie ihre männlichen Mitbewerber, um von den Gutachtern des MRC gleich gute Noten zu bekommen. Die Ergebnisse der Untersuchung werden im britischen Wissenschaftsmagazin Nature (Band 387, Seite 341) beschrieben.

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