AKTUELLES

STUPA-WAHLEN /rs/ Nicht vergessen: Noch bis zum Freitag, dem 13. Juni, wird an der TU Berlin das Studierendenparlament (StuPA) gewählt. Mehr als 31 000 Studierende sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Dazu stehen ihnen Wahllokale an allen zentralen Orten der TU Berlin zu Verfügung. Geöffnet sind sie täglich von 9.45 bis 16.15. Uhr - aber nur bis zum Freitag. Aufgabe der 60 StuPa-Vertreter/innen ist die Wahl des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) und die Kontrolle der Studentenschaftsbeiträge.

GERECHTIGKEIT /rs/ "Bilder des Friedens - Drei anschauliche Kapitel der Staatsphilosophie" lautet der Titel des nächsten öffentlichen Vortrages der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Im Mittelpunkt wird der Gerechtigkeitsbegriff in der Staatsphilosophie stehen. Unter anderem soll gezeigt werden, wie die klassische Begriffskombination von Gerechtigkeit und Frieden verdrängt wurde vom Paar "Freiheit und Frieden", welches dann seinerseit von "Frieden und Fortschritt" überlagert wurde. Mit Dias soll dieser Verdrängungsprozeß zusätzlich mit Beispielen politischer Malerei und Graphik illustriert werden. Der Vortragende ist Hasso Hoffmann, Professor für öffentliches Recht, Rechts- und Staatsphilosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Der Vortrag beginnt um 20.00 Uhr am Mittwoch, dem 25. Juni, im Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Jägerstraße 22/23.

WEHRMACHTSAUSSTELLUNG /rs/ Die Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht in Jugoslawien 1941-44", um die es im Mai Ärger gab (TU intern, Mai '97, S. 2), wird nun doch in der TU Berlin zu sehen sein. TU-Präsident Ewers genehmigte den Antrag des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA), der die Ausstellung wie geplant vom 16. bis 20. Juni im TU-Lichthof zeigen wird. Lediglich am 17. Juni wird sie wegen einer anderen Veranstaltung nicht zu sehen sein. Ebenfalls vom 16. bis 20. Juni veranstaltet der AStA eine "Antimilitaristische Woche des AStAs der TU Berlin". An diesen Tagen soll jeweils um 18 Uhr eine Veranstaltung im Raum H 110 im TU-Hauptgebäude stattfinden. Am Montag geht es mit einer Podiumsdiskussion zur Rüstungsforschung los. Die weiteren Themen lagen bei Redaktionsschluß noch nicht vor.

MATERIALFORSCHUNG /rs/ Unter dem Dach des Interdisziplinären Forschungsverbunds "Materialforschung" in Berlin wurde kürzlich eine Arbeitsgemeinschaft "Materiallabore" gegründet. Die AG will das in der Region vorhandene Laborpotential und das damit verbundene Know-how besser nutzen. Initiiert wurde die Arbeitsgemeinschaft von Mitarbeitern der FU und der HU, des Hahn-Meitner-Instituts sowie einiger privater Unternehmen.

HOCHSCHULRAHMENGESETZ /rs/ Massive Kritik erntete Bundesforschungsminister Rüttgers für seinen jüngsten Entwurf zu einem neuen Hochschulrahmengesetz (HRG). "Ein armseliges Produkt, das den Namen Hochschulreform nicht verdient", nannte es der Präsident des Deutschen Hochschullehrerverbandes, Hartmut Schiedermair. Rüttgers gefährde mit der geplanten Streichung zahlreicher Bundes-Regelungen die Einheit der deutschen Universität und fördere "Provinzialismus". Schiedermair, dessen Verband die Interessen von 15000 Universitätsprofessoren vertritt, meinte der Entwurf werde dem Anspruch nicht gerecht, die Autonomie der Hochschulen zu stärken und sie für den internationalen Wettbewerb zu rüsten. Der Verbandspräsident sprach sich auch gegen die Etablierung der angelsächsischen Diplome Bachelor und Master als Abschlüsse an allen Hochschulen aus. Rüttgers wies die Kritik zurück und bekräftigte, daß er das Jahr 1997 zum Jahr der Hochschulreform machen wolle.

EU-RAHMENPROGRAMM /rs/
Die Schwerpunkte der EU-Forschungsförderung werden auch in Zukunft die Bereiche Biotechnologie, Informationsgesellschaft, nachhaltige Produktion sowie die Modernisierung der Verkehrsstrukturen umfassen. Das berichtete die Staatssekretärin im Bundesforschungsministerium, Elke Wülfing, nach dem jüngsten Treffen der EU-Forschungsminister im Mai in Brüssel. "Lebenswissenschaften, die für Wirtschaft, Umwelt und Gesundheit bedeutende Ergebnisse erwarten lassen, müssen als eines der zentralen Themen anerkannt und ausgestattet werden", sagte die Staatssekretärin. Außerdem müsse die Verbindung der nationalen Wissenschaftsnetze in Europa schnell vorangetrieben werden. Derzeit würden Verbindungen mit Kapazitäten von 34 Megabit/Sekunde eingerichtet. Für die nächsten Schritte - 155 und später 622 Megabit/Sekunde - soll bis Ende des Jahres eine europäische Gesamtstrategie entwickelt werden, teilte die Staatssekretärin mit.

ABSCHIED /bw/ Damit die Wirtschaftsingenieure nicht so sang- und klanglos ihre Universität verlassen, veranstaltet die gemeinsame Kommission für das Studium im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen zusammen mit dem Präsidenten eine Akademische Feier anläßlich ihrer Verabschiedung, übrigens bereits zum vierten Mal. Es werden nicht nur alle feierlich verabschiedet, sondern darüber hinaus werden auch Absolventen mit besonderen Leistungen geehrt. Die Feier findet am Freitag, dem 13. Juni, um 15.00 Uhr im Lichthof des TU-Hauptgebäudes statt. Informationen zu der Veranstaltung gibt es bei Hartmut Zadek, Telefon: 314-2 67 53.

DFG I /rs/ Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Einrichtung von 19 neuen Graduiertenkollegs beschlossen, zwei davon in Berlin. An der FU Berlin wird das Kolleg "Körperinszenierungen" aufgebaut, das sich mit dem geschichtlichen Wandel des Körperbegriffs beschäftigen wird. Am neuen Graduiertenkolleg der Humboldt-Universität wird es um "Molekularbiologische Grundlagen der Therapie" gehen. Ein von der TU Berlin beantragtes Kolleg zum Thema "Theorie und Modellbildungsprozesse in den Technikwissenschaften" wurde nicht bewilligt. An den DFG-Graduiertenkollegs arbeiten jeweils 15 bis 25 Doktoranden, von denen die Hälfte DFG-Stipendien erhält. Das Programm "Graduiertenkollegs" erfaßt rund zehn Prozent aller Promotionen in Deutschland und wird gemeinsam von Bund und Ländern finanziert. Lediglich in Berlin müssen die Universitäten den Landesanteil aus eigener Tasche bezahlen. Mit den 19 Neubewilligungen,die aus 82 Anträgen ausgewählt wurden, gibt es nun insgesamt 296 Graduiertenkollegs. Damit ist die angestrebte Zahl von 300 fast erreicht. An der TU Berlin sind fünf Graduiertenkollegs angesiedelt.

DFG II /rs/ 53 Anträge lagen vor, 23 wurden angenommen: Das ist das Fazit der jüngsten Bewerbungsrunde für Schwerpunktprogramme der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die Entscheidung für die 23 neuen Initiativen fällte der DFG-Senat im Mai. 79,6 Millionen DM stehen danach für die Jahre 1998 und 1999 zur Verfügung. Die Zahl der DFG-Schwerpunktprogramme steigt damit im nächsten Jahr auf insgesamt 112. Kennzeichen dieser Förderungsart ist, daß Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Einrichtungen für eine bestimmte Zeit - meistens sechs Jahre - überregional miteinander zusammenarbeiten. Drei der neuen Forschungsschwerpunkte entfallen auf die Geistes- und Sozialwissenschaften, sechs auf Biologie und Medizin, sechs auf die Naturwissenschaften und auf die Ingenieurwissenschaften.

JAPAN /rs/ Schaut man sich auf dem TU-Campus um, sieht man kaum japanische Studierende. Kein Wunder, denn die letzte statistische Erhebung zählt gerade mal 25 Kommilitonen aus Japan. Die TU Berlin hat aber zahlreiche Kontakte mit japanischen Universitäten und Forschungseinrichtungen. Das zeigt eine Übersicht der Japan-Kontakte, die das Referat für Außenbeziehungen kürzlich aus Anlaß des Besuches von Bundespräsident Roman Herzog und den drei Berliner Universitätspräsidenten in Japan erstellte (siehe TU intern, Mai '97, Seite 5). Danach geben 37 TU-Professoren und -Professorinnen an, daß sie Kontakte nach Japan haben. Insgesamt 55 gemeinsame Aktivitäten - Gastdozenturen, Besuche von Gastwissenschaftlern, Forschungsvorhaben etc. - kamen bei der Umfrage zusammen. Schwerpunkte sind Chemie, Biochemie und Pharmazie. Besonders intensive Erfahrungen hat Chemie-Professor Horst Kleinkauf, der seit 30 Jahren über Beziehungen nach Japan verfügt. Vertragliche Kooperationen auf Präsidialebene gibt es mit der Keio University Tokyo (Partnerschaftsvertrag seit 1977) und mit der Sophia University Tokyo (Studentenaustausch seit 1994).

PROTHESENTECHNIK /rs/ Die Prüfstelle für orthopädische Hilfsmittel an der TU Berlin sucht behinderte Menschen, die bereit sind, neueste Paßteile aus der Prothesentechnik zu testen. In erster Linie werden Unter- und Oberschenkelamputierte gesucht, die sich mit kostenlosen Prüfprothesen versorgen lassen können. Weitere Informationen gibt es bei D. Dahlke, Prüfstelle für orthopädische Hilfsmittel, Dovestraße 6, 10587 Berlin, Tel. 314-2 43 53.

HUMBOLDT-STIFTUNG I /rs/ Die Alexander-von-Humboldt-Stiftung förderte im vergangenen Jahr mehr als 2100 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus Deutschland und dem Ausland. Der Jahresbericht 1996 zeigt, daß die Volksrepublik China mit 145 erstmals die meisten der insgesamt 533 Forschungsstipendiaten stellt, gefolgt von den USA (142), der Russischen Föderation (140), Indien (103) und Japan (96). Der Frauenanteil an den Geförderten hat mit 20 Prozent den höchsten Stand seit Gründung der Stiftung im Jahr 1953 erreicht. Der Anteil der Geisteswissenschaftler ist im Vergleich zu 1995 auf 27 Prozent leicht gestiegen, der Anteil der Naturwissenschaftler auf fast 61 Prozent gefallen und der der Ingenieurwissenschaftler bei knapp 12 Prozent konstant geblieben. Der Jahresbericht ist bei der Humboldt-Stiftung erhältlich: Grundsatzabteilung, Jean-Paul-Straße 12, 53173 Bonn, Tel. (0228) 833-184, E-Mail: general@avh.de. Eine Kurzform des Berichts liegt auf dem WWW-Server der Stiftung unter http://www.humboldt-foundation.de

HUMBOLDT-STIFTUNG II /rs/ Neue wissenschaftliche Strukturen in den Reformstaaten Mittel- und Osteuropas zu unterstützen - das ist das Ziel des neuen Roman-Herzog-Stipendienprogramms, das gemeinsam von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung und dem Deutschen Hochschulverband aufgebaut wurde. Hochqualifizierte Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen bis 35 Jahre mit besonderem Führungspotential sollen kurz vor oder nach ihrer Promotion einen zehnmonatigen Forschungsaufenthalt eigener Wahl in Deutschland verbringen. Der Deutsche Hochschulverband konnte für dieses einmalige Programm insgesamt 44 Stipendien in der deutschen Wirtschaft einwerben. Bewerbungsunterlagen gibt es bei der Auswahlabteilung der Humboldt-Stiftung, Jean-Paul-Straße 12, 53173 Bonn. Bewerbungsschluß ist der 30. September 1997.

GESUNDHEITSZIELE FÜR BERLIN /tui/ Konkrete Ziele zur Gesundheitsförderung sind Grundvoraussetzung für eine langfristige und effiziente und für alle bezahlbare Gesundheitsversorgung - zu diesem Ergebnis kommt eine Forschungsgruppe des Berliner Forschungsverbundes Public Health, die Datenmaterial gesammelt, verknüpft und ausgewertet und Methoden für die wissenschaftliche Bestimmung von Gesundheitszielen erarbeitet hat. Das Ergebnis dieser Arbeit sind konkrete Gesundheitsziele für die Berliner Bevölkerung bis zum Jahr 2005 im Hinblick auf Krankheitsprävention, Unfallverhütung und Gesundheitsförderung. Für Deutschland ist es übrigens das erste Mal, das solche Ziele zur Gesundheitsförderung formuliert wurden. Die Ergebnisse liegen auch als Veröffentlichung vor. "Gesundheitsziele für Berlin. Wissenschaftliche Grundlagen und epidemiologisch begründete Vorschläge" ist der Titel der Monographie von Karl E. Bergmann, Wolfgang Baier und Gerhard Meinlschmidt (Hrsg.), die im Walther de Gruyter Verlag, Berlin u. New York, erschienen ist und 128 DM kostet.

PATENTARBEITSGRUPPE /rs/ Daß die deutschen Hochschulen mehr Erfindungen zum Patent anmelden sollen, wird von vielen Seiten gefordert. Das Bundesforschungsministerium gibt entsprechende Broschüren heraus, die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hate eine Präsidialarbeitsgruppe "Patentwesen" eingerichtet, die Verbesserungsvorschläge erarbeiten soll. Das Deutsche Patentamt in München will die Hochschulen nun auch unterstützen und hat dafür entsprechende Informationen auf seinem WWW-Server http://www.deutsches-patentamt.de/ gesammelt, u. a. Adressen, Kontakte und die Möglichkeit, Merkblätter und Formulare zu bestellen.


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