MENSCHEN

Besuch aus Korea

Bereits zum dritten Mal nach 1995 und 1996 absolvierte eine Gruppe koreanischer Berufsschullehrer im August dieses Jahres eine Weiterbildung an der TU Berlin. In diesem Jahr waren fünfzehn Lehrer aus dem Bereich Maschinenbau nach Berlin gekommen.

Unter der Verantwortung von Professor Heinz-Hermann Erbe und Bernd Mahrin vom Institut für berufliche Bildung, Hochschulbildung und Weiterbildungsforschung befaßten sich die Teilnehmer mit aktuellen technischen Entwicklungen aus den Bereichen Umweltschutz, systematisches Konstruieren und Produktionstechnik. Weitere inhaltliche Schwerpunkte lagen im Bildungs- und Berufsbildungssystem, in Curricula und ihrer Umsetzung in Betrieb und Schule im Rahmen der dualen Berufsausbildung, beim Einsatz technischer Lernmittel in der beruflichen Bildung, in der Ausbildungsorganisation sowie in der Aus- und Weiterbildung des Ausbildungs- und Lehrpersonals in Betrieben und beruflichen Schulen.

Berufsausbildung bedeutet in Korea in der Regel etwa zwei Jahre vollzeitschulischen Unterricht, der fast vollständig theoriebetont im Klassenraum stattfindet. Nur wenige Schüler erhalten in dieser Zeit Gelegenheit zu einem betrieblichen Praktikum. Die meisten Berufsschullehrer verfügen über ein rein ingenieurtechnisches Studium ohne umfassende berufspädagogische, didaktische und fachpraktische Bezüge. Die Hauptintention der vierwöchigen Weiterbildung bestand deshalb darin, entsprechende Anregungen und Eindrücke zu gewinnen sowie eine vorwiegend betriebs- und arbeitsprozeßbezogene Auffassung beruflicher Erstausbildung kennenzulernen.

Durch Kooperationen mit Unternehmen aus Berlin und Umgebung, Schulen, betrieblichen und außerbetrieblichen Bildungseinrichtungen sowie mit internen und externen Referenten konnte die Veranstaltung organisiert und durchgeführt werden. Damit wurde auch ein Beitrag geleistet zur Förderung der Zusammenarbeit der TU Berlin mit Betrieben der regionalen Wirtschaft. Die Maßnahme, die im Auftrag des südkoreanischen Bildungsministeriums stattfand, wurde an der TU Berlin vom Wissenstransfer (WTB) und dem Institut für berufliche Bildung, Hochschulbildung und Weiterbildungsforschung durchgeführt. Am Zustandekommen der Weiterbildung war außerdem ein Kreis von Absolventen der TU Berlin beteiligt, der in Südkorea aktiv ist.

Neben Exkursionen zum Deutschen Technikmuseum und zum Potsdamer Platz stand auch ein Besuch in Potsdam mit Besichtigung von Sanssouci und dem Cecilienhof auf dem Programm, wo auf der Potsdamer Konferenz neben der deutschen Teilung auch die Teilung Koreas beschlossen wurde.

Bernd Mahrin


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