WISSENSCHAFT

Wo Iren Fliegen lernen

Das Zentrum für Flugsimulation GmbH (ZFB) hat eine weitere Fluggesellschaft als Kunden für seinen Airbus-Simulator gewonnen. Die irische Aer Lingus führt seit Ende September das gesamte Trainingsprogramm für seine Airbus-Flotte am ZFB durch. Dafür mußte der zwischen dem Airbus 330 und dem Airbus 340 umrüstbare Simulator erweitert werden. Denn bei dem Airbus 330 konnten die Piloten nur die Version des ZFB-Hauptkunden LTU wählen. LTU setzt jedoch Triebwerke von Pratt&Whitney ein, während Aer Lingus Triebwerke von General Electric verwendet.

Ein anderes Triebwerk macht aus dem A330 fast eine andere Maschine, das zeigt sich zum Beispiel an unterschiedlichen Cockpitanzeigen und einem anderen Geräuschverhalten. Die Erweiterung machte daher umfangreiche Eingriffe in die komplexe Simulationssoftware erforderlich.

Rund 900 000 DM hat diese Erweiterung des Gerätes gekostet, dazu kommen nochmal 300 000 DM, die das ZFB für die Nachrüstung der Rechneranlage investieren mußte. Im Gegenzug hat sich Aer Lingus verpflichtet, in den nächsten Jahren mindestens 650 Simulatorstunden für Pilotentraining in Berlin zu absolvieren. Anfragen weiterer Fluggesellschaften wie etwa von Cathay Pacific Airways (Hongkong) liegen bereits vor.

Der Simulator wird indessen nicht nur zur Pilotenausbildung benutzt, die Forschungsnutzung wird im Rahmen eines Kooperationsvertrages mit der TU Berlin geregelt. Rund 15 wissenschaftliche Mitarbeiter am TU-Institut für Luft- und Raumfahrt arbeiten derzeit an dem Simulator. Eines der aktuellen Forschungsprojekte ist die Untersuchung der Flugeigenschaften eines Großraumflugzeuges mit mehr als 600 Passagieren, die vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) gefördert wird.

cho


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