TU intern - Februar 1998 - Hochschulpolitik

Die Diskussion um die Struktur

”Umstritten“ ist sie auf alle Fälle, die Strukturreform, die derzeit an der TU Berlin stattfindet. Streit gibt es nicht nur um das ”was“, sondern auch um das ”wie“ der Veränderungen. Der bisher letzte Höhepunkt der Umstrukturierung ist der Beschluß des Akademischen Senats vom 21. Januar. Lesen Sie in dieser TU intern einige Beiträge, die sich mit dieser Entscheidung beschäftigen: Struktur ohne Inhalte, Alter Wein in alten Schläuchen? und Frauenbeauftragte gegen den Strukturbeschluß. Außerdem erläutern wir im folgenden in Kurzform, wie sich die beiden AS-Fraktionen eine neue TU-Struktur vorstellen, wo Gemeinsamkeiten und wo die Unterschiede sind.


Mehrheitsfraktion: Acht Fakultäten

Das Papier, das der Akademische Senat am 21. Januar mit den Stimmen der Mehrheitsfraktion annahm, sieht eine neue Gliederung der jetzt 15 Fachbereiche in acht Fakultäten vor, bei einer Zahl von ca. 320 Professoren/innen.

Danach finden sich die Geisteswissenschaften in der Fakultät I wieder; die Chemie, Mathematik und Physik in einer Fakultät II (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät); die Energie- und Verfahrenstechnik, die Umwelttechnik, die Bio- und Lebensmitteltechnologie, die Lebensmittelchemie und die Werkstoffwissenschaften in der Fakultät III; die Elektrotechnik und die Informatik vereinigen sich in der Fakultät IV; die Fakultät V umfaßt Konstruktion und Produktion, Arbeitswissenschaften, Psychologie, Verkehrswesen und die Grundlagen der Ingenieurwissenschaften; in der Fakultät VI sind das Bauingenieurwesen, das Vermessungswesen und die Angewandten Geowissenschaften untergebracht; die Fakultät VII umfaßt die Architektur, die Stadt- und Regionalplanung, die Landschaftsplanung und -architektur, die Ökologie sowie die Soziologie und die Fakultät VIII schließlich die Wirtschaftswissenschaften und Public Health.


Reformfraktion: Acht Fachbereiche

Als Tischvorlage hatte die Reformfraktion am 21. Januar ein Papier vorgelegt, das erstmals von der gesamten Fraktion getragen wurde. Dieser Vorschlag sieht acht Fachbereiche und eine künftige Professorenzahl von 320 vor, konnte sich aber nicht durchsetzen.

Im Fachbereich 1 wären danach die Geisteswissenschaften lokalisiert. Der Fachbereich 2 vereinigte Elektrotechnik und Informatik, und der Fachbereich 3 Physik und Mathematik. Die Energie- und Verfahrenstechnik, die Umwelttechnik, die Gebäudetechnik, die Bio- und Lebensmitteltechnologie, die Lebensmittelchemie, die Werkstoffwissenschaften und die Chemie wären im Fachbereich 4 vereinigt. Im Fachbereich 5 sollten die Arbeitswissenschaften, Konstruktion und Produktion, die Psychologie sowie die Wirtschaftswissenschaften untergebracht werden. Bauingenieurwesen, die Grundlagen der Ingenieurwissenschaften und das Verkehrswesen fänden sich im Fachbereich 6 wieder. Fachbereich 7 vereinigte die Stadt- und Regionalplanung, die Landschaftsplanung, die Soziologie, Ökologie, die Angewandten Geowissenschaften und das Vermessungswesen. Architektur und Gesundheitswissenschaften (= Public Health) wären im Fachbereich 8 angesiedelt worden.


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