AKTUELLES

SCHLUSS MIT STREIK /rs/ Der studentische Streik an der TU Berlin ist beendet. Auf der Vollversammlung am 14. Januar beschlossen die Studierenden im voll besetzten Audimax, den Streik an der TU Berlin abzubrechen. Die Proteste gegen die Bildungsmisere an den deutschen Hochschulen sollen jedoch fortgeführt werden.

RADUNSKI KOMMT /rs/ Am Dienstag, dem 3. Februar, kommt Wissenschaftssenator Peter Radunski an die TU Berlin. In einem der von ihm kürzlich angekündigten "Reformseminare" will er mit der "interessierten Studentenschaft" einen "Dialog über Zukunftsfragen der Hochschulen" führen. Das Radunski-Reformseminar findet von 15 bis 17 Uhr im Hörsaal HE 101 im hinteren Teil des Mathematik-Gebäudes statt. Weitere Reformseminare gibt es am 2. und 4. Februar auch an der Freien und an der Humboldt-Universität.

ZWEITWOHNUNGSSTEUER /rs/ Studierende, die in Berlin ihren Zweitwohnsitz gemeldet haben, werden zur Kasse gebeten. Im Rahmen der vom Abgeordnetenhaus beschlossenen Zweitwohnungssteuer müssen auch die Hochschüler/innen der Hauptstadt künftig blechen: immerhin fünf Prozent der jährlichen Nettokaltmiete sind es, wenn ihre Berliner Adresse nur als Zweit- und nicht als Hauptwohnsitz gemeldet ist. Selbst Mitglieder von Wohngemeinschaften müssen die Steuer anteilig am genutzten WG-Wohnraum bezahlen. Die neue Regelung gilt seit dem 1. Januar, kassiert wird die neue Steuer aber erst ab dem 15. Juli. Telefonische Auskunft erteilt das Finanzamt Mitte/Tiergarten unter der Telefonnummer 27 56 52 00.

AKADEMIEVORLESUNGEN /rs/ Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) präsentiert auch im neuen Jahr wieder ihre öffentlichen Akademievorlesungen. Am Donnerstag, dem 22. Januar, wird eine Arbeitsgruppe der BBAW zum Thema "Wissenschaften und Wiedervereinigung" berichten. Am Donnerstag, dem 12. Februar geht es dann um "Die Herausforderung durch das Fremde". Es berichten wiederum Mitglieder und Mitarbeiter einer BBAW-Arbeitsgruppe. Die Vorlesungen finden jeweils im Plenarsaal des Akademiegebäudes am Gendarmenmarkt statt (Jägerstraße 22/23) und beginnen um 20.00 Uhr. Im Anschluß an die Veranstaltungen besteht jeweils Gelegenheit zur Diskussion im Plenum und im kleinen Kreis.

BILDUNG IN EUROPA /rs/ Die EU-Programme zur universitären und Berufsbildung sind zahlreich: LEONARDO da VINCI, SOKRATES, "Jugend für Europa" und die Gemeinschaftsinitiative BESCHÄFTIGUNG und ADAPT gehören dazu. Informationen und Impressionen über alle Bildungsprogramme der EU und über die europäische Bildungszusammenarbeit sind jetzt auf einer multimedialen CD-ROM "Chance Europa" zusammengestellt. Sie wurde im Auftrag des Bundesforschungsministeriums (BMBF) von der Medienabteilung der Uni Tübingen erarbeitet. Die Silberscheibe gibt es kostenlos beim BMBF, Öffentlichkeitsarbeit, 53170 Bonn, E-Mail: information@bmbf.bund400.de.

HELMHOLTZ-VORLESUNG /rs/ Um Bewußtsein und Künstliche Intelligenz geht es in der nächsten Helmholtz-Vorlesung, die am Dienstag, den 27. Januar an der Humboldt-Universität stattfindet. Prof. Dr. John R. Searle von der University of California in Berkeley wird über "Consciousness and Artificial Intelligence" sprechen. Die öffentliche Vorlesung beginnt um 18 Uhr c. t. im Senatssaal, Unter den Linden 6. Benannt ist die Vorlesungsreihe nach Hermann von Helmholtz (1821-1894), der von 1871 an Physikprofessor an der Berliner Universität war. In dieser Reihe sollen herausragende Persönlichkeiten zu Themen von übergreifender Bedeutung sprechen. Die Vorträge sind an die interessierte Öffentlichkeit und nicht an ein Fachpublikum gerichtet.

EHRENKODEX /rs/ Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat im Dezember einen 16 Empfehlungen umfassenden Ehrenkodex für gutes wissenschaftliches Verhalten verabschiedet. Erarbeitet wurde das Papier von einer international besetzten Kommission, die nach Bekanntwerden von gefälschten Veröffentlichungen deutscher Forscher eingesetzt wurde. Die Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis befassen sich mit der Leitungsverantwortung in Arbeitsgruppen, der Betreuung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Sicherung von Primärdaten. Ebenfalls behandelt werden die Verantwortung für wissenschaftliche Veröffentlichungen (Ausschluß von Ehrenautorschaften) sowie Regeln für den Umgang mit Vorwürfen wissenschaftlichen Fehlverhaltens. Der Ehrenkodex ist in der TU-Pressestelle einzusehen (TU-Hauptgebäude Raum H 1004) und auf dem WWW-Server der DFG (http://www.dfg.de/aktuell/empf_kommis.html).

GELD I /rs/ Zu einer ungewöhnlichen Spendenaktion ruft der Personalrat der FU Berlin mit Unterstützung des FU-Kanzlers auf. Die FU-Mitarbeiter in Lohn und Brot sollen spenden, damit an der FU Ausbildungsplätze geschaffen werden. Spendengelder würden garantiert nur für die Einrichtung neuer Ausbildungsplätze eingesetzt werden. Ausbildungsberufe an der FU sind unter anderem Elektriker, Krankenpflegekräfte, Fotografen, Gärtner und Tierpfleger. Was nötig ist, rechnet der Personalrat vor: Wenn jeder FU-Beschäftigte über drei Jahre nur eine Mark monatlich spenden würde, könnten bereits drei neue Ausbildungsplätze finanziert werden. Die ersten Spenden, so der Personalrat, sind bereits eingegangen. Die Aktion soll auch über die Grenzen der Freien Universität hinaus Zeichen setzen und zur Nachahmung anregen, betonen die Initiatoren.

GELD II /rs/ Ein sieben Punkte umfassendes Innovationsprogramm für die deutschen Hochschulen hat das Präsidium der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) im Dezember Bund und Ländern vorgeschlagen. Ziel ist es, den beginnenden Generationenwechsel bei den Professoren/ innen für eine Leistungssteigerung der Hochschulen zu nutzen. Gefordert wird unter anderem, daß die Anteile der Hochschulausgaben an den Landeshaushalten sowie der Etat des Bundesforschungsministeriums in den kommenden fünf Jahren um 0,1 Prozent erhöht werden. Ebenfalls erhöht werden sollen die individuellen Studienfinanzierungen über Bafög und die Mittel für die Deutsche Forschungsgesellschaft und die Max-Planck-Gesellschaft. Diese Gelder sollen über Umschichtungen in den Haushalten von Bund und Ländern geschaffen werden. Außerdem ruft die HRK alle mehr als jährlich 100000 DM netto Verdienenden zu einer besonderen Spende auf: Sie sollten einen freiwilligen, als Spende absetzbaren Sozialbeitrag für Wissenschaft und Forschung von 100 DM pro Monat an eine Hochschule ihrer Wahl überweisen.

BIOETHIK /rs/ Das Präsidium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und das Bundesforschungsministerium (BMBF) haben jetzt eine gemeinsame Initiative zur Bioethik beschlossen. Die Diskussion über ethische Implikationen der Anwendung naturwissenschaftlichen und medizinischen Wissens auf Pflanzen, Tiere und Menschen sei "noch häufig von Angst und Irrationalität geprägt". Für zunächst fünf Jahre wird das BMBF zu Informations- und Dokumentationszwecken ein deutsches "Referenzzentrum für Bioethik" mit einer Million DM pro Jahr fördern. Die DFG wird für Forschungsprojekte im Bioethik-Bereich außerdem 1,5 Millionen DM pro Jahr zu Verfügung stellen. Anträge an die DFG können bis zum 15. April 1998 gestellt werden.

MIT DEM CHE ... /rs/ In der Diskussion um die Hochschulentwicklung in Deutschland kommen die 1,9 Millionen Studierenden kaum zu Wort - so die Einschätzung des Gütersloher Centrums für Hochschulentwicklung (CHE). Die CHE-Erfahrung: Selbst auf dem eigenen WWW-Server konnten nur wenige Studierende über Hochschulpolitik und Hochschulreform informiert werden. Deshalb präsentiert das Centrum auf seinem WWW-Server jetzt neue Seiten, die speziell von Studierenden für Studierende konzipiert sind. Ziel ist es, besonders die schweigende Mehrheit zur Diskussion zu bewegen. Wer prüfen möchte, ob das CHE mit dem neuen Angebot den eigenen Ansprüchen gerecht wird, schaut sich am besten unter http://www.che.de/. Dort gibt es nützliche Links fürs Studium, eine Praktikums- und Studienplatztauschbörse sowie einen CHEtroom mit Akteuren aus der Hochschulszene.

SOKRATES /rs/ Das Budget des EU-Programms SOKRATES wird für die Jahre 1998 und 1999 um 70 Millionen ECU (ca. 140 Millionen DM) aufgestockt. Darauf einigten sich im Dezember das Europäische Parlament und der Ministerrat im Vermittlungsausschuß. Damit betragen die SOKRATES-Mittel für die Gesamtlaufzeit von 1995 bis 1999 insgesamt 920 Millionen ECU statt 850 Millionen.

AUFARBEITUNG /dpa/ Die Max-Planck-Gesellschaft will ihre Vergangenheit im Nationalsozialismus aufarbeiten. Dazu soll eine Kommission den Beitrag der ehemaligen "Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft" und ihrer wissenschaftlichen Eliten zur NS-Bewegung, zu Bürokratie, Wirtschaft und Militär untersuchen. Gegenstand sind die Geschichte einzelner Institute, wissenschaftlicher Disziplinen und Themenfelder. Die Ergebnisse sollen in fünf Jahren vorliegen. Als Kommissionsvorsitzende wurden die Historiker Reinhard Rürup von der TU Berlin und Wolfgang Schieder aus Köln eingesetzt.

EUCARE /rs/ EUCARE, das europäische Berichtssystem für Zwischenfälle in der Luftfahrt, ist jetzt weltweit unter einer einheitlichen, kostenfreien Nummer zu erreichen. Wer beunruhigende Beobachtungen melden möchte, braucht nur noch den internationalen Zugangscode gefolgt von "800-121 500 00" wählen. Der internationale Zugangscode ist in den meisten europäischen Ländern "00", in Spanien "07" und in den USA "011". Das European Confidential Aviation Safety Reporting Network EUCARE arbeitet seit 1992 an der TU Berlin und sammelt vertrauliche Hinweise zu Zwischenfällen in der Luftfahrt. Die Mitarbeiter von EUCARE nehmen sie vertraulich entgegen, werten sie aus und leiten sie gegebenenfalls an Luftfahrtbehörden weiter. Infos unter http://www.eucare.de/

SCHATTENDASEIN /rs/ In deutschen Schulen fristen Mathematik und Naturwissenschaften ein Schattendasein. Das berichtet das Institut der deutschen Wirtschaft (IDW) in Köln. Nach IDW-Angaben belegen nur 11 Prozent der Schüler in der Sekundarstufe II das Fach Physik als Leistungskurs. Brandenburg liegt mit 6 Prozent am Ende der Bundesländer; Sachsen-Anhalt führt die Liste mit 26 Prozent an. Berlin liegt bei den Physik-Leistungskursen mit 11 Prozent auf dem neunten Platz. Untersucht man auch die Physik-Grundkurse steuern bundesweit zwei Drittel aller Gymnasiasten der 12. und 13. Jahrgangsstufe ohne Physikunterricht auf das Abitur zu.

BERLIN IN BRÜSSEL /rs/ Im Dezember eröffnete die BAO BERLIN Marketing Service GmbH in Brüssel den neuen Sitz der Berliner Wirtschaft. In enger Abstimmung mit der Brüsseler Berlin-Vertretung soll die BAO ihr Know-how der Wirtschaft und den Verbänden zur Verfügung stellen, erklärte Wirtschaftssenator Elmar Pieroth hierzu.


© 1/'98 TU-Pressestelle [ ]