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Gründung leicht gemacht

"Rahmenvereinbarungen" sollen TU-Gründer unterstützen

Ab sofort können TU-Absolventen und TU-Wissenschaftler ein Angebot nutzen, mit dem die TU Berlin beim Sprung in die Selbständigkeit hilft. Kürzlich unterzeichnete TU-Präsident Hans-Jürgen Ewers mit dem Diplom-Physiker Holger Hoffmann die erste "Rahmenvereinbarung für Existenzgründungen" an der TU Berlin. Die neuen Rahmenvereinbarungen werden TU-Mitarbeitern die Gelegenheit geben, zu Beginn ihrer Selbständigkeit Räume, Geräte und Kontakte ihrer wissenschaftlichen Heimat zu nutzen. Wie man von dem neuen Angebot profitieren kann, erläutert Wolfgang Krug vom TU-Bereich Wissenstransfer:

Unter der Bezeichnung "DiM - Digitale Medien für Bildungs- und Präsentationszwecke" entwickelt und vertreibt Holger Hoffmann Multimedia-Anwendungen und Interaktive Bildschirmexperimente (IBE) für Verlage und Unternehmen. Er arbeitet dabei eng mit Professor Rudolf Rass vom Institut für Fachdidaktik Physik und Lehrerbildung zusammen, in dessen Arbeitsbereich das Konzept der interaktiven Bildschirmexperimente entstand. (TU intern, Februar 1997).

Hoffmann und andere interessierte TU-Mitarbeiter/innen und -Absolventen/innen haben nun die Möglichkeit, Geräte und Infrastruktur ihrer Institute und Räume der Universität zu günstigen Bedingungen zu nutzen. Dieses neue Angebot der Universität ermöglicht Unternehmensgründern, ihre Gründungsidee bereits innerhalb der TU Berlin umzusetzen und nicht erst nach Verlassen der Hochschule.

Die Grundlage hierfür bilden Rahmenvereinbarungen, die zwischen Universität, Gründer/in und den betreuenden Hochschullehrern/innen geschlossen werden. Die entsprechende Mustervereinbarung wurde am 10. Dezember 1997 im Kuratorium der TU Berlin verabschiedet. Damit kann die Universität Gründern zu Vorzugskonditionen Räume und Einrichtungen für zunächst ein bis zwei Jahre zugänglich machen, sofern diese nicht zu 100% für Zwecke der Lehre und Forschung benötigt werden.

Der Vorteil für die Gründer liegt auf der Hand: Sie müssen sich nicht in der häufig von Unsicherheiten geprägten Startphase eines Unternehmens mit teuren Investitionen belasten und können per Nutzungsvertrag auf vertraute Geräte und Einrichtungen zurückgreifen. Ihre Geschäftsräume haben sie in unmittelbarer Nachbarschaft zu ihren früheren Kollegen und Professoren; und diese stehen ihnen soweit wie möglich mit Rat oder mittels einer Kooperationsvereinbarung zur Seite.

Der TU-Bereich Wissenstransfer (WTB) hilft ebenfalls, z. B. bei der Ausarbeitung des Unternehmenskonzepts, der Markterschließung, der sinnvollen Nutzung vorhandener Förderinstrumente oder bei der Suche nach Gründungspartnern.

Auch die Institute können von den unternehmerischen Aktivitäten durch Aufträge oder gemeinsame Projekte profitieren. Mit Hilfe der Gründungen können sie z. B. innovative Entwicklungen aus ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit arbeitsplatzschaffend in den Markt und an den Verbraucher bringen.

Die neue Rahmenvereinbarung ergänzt das gründungsbezogene Angebot des Wissenstransfers für Hochschulangehörige. Seit Beginn der 80er Jahre gehörte es zu den Aufgaben von WTB, Gründungsaktivitäten aus der Universität - sogenannte "spin-offs" - aufzubauen und zu fördern. Auch das Berliner Innovations- und Gründerzentrum BIG als erstes Gründerzentrum auf deutschem Boden wurde 1983 hier maßgeblich vorbereitet und in seiner Anfangsphase gemanagt.

Bestandteil des WTB-Angebots sind Einstiegsberatungen für Gründer und Weiterbildungsseminare zu Themen wie psychologische Voraussetzungen für Gründer, Marketing, Kostenrechnung, Finanzierung, Rechtsformen von Unternehmen oder Vorsorgeplanung. Ebenfalls dazu gehört die Mitwirkung bei Gründerwettbewerben für TU-Angehörige.

Zur ersten Rahmenvereinbarung werden in den nächsten Wochen weitere hinzukommen. Derzeit sind insgesamt zehn Gründungsprojekte, z. B. aus den Bereichen Informatik, Umwelttechnik, Elektrotechnik/Elektronik, Biomedizinische Technik und innovatives Bauen, beim TU-Wissenstransfer angemeldet und werden von dort betreut. Wolfgang Krug

Ansprechpartner für Interessenten und Fragen sind Bernd Poppenheger und Wolfgang Krug bei WTB unter der Rufnummer 314-2 39 06.


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