TU intern - Oktober 1998 - Menschen

Ehrung für Schulhistoriker

Wenn Experten der Berliner Schulgeschichte genannt werden, dann fällt auch der Name Gerd Radde. Der Fachbereich Erziehungs- und Unterrichtswissenschaften der TU Berlin würdigte nun sein Schaffen mit einem Festakt und einer Festschrift ”Reformpädagogik in Berlin - Tradition und Wiederentdeckung".

Die wissenschaftliche Tätigkeit des 1924 in Pommern geborenen Oberschulrats a.D. Dr. Gerd Radde ist eng mit der Berliner Reformpädagogik der zwanziger Jahre, deren Weiterwirken nach dem Zweiten Weltkrieg und späteren Wiederentdeckung verbunden. Er hat sich vor allem einen Namen durch seine Biographie über den Berliner Schulreformer Fritz Karsen (1885-1951) gemacht.

Karsen gehörte zu den deutschen Reformpädagogen, die in der Weimarer Republik entschieden für eine Schulreform, insbesondere für die Einführung der Einheitsschule, eintraten. Karsens Leben und Wirken gerieten jedoch nach dem Krieg weitgehend in Vergessenheit, bis Radde es wiederentdeckte und wissenschaftlich erforschte.

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