TU intern - Januar 1999 - Umwelt

EXPO und Stadtentwicklung

Ein dezentrales Projekt der EXPO 2000 ist an der Rummelsburger Bucht im Osten Berlins angesiedelt. Dort geht es um das Thema ”Wasser in der Stadt"
Unterhaltung, Kunst und Kultur bietet eine Weltausstellung ihren Besuchern. Doch neben diesen temporären Genüssen wird die EXPO 2000 auch langfristige Auswirkungen haben. Mit der Beziehung zwischen Ausstellung und Stadtentwicklung beschäftigt sich eine Tagung an der TU Berlin.

Seit in London im Jahr 1851 zum erstenmal eine Weltausstellung stattfand, ist diese Veranstaltung ”ein Spiegel der gesellschaftlichen, politischen und industriellen Entwicklung". Sie soll darüber hinaus wesentliche Impulse für weitere Entwicklungen in allen angesprochenen Bereichen geben. Die im kommenden Jahr in Hannover stattfindende EXPO 2000 will sich jedoch - anders als bisher üblich - nicht auf eine rein wirtschaftliche Leistungsschau beschränken. Unter dem Motto ”Mensch - Natur - Technik" identifiziert sie sich mit dem Leitmotiv der ”Nachhaltigkeit" und orientiert sich an den Inhalten der Agenda 21, dem Aktionsprogramm der Umweltkonferenz von Rio de Janeiro 1992. Die Leitthemen ”Gesundheit und Ernährung", ”Wohnen und Arbeiten", ”Umwelt und Entwicklung", ”Kommunikation und Information", ”Freizeit und Mobilität" sowie ”Bildung und Kultur" sollen in einem Themenpark dargestellt werden, 170 Länder sich in einzelnen Pavillons präsentieren. Die klassischen Länderpräsentationen auf dem Messegelände in Hannover werden durch eine Vielzahl ”weltweiter Projekte" ergänzt, die unter anderem in der ”Korrespondenzregion" Bitterfeld-Dessau-Wittenberg und in Berlin und Brandenburg angesiedelt sind.

Doch die EXPO 2000 wird nicht nur ein temporäres Großereignis mit Unterhaltung, Kunst und Kultur sein. Die Ausstellung ist bereits seit ihrer Planung eng verwoben mit Zielen der Stadtentwicklung. Durch die Bündelung von Kräften und Finanzmitteln wird eine Modernisierung und Erweiterung des Messegeländes verfolgt, die Verkehrsanbindung des Ausstellungsgeländes verbessert sowie die Entwicklung des neuen Stadtteils Kronsberg mit zunächst 3000, später 6000 Wohnungen betrieben.

Dieser besonderen Beziehung zwischen EXPO 2000 und Stadtentwicklung widmet sich die am 29. Januar 1999 stattfindende Tagung ”EXPO und Stadtentwicklung" an der TU Berlin. Am Beispiel der EXPO 2000 soll die Bedeutung von Großereignissen für die Stadtentwicklung thematisiert werden. Als Referenten werden u. a. der Oberbürgermeister der Stadt Hannover, Vertreter der EXPO GmbH, der Stadtverwaltung und der Korrespondenzregion erwartet.

Die Tagung wird vom Fachgebiet Städtebau und Siedlungswesen, derzeit durch die Gastprofessorin Barbara Zibell vertreten, am Institut für Stadt- und Regionalplanung organisiert und steht allen Interessierten offen (Anmeldung erbeten unter 3 80 06-221 bzw. per E-Mail: ezzat@mail.gp.tu-berlin.de).

Gerald Leue

Kontakt: Gerald Leue, Tel.: 3 80 06-225, E-Mail: leue@gp.tu-berlin.de


© 1/'99 TU-Pressestelle