TU intern - Juli 1999 - Alumni

Patente und Projekte - Neues vom Erfinder-Club

Der Videoautomat
funktioniert nach dem Prinzip eines Getränkeautomaten
Die Idee, im März 1998 den Erfinder-Club ECTUB an der TU Berlin zu gründen, hatte als Ziel, das Erfinderpotential der Universität zu bündeln und zu fördern. In der Zwischenzeit ist einiges passiert, der Club hat sich weiterentwickelt und neue Projekte in Angriff genommen. Nach wie vor treffen sich die Mitglieder der ECTUB jedoch bei monatlichen Clubsitzungen, zu denen mittlerweile auch viele Interessenten kommen, die der TU Berlin nicht oder nicht mehr angehören.

ERFINDER-MANAGER

Jede Sitzung beginnt mit einem Vortrag über ein Thema, das Erfindern direkt oder indirekt hilfreich sein könnte. So sprechen zum Beispiel Rechtsexperten wie Dr. Hylla vom Europäischen Patentamt über das Patentrecht und erläutern, wie man es richtig anwendet. Auch erfolgreiche Erfinder, die ihr Patent vermarkten konnten, sei es durch die Gründung einer eigenen Firma oder durch Lizenzverkauf, berichten über ihren Weg. Inzwischen gibt es auch Kontakte zum Deutschen und Europäischen Patentamt. Zweimal im Jahr findet die Sitzung des ECTUB in Form einer Führung im Deutschen Patentamt statt.

Neben den monatlichen Treffen hat der Erfinder-Club zwei neue Projekte gestartet: Im ersten sollen Betriebswirte als ”Erfinder-Manager" gewonnen werden, d.h. sie sollen einen Erfinder oder eine Erfinderin ähnlich wie ein Künstler-Manager auf dem Weg zur Vermarktung ihres Projekts betreuen und unterstützen. Zwei solcher Manager-Pioniere, Antje Wellbrock und Edwin Condor-Arias, haben ihre Arbeit bereits aufgenommen. Im zweiten Projekt soll ECTUB als externe Entwicklungsabteilung für Betriebe fungieren, die keine eigenen Entwicklungsmöglichkeiten haben. Aus diesem Grund hat die Leiterin von ECTUB, Nahid Stürzer, im Erfinderforum der diesjährigen Handwerksmesse in Köln den Club sowie einige seiner Patente präsentiert und in einem Vortrag über das Thema: ”Wie können Erfinder, Universitäten und Handwerk voneinander profitieren?", die Potentiale und die Philosophie des Clubs erläutert.

VIDEOAUTOMATEN UND BEWEGLICHE WÄNDE

Natürlich hat der Erfinder-Club neben Kooperations- und Informationsprojekten auch einige neue Erfindungen hervorgebracht: Der TU-Student Boris Wonneberger hat einen Videoautomaten entwickelt, an dem nach dem Prinzip eines Getränkeautomaten Videos ausgeliehen und auch wieder abgegeben werden können. Für die Benutzung des Automaten benötigt man lediglich eine Benutzerkarte mit Paßwort. Über einen Monitor und eine Tastatur kann man die gewünschten Videos suchen und ausleihen. Bei Abgabe der Kassette werden automatisch die anfallenden Kosten berechnet und entweder per Münzeinwurf oder EC-Karte bezahlt.

Eine weitere Erfindung, die bereits zum Patent angemeldet ist, stammt von Nahid Stürzer. Dabei handelt es sich um eine bewegliche, nichttragende Innenwand zur variablen luft- und schalldichten Raumaufteilung. Die Wand wird mit Hilfe eines Getriebes und Panzerketten auf Schienen in Boden und Decke des entsprechenden Raumes bewegt. Die bewegliche Wand ist besonders für Gebäude wie Büros, Sportstätten und Ausstellungsräume geeignet, in denen die Raumgrößen häufig variieren.

Die Sitzungen des Erfinder-Clubs finden regelmäßig am letzten Montag eines jeden Monats (außer Dezember) von 17.30 Uhr bis ca. 19.30 Uhr am Steinplatz 1, Raum 522, statt. Alle Interessenten sind herzlich willkommen.

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