TU intern - Juni 1999 - Studium

Schüler in der Uni

Interesse an den Infotagen steigt

Auf dem Infomarkt im Lichthof der TU Berlin und in den Instituten konnten die Schüler sich einen persönlichen Eindruck vom Innenleben einer Universität verschaffen
Sehr zufrieden mit dem Verlauf der Schülerinformationstage äußerte sich Marion Klippel, Leiterin der Allgemeinen Studienberatung der TU Berlin. Auch in diesem Jahr konnten wieder steigende Besucherzahlen verzeichnet werden. 6900 Schülerinnen und Schüler nahmen an den insgesamt 48 Veranstaltungen teil. Im Jahr zuvor waren es 5700, die sich an der TU über Themen rund ums Studium informieren wollten.

Das größte Interesse bestand in diesem Jahr an einem Studium der Wirtschaftswissenschaften. 350 Schülerinnen und Schüler besuchten die Informationsveranstaltung zu diesem Studiengang, im Vorjahr waren es nur 180. Mit jeweils 300 Teilnehmern lagen die Veranstaltungen zu Physik und Informatik bereits an zweiter Stelle auf der Interessenskala der Schülerinnen und Schüler. Dies dürfte besonders für die Physik eine erfreuliche Entwicklung sein, da sich gegenüber 170 Teilnehmern im vergangenen Jahr die Zahl der Interessenten fast verdoppelt hat. Das steigende Interesse an diesem Studiengang gibt vielleicht Grund zu der Hoffnung, daß auch bei der Zahl der Studienanfänger eine Trendwende bevorsteht.

Auch die Studiengänge Verkehrswesen, Technische Informatik und Kommunikationswissenschaft durften sich über ein zunehmendes Interesse bei den Schülerinnen und Schülern freuen. Leicht rückläufig war die Zahl der Teilnehmer an der Veranstaltung zur Biotechnologie. Über ein Studium der Elektrotechnik informierten sich nur noch 85 Interessenten, gegenüber 280 im Vorjahr. Auch die Elektrotechnik hatte in den letzten Jahren stark mit zurückgehenden Anfängerzahlen zu kämpfen. Hinzu kommt, daß schon heute der VDE über fehlende Absolventen klagt. Einen neuen Rekord gab es dagegen bei der Veranstaltung "Frauen in Naturwissenschaft und Technik". Mit 40 Teilnehmerinnen war sie besser besucht als je zuvor.

Die Schüler nutzten auch den Infomarkt im Lichthof und die Institutsbesichtigungen, um sich persönlich einen Eindruck vom Innenleben der Uni zu verschaffen und Fragen zu den jeweiligen Studiengängen zu diskutieren. Daß die Diskussion um Hochschulfinanzierung und Hochschulreform auch von den Schülerinnen und Schülern wahrgenommen wird, mag man daran erkennen, daß deren Sorgen um schlechte Studienbedingungen zugenommen haben. Vermehrt wurde aber auch die Frage geäußert, ob die Vorkenntnisse ausreichen, um einen Studiengang erfolgreich zu absolvieren. Hier scheint besonders das Vertrauen in den Unterricht in Mathe, Physik und Chemie gering zu sein.

Der Anteil derer, so Marion Klippel, die sich detailliert informieren wollen, habe zugenommen. "Die jungen Leute setzen sich ernsthaft mit ihrer Studienentscheidung auseinander." Ob das zunehmende Interesse der Schülerinnen und Schüler für bestimmte Studienfächer sich demnächst auch in höheren Studienanfängerzahlen niederschlägt, oder lediglich auf einen gestiegenen Informationsbedarf bei der Studienentscheidung zurückzuführen ist, bleibt abzuwarten.

urs


© 6/'99 TU-Pressestelle