TU intern - November 1999 - Internationales

Höchst zuträglich!

Lernen im Ausland ist wichtig! Diese Erkenntnis hat sich nicht erst heute durchgesetzt. Schon vor vielen Jahren waren Reisen ins Ausland ein beliebtes Mittel, um den eigenen Horizont zu erweitern und Anregungen für die Arbeit zu Hause zu sammeln. Um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert hatten gerade England und Frankreich den Reisenden viel zu bieten. Während Frankreich einen starken Beitrag zur Verwissenschaftlichung der Ingenieurkunst durch Mathematik und theoretische Darstellung leistete, galt England zu dieser Zeit als Land des industriellen Fort-

schritts, das im Bereich der Maschinentechnik neue Maßstäbe setzte. Carl Friedrich Schinkel und Peter Christian Wilhelm Beuth reisen im Jahr 1826 nach England. Die Begegnung Schinkels mit dem rein zweckorientierten Bauen "von nur Werkmeistern ohne Architektur und fürs nackteste Bedürfnis allein" bleib nicht ohne Auswirkungen auf sein späteres Werk. Seine Eindrücke hielt Schinkel in einem Tagebuch und in Briefen an seine Frau Susanne fest, wo es zum Beispiel über das Leben eines Forschungsreisenden heißt: "Mein Gesundheitszustand ist vortrefflich, die Lebensweise wo wir um halb 7 Uhr aufstehn, etwas Tagebuch schreiben, dann den Thee frühstücken zu welchem viel Buttersemmel u einige Eyer gegessen werden, um 9 Uhr ausgehn u zu sehen u sehr ermüdet abends zu Hause zurückzukehren oder in Gesellschaft fahren, dann aber starke und kräftige Speisen zu uns nehmen und gegen 11 Uhr, wenn wir nicht Theater besuchen, zu Bett gehen ist höchst zuträglich."

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Was erlebten Schinkel und Beuth in England? Welche Rolle spielten sie für die TU Berlin? Erfahren Sie mehr dazu in der Ausstellung: 1799 - 1999. Von der Bauakademie zur Technischen Universität Berlin. 3. Dezember 1999 bis 30. Januar 2000 im Hauptgebäude der TU Berlin, Lichthof, Straße des 17. Juni 135, 10 623 Berlin.


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