TU intern - Oktober 1999 - Studium

Damit der Lärm auf der Strecke bleibt

Studi forscht. Zwölf Studierende untersuchten in den Semesterferien die Lärmerzeugung einer Diesellok. Im kommenden Wintersemester sollen die Daten ausgewertet werden, um die Lärmwerte der Lok zu reduzieren
Wer glaubt, TU-Studierende liegen während der "Semesterferien" nur am Strand, der irrt sich gewaltig. Zwölf Studenten der Studiengänge Technischer Umweltschutz und Verkehrswesen nutzten die Zeit, um sich auf das Projekt "Lärmminderung an einer Diesellokomotive" vorzubereiten, das im Wintersemester 1999/2000 unter der Leitung von Professor Markus Hecht am Fachgebiet Schienenfahrzeuge stattfindet.

Nach intensiven Vorbereitungen im Juli und August kam im September der Praxistest. Eine Woche lang untersuchte die Gruppe den Lärm einer Diesellok auf der Strecke um den Bahnhof Schaephuysen, westlich von Moers. Die Strecke, die der Niederrheinischen Verkehrsbetriebe AG gehört, wird sonst nur im Museumsbetrieb genutzt. Die dreiachsige Diesellok des Typs MH05 hatte die Eisenbahn und Häfen GmbH zur Verfügung gestellt.

Ausgestattet mit furchtbar teuren Messgeräten sind wir Studenten um die Lok gelaufen, auf ihr rumgeklettert und zum Teil sogar unter die Lokomotive gekrochen. Ziel dieser Aktionen war es, die Maschine rundherum luftschall- und körperschalltechnisch abzuklopfen. Zwischen den einzelnen Fahrmessungen wurden die Leistungen von Motor, Lüfter oder Kompressor verändert. Aus den Schallmessungen entstanden lange Zahlenkolonnen im Computer, die nun im Rahmen des Projekts im Wintersemester ausgewertet werden. Davon erhoffen sich die Beteiligten Rückschlüsse, um die Lärmwerte der untersuchten Diesellok noch weiter zu reduzieren. Hintergrund ist die für Europa vorgesehene Einführung von verbindlichen Grenzwerten. Diese könnten noch unter den Lärmwerten der MH05 liegen, die in ihrer Leistungsklasse als die leiseste Lok gilt. Die Ergebnisse wird die Projektgruppe voraussichtlich im Februar 2000 der Öffentlichkeit vorstellen.

Mikko Gumprecht


© 10/'99 TU-Pressestelle