Be.ing - In Zukunft mit FrauenDas Bundesministerium lässt sich seine Frauenpower 3,6 Mio. DM kosten |
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"Be.ing - In Zukunft mit Frauen" heißt die bislang größte Informationskampagne des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), mit der der Frauenanteil in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen von knapp 20 Prozent gesteigert werden soll. Das BMBF lässt sich die Frauenpower einiges kosten. "Wir haben einen Etat von 3,6 Millionen DM und der größte Teil wird für zielgruppengenaue Werbespots eingesetzt", erzählt Martina Brockers, BMBF-Referentin. Ihnen sollen Aktionen in Schulen folgen, "allein dafür drucken wir fast 500.000 Broschüren und Lehrmaterial". Außerdem fand Ende Mai im Lichthof der TU Berlin die erste Kontakte- und Informationsveranstaltung "Meet. ing" für Schülerinnen statt. Auch der Verein "Frauen geben Technik neue Impulse" zielt mit seinem neuen Kompetenzzentrum "Frauen in der Informationsgesellschaft und Technologie" in die gleiche Richtung. Für die kommenden fünf Jahre sind dafür u. a. vom BMBF 7,5 Millionen Mark vorgesehen. Die Kampagnen sollen vor allem einen Bewusstseinswandel bei jungen Frauen, den Firmen und den Hochschulen bewirken. "An vielen Ecken muss etwas passieren und vor allem über die Art der Lehrform in den Schulen sollte nachgedacht werden", berichtet die Referentin. Untersuchungen zeigten, dass der naturwissenschaftliche Unterricht für Schülerinnen in einer reinen Mädchenklasse besser aufgenommen werde als in einer gemischten Klasse. Interessant sei auch die Darstellung der Frau in den Schulbüchern."Die Bund-Länder-Kommission setzt sich hier für Veränderungen ein", weiß Frau Brockers. |
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Ein weiterer Punkt ist das
Berufsbild des Ingenieurs: "Wir müssen weg vom einsamen
Tüftler. Nur in gemischtgeschlechtlichen Teams werden heute
die besseren Produkte entwickelt." Das sei auch die Hauptmotivation
der Firmen, sich an der Be.ing-Aktion zu beteiligen.
Und welche Reaktionen gab es auf die Kampagne? "Neben einer Vielzahl positiver Rückmeldungen von Frauen auch viele Kommentare von Männern, allerdings oft mit negativem Tenor: Die Frauen nehmen unseren Söhnen die Arbeitsplätze weg, meinten einige."
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An der TU Berlin hat der Anteil weiblicher Studierender sowohl bei den Gesamtzahlen wie bei den Anfängerzahlen im Zeitraum vom WS 1992/1993 bis zum WS 1998/99 kontinuierlich zugenommen. Insgesamt gibt es (WS 98/99) rund 35 Prozent Studentinnen und rund 39 Prozent Studienanfängerinnen. In den Ingenieurwissenschaften ist der Frauenanteil an der Gesamtzahl der Studierenden von rund 15 Prozent im WS 1992/93 kontinuierlich auf 18 Prozent im WS 98/99 gestiegen; der Anteil an den Studienanfängern im gleichen Zeitraum von 17 auf 23 Prozent. In den Naturwissenschaften liegt der Frauenanteil jetzt bei 36 Prozent, bezogen auf die Zahl der Studienanfänger bei rund 46 Prozent.
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© TU-Pressestelle 7/2000 |