Das Jupiterphänomen nachgestelltExperimente zur Simulation des Kometeneinschlags Shoemaker-Levy 9 |
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Vor allem die chemischen Abläufe in den durch den Aufprall entstandenen Stoßwellen zu klären und zu diesem Zweck nachzustellen, war das Ziel eines TU-Forschungsprojektes. "Wir haben den nachweisbaren Zerfall und die Neubildung von Molekülen im Labor nachvollziehen können", erläutert der Physiker Dr. Dietrich Ewert das Ergebnis des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten und mit der RWTH Aachen durchgeführten Projektes. Ausgangswerte lieferte eine Tochtersonde von Galileo, die im Dezember1995 in die Jupiteratmosphäre eintrat und erstmals nach dem Einschlag die Molekülkonzentration messen konnte. Mehrere Millionen Tonnen Blausäure waren entstanden. Dieser Vorgang konnte in einem acht Meter langen Vakuum-Stoßwellenrohr simuliert werden. |
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Helium, Ammoniak, Methan und Wasser, Stoffe, die für die Jupiteratmosphäre typisch sind, wurden wie bei dem Kometeneinschlag komprimiert und stark erhitzt. Es kam zu Zertrümmerungen und trotz der hohen Temperaturen zu stabilen Neubildungen von Molekülen, u.a. von Blausäure. Die Erforschung von Kollisionen zweier Himmelskörper hat in der jüngsten Zeit an Bedeutung gewonnen. Durch verbesserte Beobachtungsmöglichkeiten entdeckt man immer mehr "Erdbahnkreuzer". Schon heute sind etwa 800 Asteroiden und Kometen bekannt, die unter bestimmten Konstellationen auch in unsere Atmosphäre einschlagen könnten. US-Forscher schätzen die Zahl der "Erdbahnkreuzer", die größer als ein Kilometer sind und eine globale Klimaänderung herbeiführen könnten, auf rund 700. Die Dunkelziffer scheint jedoch doppelt so hoch zu sein.
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© TU-Pressestelle 7/2000 |