Wissenschaftler als Unternehmer

parTU
Forschung & Entwicklung

Start-up-Projekte aus universitären Forschungs- projekten vereinen oft Menschen, die in mehrere Rollen schlüpfen müssen. parTU befragte Florian Solzbacher, Doktorand am Institut für Mess- und Automatisierungstechnik der TU Berlin und Mitbegründer der First Sensor Technology GmbH.

parTU: Mit der Wissenschaft eng verbunden und trotzdem den Marktgesetzen unterworfen - sehen Sie darin einen Konflikt?

Florian Solzbacher: Nein, als unser Projekt noch an der Universität angesiedelt war, gab es kaum Unterschiede zu der Arbeit einer Forschungsabteilung in der Industrie. Wir haben uns mit unserer Sensorentwicklung gegen große Wettbewerber aus den USA und Deutschland durchgesetzt und mussten demzufolge genauso hart und effizient arbeiten wie sie. Also schon damals waren wir Unternehmer und Wissenschaftler in einer Person. Heute bin ich Doktorand und betreue den Marketing- und Vertriebsbereich in unserer Firma. Beides läßt sich also verbinden und ist zudem sehr fruchtbar.

parTU: Bleiben Sie mit Ihrem Institut auch weiterhin in Kontakt?

Florian Solzbacher: Ja, wir haben einen Rahmenvertrag abgeschlossen, denn nur durch ‚Forschung und Entwicklung' überleben wir als Firma.

parTU: Welchen Rat können Sie Studierenden oder Doktoranden geben, die eine Firma gründen wollen?

Florian Solzbacher: Zuerst müssen sie an ihren Abschluss denken. Sie sollten nicht zu früh mit der Gründung beginnen. Dann fehlt die Kraft für die wissenschaftliche Arbeit. Als Unternehmer hat man eine 7-Tage-Woche. Uns half vor allem der Businessplan-Wettbewerb, und wir hatten gute Startbedingungen an der Uni.

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Florian Solzbacher ist einer der fünf Mitbegründer der First Sensor Technology GmbH, die Drucksensoren für die Automobilindustrie herstellt. Die GmbH ist eine offizielle Ausgründung aus dem Forschungsschwerpunkt "Technologien der Mikroperipherik" an der TU Berlin.

Weiterhin gehören zum Team Thomas Diepold, Peter Krause, René Ziermann und Eckart Jansen.

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