TU Berlin - Medieninformation Nr. 122 - 3. August 1995
Fortbildungsveranstaltung zu Gedenkstätten und Gedenkstättenpädagogik - Vorankündigung
In Deutschland gibt es viele Gedenkstätten, die an die Opfer der NS-Zeit erinnern. Doch je länger die Zeit der Nazi-Herrschaft zurückliegt, desto schwieriger wird es, gerade den Jugendlichen, und nicht nur ihnen, diese Zeit und deren Folgen näherzubringen. Die zunehmende zeitliche Distanz aber auch die politisch-gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland verändern die Auseinandersetzung mit dem Thema grundlegend. Damit heute und auch noch in der Zukunft diese Vergangenheit nicht verdrängt wird, ist besonders der pädagogische Bereich gefordert, Lösungsvorschläge zu bieten.
Auf einer Fortbildungsveranstaltung, die vom Institut für Fachdidaktik Geschichte und Sozialwissenschaften der Technischen Universität Berlin durchgeführt wird, sollen Gedenkstätten im Mittelpunkt stehen. Unter dem Titel "Gegenwärtige Vergangenheit? Gedenkstätten und Gedenkstättenpädagogik heute" wird man sich hauptsächlich mit der Praxis der Gedenkstättenpädagogik auseinandersetzen. Zusammenkommen werden hier Pädagogen und Pädagoginnen aus den unterschiedlichsten Bereichen.
Zeit: am Dienstag, dem 26. September 1995, 9.00 - 16.00 Uhr
Ort: Technische Universität Berlin, Mathematikgebäude, Raum MA 041,
Straße des 17. Juni 136, 10623 Berlin
Die Veranstaltung basiert auf einer Publikation, die in diesem Jahr von Mitarbeitern des Hauses der Wannsee-Konferenz, der Stiftung Topographie des Terrors und des Fachbereichs Erziehungs- und Unterrichtswissenschaften der TU Berlin herausgegeben wurde. Unter dem Titel "Praxis der Gedenkstättenpädagogik" wird die Vielfalt der pädagogischen Arbeit in Gedenkstätten in Deutschland und Polen dokumentiert. Gemeint sind dabei alle jene Orte, die an die Verfolgung durch den Naziterror erinnern und dem Gedenken an die Opfer und dem Widerstand gegen die Gewaltherrschaft gewidmet sind. Einige der im dem Buch vertretenen Autoren werden auch bei der Fortbildungsveranstaltung die Betreuung einzelner Arbeitsgruppen übernehmen.
Der Sammelband "Praxis der Gedenkstättenpädagogik - Erfahrungen und Perspektiven" ist für 39,- DM im Buchhandel erhältlich. Herausgegeben wurde es von Annegret Ehmann, Wolf Kaiser, Thomas Lutz, Hanns-Fred Rathenow, Cornelia vom Stein und Norbert H. Weber bei Leske+Budrich, Opladen 1995.
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Prof. Hanns-Fred Rathenow, Institut für Fachdidaktik Geschichte und Sozialwissenschaften der TU Berlin, Tel.: 030/314-73140/-44.
Programm
9.00 Uhr Begrüßung
9.10 Uhr Die Vielfalt der Gedenkstätten. Entwicklung, Angebot, Aufgaben; Thomas Lutz, Stiftung Topographie des Terrors
9.30 Uhr Bildungsarbeit in Gedenkstätten; Prof. Hanns-Fred Rathenow, Prof. Dr. Norbert Weber, TU Berlin
10.30 Uhr Vorstellung der Arbeitsgruppen
11.00 Uhr Beginn der Arbeit in Gruppen
14.30 Uhr Plenum: Welche Erwartungen haben Pädagogen und Pädagoginnen an die Gedenkstätten? Podium mit Vertreter/innen aus den Arbeitsgruppen, Diskussion - Erfahrungen, Probleme und Erwartungen im Umgang mit NS- Geschichte/ Erwartungen an Gedenkstätten; Moderation Prof. H.-F. Rathenow, Prof. N. Weber
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