TU Berlin - Medieninformation Nr. 97 - 7. Juni 1995

TU-Studierende haben bei der Solar-Architektur die Nase vorn

Zwei Hauptpreise und vier Ankäufe beim Hochschul-Wettbewerb "Photovoltaik in der Gebäudehülle"


Als erfolgreichste der beteiligten Hochschulen ging die TU Berlin aus dem erstmals ausgelobten Schüco-Photovoltaik-Wettbewerb über zukunftsweisendes Bauen unter dem Aspekt der Sonnenenergienutzung hervor. Nicht weniger als zwei der drei Hauptpreise und vier der zehn Ankäufe konnten Studierende der TU Berlin für sich verbuchen. Insgesamt waren mehr als 300 Einsendungen von sechs Hochschulen eingegangen.

Aufgabe der Bewerber war es, mit ihren Entwürfen zum Thema "Photovoltaik in der Gebäudehülle" einen Beitrag zur Entlastung der Umwelt durch den gezielten Einsatz der Sonnenenergie zu leisten. Hierzu konnten sich die Studierenden entweder ein Projekt suchen oder bekamen von den jeweils beteiligten Lehrstühlen aus Berlin, Biberach, Braunschweig, Dortmund, Dresden und Potsdam ein konkretes Projekt vorgegeben. Im Fall der TU-Studierenden war das ein Entwurf neuer Gebäudehüllen für einen Metallwerkhof auf der Stralauer Halbinsel in Berlin.

Die Arbeitsgruppe mit Stanley Fuls, Wendelin Hinsch, Thomas Ilskensmeier und Claudia Klingbeil überzeugte die Jury mit einer Konstruktion beweglicher Dachelemente. Das besondere an dieser Konstruktion ist die simple Mechanik, die eine ganztägige Nutzung der Sonnenenergie erlaubt. Bedenken während der Entwurfsphase wegen zu hoher Kosten einer solchen Konstruktion konnten die vier nicht von ihrer Idee abbringen. Der Lohn war einer der Hauptpreise in Höhe von 6.000 DM.

Ebenfalls einen Hauptpreis sicherte sich die Gruppe mit Kristin Barbey, Kerstin Höger, Angela Szimmat und Huan Zhu. Sie kombinierten die Anforderung, technische Photovoltaikelemente einzusetzen, mit dem traditionellen Baustoff Holz. Dahinter stand auch die Absicht, daß die Architektur nicht von der Technik dominiert werden sollte. Die einfache und vielfältig einsetzbare Konzeption gab letztendlich den Auschlag für die Prämierung dieses Entwurfes.

Daneben vergab die Jury noch vier von zehn Ankäufen an Studierende der TU Berlin. Anselm von Held und Armin Röse, die Arbeitsgruppe mit Jörg Kempf, Bernhard Moeller und Marc Richter, Nina Pollich und Margret Leifsdottir sowie Johannes Raible und Andreas Geest konnten sich über ein Preisgeld von jeweils 2.000 DM pro Ankauf erfreuen.

Die Betreuung der TU-Studierenden bei dem Wettbewerb hatte Professor Dr.-Ing. Rainer Hascher vom Institut für Bauplanung im Produktions- und Dienstleistungsbereich der TU Berlin übernommen. Auslober des erstmals durchgeführten Wettbewerbes war die Firma Schüco International KG. Hintergrund war das Bestreben der Firma die Entwicklung im Bereich der photovoltaischen Elemente in Gebäudefassaden voranzutreiben. Ein Hochschul-Wettbewerb wurde deshalb ausgewählt, weil Studierende als unverbrauchter gelten und in der Regel zuerst eine Idee haben und sich dann mit der Frage der Machbarkeit auseinandersetzen. Hierzu hatte Schüco gezielt die erwähnten sechs Hochschulen angesprochen, da diese in dem Ruf stehen, auf dem Gebiet des zukunftsweisenden Bauens führend zu sein. Schirmherr der Veranstaltung war das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.


Weitere Informationen erteilt Professor Dr.-Ing. Rainer Hascher, Institut für Bauplanung im Produktions- und Dienstleistungsbereich der TU Berlin, Tel. (030) 314-21883.

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