Die TU Berlin wurde vor kurzem für eine Leistung geehrt, die auf den ersten Blick nicht zu den Aufgaben einer Universität in Forschung und Lehre zählt, nämlich für die Ausbildung von jungen Menschen beispielsweise zu Chemielaboranten, Technischen Zeichnern, Tischlern oder Büroangestellten. In einer Feierstunde am Tag der Berufsausbildung, den die Industrie- und Handelskammer (IHK) am 10. Mai 1995 veranstaltete, ist die TU Berlin aus einem Kreis von über hundert Berliner Ausbildungsbetrieben für ihre besonderen Ausbildungsleistungen gewürdigt worden.
Derzeit lernen an der TU Berlin, einem bedeutenden Arbeitgeber von Fachkräften in Werkstätten, Laboren und Büros, insgesamt 130 Auszubildende in zehn Ausbildungsberufen. Das sind erheblich mehr Auszubildende, als es dem Bedarf der Universität an künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entspricht. Im Vergleich zu anderen Einrichtungen des öffentlichen Dienstes ist damit der Anteil Auszubildender im Verhältnis zu den beschäftigten Mitarbeiter/innen prozentual höher. Gewürdigt wurde von der IHK jedoch nicht allein die "Pflichterfüllung" bei der Bereitstellung von Ausbildungsplätzen, sondern insbesondere die erhöhte Ausbildungbereitschaft, die Qualität der Ausbildung und das besondere Engagement der ausbildenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der TU Berlin.
Der Verantwortung in dem Bereich hat sich nach den Worten des Präsidenten der TU Berlin, Prof. Dr. Dieter Schumann, die Universität "immer mit besonderem Engagement" gestellt. Und in Kenntnis der Not der Stadt Berlin an Ausbildungsplätzen hat der TU-Präsident im Rahmen der IHK-Veranstaltung die Bereitstellung von zehn weiteren Plätzen ab September 1995 (zunächst befristet) an der TU Berlin zugesagt. Die Einrichtung von weiteren Ausbildungsplätzen ist möglich, weil die TU Berlin dafür entsprechende Mittel bereitgestellt hat und weil eine Vielzahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereit sind, neben ihrer eigentlichen Tätigkeit auch ausbildende Aufgaben wahrzunehmen.