[TU Berlin] Medieninformation Nr. 141 - 14. Juni 1996
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Internationale Halbleiterphysiker tagen in Berlin

23. Weltkonferenz der Halbleiterphysiker an der TU Berlin / Vorankündigung

Das Ausrichten einer großen, internationalen Tagung bedeutet auf der einen Seite für die Organisatoren viel, viel Arbeit, auf der anderen Seite trägt eine solche Tagung auch sehr zum Ansehen des Austragungsorts bei. Wenn sich Ende Juli weit über 1.000 Halbleiterphysiker aus der ganzen Welt, darunter mehrere Nobelpreisträger, zu ihrer 23. Weltkonferenz an der Technischen Universität Berlin versammeln, dokumentiert dies, welches Ansehen der Wissenschaftsstandort Berlin und die hohe Konzentration der Aktivitäten auf den entsprechenden Gebieten in der ganzen Welt genießt. Die Wissenschaftler haben vom 21. bis zum 26. Juli 1996 Gelegenheit, die neuesten Erkenntnisse ihrer Wissenschaft in Plenar- und Fachvorträgen zu diskutieren.

Die internationale Konferenz (International Conference on the Physics of Semiconductors) findet in einem 2jährigen Rhythmus statt, vor zwei Jahren war Vancouver an der Westküste Kanadas der Gastgeber, zwei Jahre davor Peking und 1998 wird die Konferenz in Jerusalem ausgerichtet werden. Der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie, Dr. Jürgen Rüttgers, der Regierende Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen, und der Ministerpräsident von Brandenburg, Dr. Manfred Stolpe, haben gemeinsam die Schirmherrschaft über dieses bedeutende Ereignis übernommen. Ein überwiegend aus Berliner Wissenschaftlern bestehendes Komitee unter der Leitung von Prof. Gottfried Landwehr (Universität Würzburg) und Prof. Immanuel Broser (TU Berlin) ist für die Organisation zuständig. Der Vorsitz des Programmkomitees liegt bei Prof. Dieter Bimberg von der Technischen Universität Berlin.

Wir möchten Sie bereits heute auf die Konferenz aufmerksam machen. Aus Anlaß dieser Veranstaltung findet eine Pressekonferenz statt, auf die wir Sie ebenfalls hinweisen möchten. Es wäre schön, wenn Sie sich diesen Termin vormerken würden. Die Pressekonferenz findet voraussichtlich am Montag, dem 22. Juli 1996 um 12.00 Uhr statt (Ort: Hauptgebäude der TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, Raum H 1036, 10623 Berlin). Weitere Informationen erhalten Sie von uns, sobald diese uns vorliegen.

Die Entwicklung neuartiger Halbleitermaterialien und darauf basierender Bauelemente ist in den letzten Jahrzehnten von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung integrierter Schaltkreise und damit für die gesamte Computerindustrie gewesen. Die moderne optische Nachrichtentechnik, welche auf der Entwicklung schnell modulierbarer Halbleiterlaser und hochempfindlicher Halbleiterempfänger basiert, und die Höchstgeschwindigkeitselektronik, welche für neuartige Radartechniken im Automobilverkehr benötigt wird, stellen weitere wirtschaftlich wichtige Anwendungsfelder dar. Auch die photovoltaische Energieerzeugung aus Sonnenlicht ist ein Kind der Halbleiterphysik und steht im Mittelpunkt aktuellster Forschungsarbeiten.

Höhepunkte der Konferenz werden u.a. sein:

Die Berliner Stiftung Klassenlotterie, der Regierenden Bürgermeister, die großen internationalen elektrotechnischen Firmen TEMIC, Daimler Benz, Siemens, IBM, Philips und viele kleinere Unternehmen unterstützen die Veranstaltung finanziell. Dank dieser Unterstützungen ist es möglich, über 100 Wissenschaftlern aus den Staaten der früheren Sowjetunion die Teilnahme zu ermöglichen. Trotz schwierigster politischer und finanzieller Bedingungen wird dort immer noch eine qualitativ hochwertige Forschung betrieben. Die Möglichkeiten zu Kontakten mit den westlichen Industrieländern sind jedoch wie zu Breschnews Zeiten beschränkt, nur jetzt aus ökonomischen Gründen - es fehlt das Geld zum Reisen. An dieser Stelle bedurfte es eines erfolgreichen Zusammenwirkens politischer und wirtschaftlicher Institutionen, um die Teilnahme der osteuropäischen Wissenschaftler zu ermöglichen. Der bisherige Wissenschaftssenator Manfred Ehrhardt hat hier bei einer Reihe von Stiftungen essentielle Unterstützungen eingeworben.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Prof. Dr. Dieter Bimberg, Institut für Festkörperphysik, TU Berlin, Tel.: 030/314-22783, Fax.:-22569, E-Mail: bimb0431@mailszrz.zrz.tu-berlin.de