Erwin-Stephan-Preis an hervorragende Absolventen/innen der TU Berlin
Insgesamt 16 Absolventen der TU Berlin haben ausreichend Grund, sich zu freuen, denn sie haben sehr kurz und sehr gut studiert und werden dafür mit dem Erwin-Stephan-Preis ausgezeichnet.
Der Preis, der seit 1991 zweimal jährlich an Absolventen und Absolventinnen der TU Berlin vergeben wird, gehört mittlerweile zur festen Einrichtung an der Universität. Um in den Genuß des Preisgeldes von jeweils 8.000,--DM zu kommen, müssen die Bewerber/innen überdurchschnittliche Abschlußnoten und eine unterdurchschnittliche Studienzeit vorweisen. Das Preisgeld soll zur Finanzierung zu Studien- oder Forschungszwecken im Ausland dienen.
Für die diesmalige, zehnte Preisverleihung waren insgesamt 66 Bewerbungen eingegangen. Drei Frauen und dreizehn Männer wurden für den Preis ausgewählt. In diesem Jahr fällt besonders auf, daß das Spektrum der Fächer, aus denen die Preisträger und Preisträgerinnen kommen, sehr breit ist. Er reicht vom Medienberater bis hin zur Biotechnologin, vom Architekten bis zum Luft- und Raumfahrttechniker.
Vergeben wird der Erwin-Stephan-Preis von der "Helene-und-Erwin-Stephan-Stiftung", die von der TU Berlin gegründet wurde, nachdem 1988 Helene Stephan auf Wunsch ihres zuvor verstorbenen Mannes, Erwin Stephan, die Hälfte des gesamten Wertpapierbesitzes der Universität vermacht hatte. Erwin Stephan hatte 1955 die Ehrendoktorwürde der TU Berlin erhalten.
Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung wird der Präsident der TU Berlin, Prof. Dr. Dieter Schumann die Preise überreichen.
Zeit: am Donnerstag, dem 11. Juli 1996, um 15.00 Uhr
Ort: Hauptgebäude der TU Berlin, Raum H 1036, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin
Die Preisträger/innen in alphabetischer Reihenfolge:
Die am 10.4.1964 in Berlin geborene Heike Biebermann hat Biotechnologie studiert. Sie brauchte dafür 10 Semester und studierte rund ein Jahr kürzer als die meisten ihrer Kommilitonen. Bevor Heike Biebermann zum Studieren an die TU Berlin kam, ließ sie sich als Medizinisch Technische Labor Assistentin ausbilden und arbeitete in diesem Beruf über mehrere Jahre. Anfang dieses Jahres hat sie mit ihrer Doktorarbeit an der Humboldt-Universität zu Berlin begonnen. Brüssel oder Chicago wird sie für Forschungszwecke mit dem Preisgeld ansteuern.
Thorsten Burkhardt, am 1.2.1971 in Essen geboren, studierte das Fach Informationstechnik im Maschinenwesen in neun Semestern ( der Durchschnitt liegt bei rund 11 Semestern) und schloß es vergangenes Jahr mit Auszeichnung ab. Schon während seines Studiums absolvierte er zwei Trimester am Institut National des Sciences Appliquées de Lyon/Frankreich. Hierhin hat es ihn nach seinem Examen wieder gezogen. Thorsten Burkhardt arbeitet seit Beginn des Jahres am Institut Française du Pétrole in Lyon an seiner Promotion. Das Preisgeld kann er für diesen Auslandaufenthalt sehr gut gebrauchen.
Kurz und gut hat auch Peter Degenkolb studiert. Am 3.7.1968 in Dresden geboren, begann er zuerst mit dem Chemiestudium an der Humboldt Universität zu Berlin, nach dem Vordiplom wechselte er an die TU Berlin. Insgesamt benötigte er neun Semester (Durchschnitt: fast 13 Semester) für sein Studium, das er schon im vergangenen Jahr abschloß. Peter Degenkolb bleibt vorerst der TU Berlin treu, um hier seine Dissertation anzufertigen.
Viel Auslandserfahrung hat Thilo Hofmann schon während seines Studiums der Geologie gesammelt, und noch dazu ist es ihm gelungen, die durchschnittliche Studiendauer von 15 Semestern in diesem Fach um vier Semester zu unterbieten und mit Auszeichnung abzuschließen. Der am 10.11.1967 in Celle geborene Diplom-Geologe und Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes studierte in Gießen, an der FU Berlin und an der TU Berlin. Sein Berufspraktikum führte ihn nach Kolumbien, seine Diplomkartierung nach Portugal und seine Diplomarbeit schrieb er in Brasilien. Nach Brasilien soll ihn auch seine Forschungsreise, die ihm das Preisgeld ermöglicht, führen. Zur Zeit arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter zur Vorbereitung des geplanten Sonderforschungsbereichs "Wasserressourcen im Klimawandel" an der TU Berlin.
Fast drei Jahre kürzer (in neun statt ca. fünfzehn Semestern) als der Durchschnitt hat Carsten Holm, geb. am 9.10.1970 in Berlin, das Fach Luft- und Raumfahrttechnik an der TU Berlin studiert. Teile seines Studium absolvierte er dabei am Massachusetts Institute of Technology in den USA und an der Cranfield University in England. Zur Zeit arbeitet er bei einem Wirtschaftsunternehmen in München.
Physik in neun, statt in 14,5 Semestern und mit der Abschlußnote "Sehr gut" abgeschlossen, das hat Henry Heß geschafft. Mit 23 Jahren ist er der jüngste Preisträger bei dieser Verleihung. Der am 23.4.1973 in Ludwigsfelde geborene Henry Heß begann mit dem Physik-Studium an der TU Clausthal-Zellerfeld und wechselte nach dem Vordiplom an die TU Berlin. Während des Studiums knüpfte er Kontakte an die University of Washington, USA wo er sich über mehrere Monate aufhielt. Das Preisgeld nutzt er, um an die Universität in Washington zurückzukehren. Hier möchte er wichtige Vorarbeiten für seine geplante Promotion durchführen.
Petra Maschberger ist die zweite diplomierte Biotechnologin in dieser Runde. Auch sie benötigte 10 Semester für ihr Studium, das sie 1990 an der TU Berlin begann und im vergangenen Jahr abschloß. Seit November 1995 arbeitet die am 14.4.1971 in Altötting geborene Petra Maschberger als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ludwig-Maximilians-Universität in München an ihrer Promotion. Das Preisgeld des Erwin-Stephan-Preises will sie für einen Forschungsaufenthalt in den USA nutzen.
Der am 24.8.1969 in Hilden/Rheinland geborene Philipp Meuser hat innerhalb von vier Jahren (durchschnittliche Studiendauer: 14 Semester) sein Studium der Architektur absolviert. Philipp Meuser interessiert sich nicht nur für Architektur, sondern auch für Journalismus. Zahlreiche Praktika in Presse- und Fernsehredaktionen kann er in seinem Lebenslauf nachweisen. Darüber hinaus war er zwischen 1991 und 1995 Stipendiat der journalistischen Nachwuchsförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung. Als freier Mitarbeiter für überregionale Tageszeitungen und Fachzeitungen schreibt er Artikel zum Thema Architektur. Zur Zeit absolviert er ein Nachdiplom-Studium über Geschichte der Architektur an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich.
Sascha Michalak benötigte acht Semester für sein Studium der Luft- und Raumfahrttechnik und unterbot die meisten seiner Mitstudierenden um runde sieben Semester. Für sein Studium an der TU Berlin brachte er bereits Vorwissen als Flugzeugmechaniker mit. Der am 29.11.1971 in Berlin geborene Sascha Michalak absolvierte eine dreijährige Berufsausbildung zum Flugzeugmechaniker mit Abitur an der Betriebsberufsschule der Interflug in Berlin Schönefeld. Der Fliegerei wird er auch weiterhin treu bleiben, ab August diesen Jahres beginnt er mit einer Ausbildung an der Verkehrsfliegerschule der deutschen Lufthansa AG in Bremen, um hier die Verkehrsflugzeugführerlizenz zu erlangen.
Die am 31.10.1970 in Indonesien geborene Ningsih Ningsih kam 1990 nach Deutschland und begann mit dem Studium der Energie- und Verfahrenstechnik an der TU Berlin. Sie studierte in nur acht Semestern und beendete das Studium mit der Bewertung "Sehr gut". Zur Zeit arbeitet sie als Ingenieurin bei einer amerikanischen Firma in San Francisco.
Alexander Sagel hat Werkstoffwissenschaften an der TU Berlin studiert und hat dazu nicht dreizehneinhalb Semester, wie der Durchschnitt sondern nur neun Semester benötigt, darüber hinaus schloß er sein Studium "mit Auszeichnung" ab. Seit April diesen Jahres ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Metallphysik der TU Berlin. Mit dem Preisgeld möchte der am 19.1.1971 in Kronberg/Taunus geborene Alexander Sagel sich einen Forschungsaufenthalt am California Institute of Technology in Pasadena, USA finanzieren.
Oleg Stenzel ist am 20.5.1972 in Berlin geboren und begann 1991 mit dem Chemiestudium an der TU Berlin. Nach neun Semestern Studiendauer schloß er sein Studium im März diesen Jahres ab und benötigte somit dreieinhalb Semester weniger als die meisten Studierenden des Faches Chemie. Oleg Stenzel arbeitet zur Zeit an seiner Dissertation am Institut für Anorganische und Analytische Chemie an der TU Berlin. Sein Reiseziel ist die Universität von Oklahoma, USA, wo er sich neueste Forschungsmethoden aneignen möchte, die ihm für seine Dissertation hilfreich sind.
Mit Auszeichnung bestanden hat Chistoph Thiedig sein Studium der Energie- und Verfahrenstechnik. Der am 13.2.1971 in Berlin geborene Verfahrenstechniker hat nach neun Semestern sein Studium abgeschlossen, der Durchschnitt braucht in diesem Fach rund 15 Semester. Er begann 1990 mit dem Maschinenbaustudium an der TU Berlin und wechselte 1994 in den Studiengang Energie- und Verfahrenstechnik, den er Anfang diesen Jahres abschloß. Er will sich auf dem Gebiet regenerativer Energien weiterbilden und hat aus diesem Grund bereits Verbindungen zu Universitäten in der Schweiz, den USA und Südafrika geknüpft.
Alain-Martin Waltemath, am 26.4.1967 in Bremen geboren, hat in neun statt in 13 Semestern Wirtschaftsingenieurwesen an der TU Berlin studiert. Seine Schwerpunkte lagen bei den Themen Materialflußtechnik und Logistik und Personalwesen und Führungslehre. Einen Teil seines Studiums absolvierte er an der Ecole Supérieure de Commerce in Toulouse. Seit vergangenem Jahr arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Materialflußtechnik und Logistik für den Sonderforschungsbereich "Demontagefabriken" der TU Berlin.
Es ist auch ein Medienberater unter den diesjährigen Erwin-Stephan-Preisträgern. Der am 22.4.1966 in Münster geborene Carsten Walter hat Psychologie an der TU Berlin studiert und begann 1993 mit dem Hauptstudium Medienwissenschaften ebenfalls an der TU Berlin. Normalerweise brauchen die meisten Studierenden in diesem Studium fast neun Semester, Carsten Walter hat es in fünf Semestern "Mit Auszeichnung" abgeschlossen (Beide Studiengänge - Psychologie und Medienberater - schloß er im letzten Jahr ab). Zur Zeit bereitet er sich auf seine Promotion vor. In diesem Zusammenhang plant er, ein Semester am Mc Luhan Institut für Kultur und Technologie an der Universität von Toronto/Kanada zu verbringen.
Tilman Weiss ist am 26.12.1969 in Stuttgart geboren und begann 1991 mit dem Studium des Maschinenbaus an der TU Berlin. Nach Abschluß des Grundstudiums wechselte er in den Studiengang Energie- und Verfahrenstechnik. Insgesamt benötigte er neun Semester für sein Studium, gegenüber durchschnittlichen fünfzehneinhalb Semestern. Über ein halbes Jahr hielt er sich für Studienzwecke an der Politechnika Krakowska in Krakau/Polen auf. Sein wissenschaftliches Interesse liegt im Bereich der Sonnenenergie. Das Preisgeld möchte er für einen Forschungsaufenthalt auf diesem Gebiet in den USA oder auf Kuba nutzen.
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Dr. Alfred Heilhecker, Planer für Lehre und Studium an der TU Berlin, Tel.: 030/314-25485