TU Berlin - Medieninformation Nr. 18 - 22. Januar 1996

Ab ins Ausland!!

Verleihung des Erwin-Stephan-Preises an hervorragende Absolventen/innen der TU Berlin


Ab ins Ausland heißt es in diesem Jahr wieder für 13 Absolventen/innen der TU Berlin, die für den Erwin-Stephan-Preis ausgewählt wurden. Der Preis, der seit 1991 zweimal jährlich an Absolventen und Absolventinnen der TU Berlin vergeben wird, gehört mittlerweile zur festen Einrichtung an der Universität. Um in den Genuß des Preisgeldes von jeweils 8.000,--DM zu kommen, müssen die Bewerber/innen überdurchschnittliche Abschlußnoten und eine unterdurchschnittliche Studienzeit vorweisen. Das Preisgeld soll zur Finanzierung zu Studien- oder Forschungszwecken im Ausland dienen. Für die meisten der diesjährigen Preisträger/innen ist der Auslandsaufenthalt nichts Neues. Fast alle haben vor oder während ihres Studiums durch längere Aufenthalte bereits Auslandserfahrungen gesammelt. Ihre Reiseziele, die mit dem Erwin-Stephan-Preis nun näher gerückt sind, haben ebenfalls fast alle schon fest ins Auge gefaßt.

Für die diesmalige, neunte Preisverleihung waren insgesamt 50 Bewerbungen eingegangen. Drei Frauen und zehn Männer wurden für den Preis ausgewählt.

Vergeben wird der Erwin-Stephan-Preis von der "Helene-und-Erwin-Stephan-Stiftung", die von der TU Berlin gegründet wurde, nachdem 1988 Helene Stephan auf Wunsch ihres zuvor verstorbenen Mannes, Erwin Stephan, die Hälfte des gesamten Wertpapierbesitzes der Universität vermacht hatte. Erwin Stephan hatte 1955 die Ehrendoktorwürde der TU Berlin erhalten.

Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung wird der Präsident der TU Berlin, Prof. Dr. Dieter Schumann die Preise überreichen.

Zeit: am Freitag, dem 9. Februar 1996, 14.00 Uhr

Ort: Hauptgebäude der TU Berlin, Raum H 1036, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin

Die Preisträger in alphabetischer Reihenfolge:

Meike Bewersdorf ist am 29.7.1971 in Berlin geboren. Sie hat in zehn Semestern die Fächer Physik und Mathematik im Lehramtsstudiengang studiert und ihr Studium im Oktober vergangenen Jahres mit der Note "gut" (1,76) abgeschlossen. Sie hat somit die durchschnittliche Studiendauer um fünf Semester unterschritten und liegt auch wesentlich unter dem Notendurchschnitt von 2,80. Zur Zeit absolviert Meike Bewersdorf ein fünfmonatiges Praktikum an der Rijksuniversiteit Groningen, Niederlande, das sie nun durch das Preisgeld finanzieren kann.

Dipl.-Ing. Christian Heinrich, geboren am 27.10.1966 in Hennigsdorf, Kreis Oranienburg hat nach neun Semestern das Fach Elektrotechnik mit "Auszeichnung" abgeschlossen und war somit rund sechs Semester schneller als der Durchschnitt. Der Vater zweier Kinder studierte von 1988 bis 1990 am Moskauer Institut für Stähle und Legierungen, bevor er 1990 sein Studium an der TU Berlin begann. Seit April vergangenen Jahres ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Hochspannungstechnik und Starkstromanlagen der TU Berlin. Mit dem Erwin-Stephan-Preis wird er sich einen Aufenthalt in Amerika finanzieren, um Auslandserfahrung im englischen Sprachbereich zu sammeln.

Die am 24.4.1970 in Passau geborene Dipl.-Ing. Sandra Hellinger hat in elf Semestern Verfahrenstechnik studiert und das Studium mit "Auszeichnung" (Notendurchschnitt 1.0) abgeschlossen. Für ein halbes Jahr studierte sie an der University of Delaware, USA. Nach dem Diplom ging sie für einige Monate an die Technische Universität Dänemark (DTU) in Lyngby, um hier an einem Forschungsprojekt mitzuarbeiten. Seit Beginn diesen Jahres ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Meß- und Regelungstechnik der TU Berlin tätig. Ihren Auslandsaufenthalt möchte sie mit ihrem Arbeitsthema verbinden und dafür ins europäische Ausland gehen.

Nach neun Semestern schloß Dipl.-Ing. Sven Jensen, am 12.9.1966 in Heidenheim an der Brenz geboren, sein Studium der Verfahrens- und Energietechnik mit "Auszeichnung" ab und war somit rund zwei Jahre früher fertig als der Durchschnitt in diesem Fach. Sven Jensen begann 1991 mit seinem Studium an der TU Berlin, 1993 ging er für einen einjährigen Studienaufenthalt nach Frankreich, wo er auch Teile seiner Diplomhauptprüfungen ablegte. Das Preisgeld möchte er für ein wissenschaftliches Aufbaustudium an der Universität von Luxemburg nutzen.

Dipl.-Volksw. Annette Meißner ist am 25.11.1968 in Düsseldorf geboren. Ihr Studium der Volkswirtschaftslehre schloß sie nach nur sieben Semestern mit der Note "gut" ab. Bevor sie mit dem Studium an der TU Berlin begann, absolvierte sie eine Ausbildung zur Industriekauffrau. Seit Januar vergangenen Jahres arbeitet sie im Rahmen eines DFG-Projekts (Deutsche Forschungsgemeinschaft) am Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung in Karlsruhe und an der TU Freiberg an ihrer Promotion. Da im Rahmen dieses Projekts englische Sprachkenntnisse sehr wichtig sind, möchte sie sich mit dem Erwin-Stephan-Preis einen Forschungsaufenthalt im englischsprachigen Ausland finanzieren.

Dipl.-Ing. Rudolf Moosburger benötigte nur neun Semester für sein Studium der Elektrotechnik, das er mit "Auszeichnung" abschloß. Die durchschnittliche Studiendauer im Fach Elektrotechnik liegt bei 15 Semestern. Der am 13.9.67 in Mamming geborene Rudolf Moosburger gelangte über den zweiten Bildungsweg an die TU Berlin. Nach einem Studium der Nachrichtentechnik an der Fachhochschule Regensburg begann er 1991 mit dem Studium der Elektrotechnik an der TU Berlin. Vorerst bleibt er an der TU Berlin, um hier am Institut für Hochfrequenztechnik zu promovieren. Den Preis möchte er in diesem Zusammenhang für einen Forschungsaufenthalt in den USA oder in Japan nutzen. Japan ist ihm übrigens nicht ganz fremd, hier absolvierte er bereits ein dreimonatiges Praktikum.

Dipl.-Ing. Marc Nicolai, am 10.2.1968 in Hanau geboren, studierte acht Semester Wirtschaftsingenieurwesen an der TU Berlin. Im Rahmen eines Austauschprogramms hatte er die Möglichkeit, für ein halbes Jahr an der University of British Columbia (UBC) in Vancouver, Kanada zu studieren. Ein weiterer Auslandsaufenthalt führte ihn für einige Monate nach Frankreich. Er beendete sein Studium mit der Note "gut". Seit Oktober 1994 arbeitet er bei der ABB Reaktor GmbH in Mannheim. Parallel zu dieser Aufgabe arbeitet er an einer externen Dissertation. Zur Erstellung seiner Dissertation wird er für ein halbes Jahr von seinem Arbeitgeber freigestellt. Diese Zeit möchte er für einen Forschungsaufenthalt an der Universität in Vancouver nutzen. Dieses Vorhaben kann er mit dem Preisgeld unterstützen.

Dipl.-Chem. Juri Rappsilber brauchte zehn Semester für sein Studium der Chemie, das er mit Auszeichnung abgeschlossen hat. Er ist am 6.8.1971 in Berlin geboren und schrieb sich 1990 an der TU Berlin für Chemie ein. Während seiner Studienzeit verbrachte er zwei Semester in Glasgow und ein Semester in Bosten, wo er auch seine Diplomarbeit fertigstellte. Für sein Promotionsvorhaben an der ETH Zürich möchte er noch weitere Auslandserfahrungen sammeln.

Auch ein Musikwissenschaftler und Philosoph ist unter den Preisträgern. Der am 3.5.1968 in Pforzheim geborene Oliver Schöner hat in zehn Semestern die Fächer Musikwissenschaft und Philosophie studiert und lag somit sieben Semester unter der durchschnittlichen Studiendauer. Seine Magisterprüfung hat er mit der Note "sehr gut" bestanden. Seit vergangenen März arbeitet er an seiner Doktorarbeit im Fach Musikwissenschaft an der TU Berlin. Der Preis ermöglicht ihm einen Aufenthalt am musikwissenschaftlichen Institut der Universität Salamanca/Spanien, um in den dortigen Archiven und Bibliotheken nach Dokumenten für seine Dissertation zu suchen.

Dipl.-Kfm. Michael Schulz, am 8.4.1970 in Frankfurt (Oder) geboren, war neun Semester für das Fach Betriebswirtschaftslehre an der TU Berlin eingeschrieben und legte sein Diplom mit "Auszeichnung" ab. Bevor er sich an der TU Berlin immatrikulierte absolvierte er bis zum Vordiplom ein Gartenbaustudium an der Humboldt-Universität zu Berlin. Auch er hielt sich bereits mehrfach aus Studien- oder Praktikumsgründen im Ausland auf. Schottland, die Niederlande und Lateinamerika stehen dabei auf seiner Liste. Nach dem Studium begann er im Oktober 1995 bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zu arbeiten. Parallel zu dieser Tätigkeit arbeitet er an einer externen Promotion.

Drei Jahre schneller als die meisten seiner Kommilitonen/innen studierte Dipl.-Inform. Nils Seifert, am 23.4.1971 in Berlin geboren, das Fach Informatik. Nach acht Semestern schloß er sein Studium mit "Auszeichnung" ab. Seit rund einem Jahr ist er bei einer Softwarefirma in Berlin tätig und arbeitet gleichzeitig an seiner Promotion, die er an der TU Berlin durchführt. Zu seinem Promotionsthema wird besonders in den USA intensive Forschung betrieben. Daher möchte er das Preisgeld für einen Forschungsaufenthalt an der University of California in Berkeley, USA nutzen.

Carsten Sobiechowski hat gleich zwei Studiengänge in kurzer Zeit absolviert. Er studierte in acht Semestern Mathematik und in 11 Semestern Physikalische Ingenieurwissenschaft. Er darf sich somit Dipl.-Ing. Dipl.-Math. nennen. Beide Studiengänge hat er "sehr gut" abgeschlossen. Der am 10.6.1969 in Berlin geborene Ingenieur und Mathematiker studierte für ein Jahr an der Ecole Centrale de Lyon, Frankreich. Seit April '95 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am 1. Institut für Mechanik an der Universität Magdeburg tätig. Zu seinem Arbeitsgebiet gibt es ein Forschungsprojekt in Italien über das er sich mit Hilfe des Erwin-Stephan-Preises vor Ort informieren möchte.

Dipl.-Ing. Matthias Weiß, am 15.8.1970 in Berlin geboren, studierte in elf Semestern das Fach Elektrotechnik. Auch auf seinem Diplom-Zeugnis findet sich das Urteil "mit Auszeichnung bestanden". Zweimal hielt er sich für längere Zeit für Studienzwecke in den USA auf. Nach seinem Diplom-Abschluß im vergangenen Sommer ging er an die TU Dresden als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Mobile Nachrichtensysteme. Für die Forschungen, die er dort betreibt, ist ein weiterer Amerika-Aufenthalt hilfreich.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Dr. Alfred Heilhecker, Planer für Lehre und Studium, Tel. 030/314-25485


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