TU Berlin - Medieninformation Nr. 42 - 26. Februar 1996

Täglich frische Brötchen nach deutschem Rezept

Neues Forschungszentrum für Getreide und Ölsaaten in Peking hat Arbeit aufgenommen


Ein gutes Beispiel erfolgreicher Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft verbunden mit internationaler Zusammenarbeit im Bereich der Entwicklungshilfe läßt sich nahe Peking im fernen China betrachten. Hier hat ein Forschungszentrum für Getreide und Ölsaaten seine Arbeit aufgenommen, an dessen Entstehen von Beginn an Wissenschaftler des Instituts für Lebensmitteltechnolgie II der Technischen Universität Berlin beteiligt waren.

Das Forschungszentrum, das aus drei Hallen besteht, in denen man sich große Maschinen vorstellen muß, setzt sich aus vier großen Technikumsbetrieben zusammen. Mit dem Mühlentechnikum, dem Bäckereitechnikum, dem Stärketechnikum und dem Biotechnikum kann fast alles, was mit der Behandlung und Bearbeitung von Getreide, der Herstellung diverser Backwaren und Stärkeprodukte und ähnlichem zu tun hat, praktiziert werden. Produziert werden können z. B. Backwaren und Nudeln; auch Babykost wird hergestellt. Herzstück des Forschungszentrums ist jedoch eine hochentwickelte Linie zur Umwandlung von Stärke in Zucker. Das hier angewandte Verfahren ist eine kostengünstige Alternative zur herkömmlichen, aber sehr energieaufwendigen Herstellung von Kristallzucker aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr. Das Forschungszentrum ist schon jetzt begehrtes Besichtigungsobjekt für Besucher aus aller Welt.

Gefördert und finanziert wurde das Forschungszentrum für Getreide und Ölsaaten durch die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ).

Nachdem durch finanzielle Unterstützung der chinesischen Regierung zuerst die Hallen gebaut wurden, schrieb 1992 die GTZ einen Auftrag zur Lieferung der vorgesehenen Anlagen und Maschinen aus. Den Auftrag erhielt die Firma Franz Kirchfeld aus Düsseldorf (ein Tochterunternehmen der Ferrostaal AG, Essen). Schon im Vorfeld, noch lange vor der Auftragsvergabe durch die GTZ, übernahm das Fachgebiet Lebensmitteltechnologie des Fachbereichs Lebensmittelwissenschaft und Biotechnologie der TU Berlin unter der Leitung von Prof. Dr. Friedrich Meuser einen großen Teil der Vorplanungsarbeiten zu Ausstattung und Einsatzgebieten des Forschungszentrums. Nachdem die Anlagen geliefert und installiert wurden, gab es eine mehrwöchige Einführung in alle Bereiche des Technikumbetriebes für das chinesische Betreiberpersonal, die gemeinsam von der Herstellerfirma und den Wissenschaftlern der TU Berlin durchgeführt wurde.

Die Übergabe an die chinesischen Betreiber hat im vergangenen Jahr stattgefunden, wobei die Verbindung zur GTZ, zur Herstellerfirma und natürlich auch zur TU Berlin, die mit wissenschaftlichen Rat dem Forschungszentrum zur Seite steht, erhalten bleibt.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Prof. Dr. Friedrich Meuser, Institut für Lebensmitteltechnologie der TU Berlin, Tel.: 030/314-27550/-27551.


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