[TU Berlin] Medieninformation Nr. 180 - 28. August 1997
[TU Berlin] [Pressestelle] [Medieninformationen] [<<] [>>]

Starthilfe für Heimkehrer

Summer-School-Programm der TU Berlin will ausländische Absolventen aus Entwicklungsländern auf den Berufsstart in ihren Heimatländern vorbereiten

Nach Ende ihres zumeist ingenieurwissenschaftlichen Studiums in Deutschland zieht es viele ausländische Absolventen aus Entwicklungs- und Schwellenländern in ihre Heimat zurück. Dort erwarten sie beim Einstieg in das Berufsleben allerdings einige Schwierigkeiten. Die Anforderungen sind vielschichtiger als die in der Ausbildung erlernten Fähigkeiten, vertiefte Kenntnisse in einem Spezialgebiet sind dabei weniger gefragt. In ihrem Studium werden ausländische Absolventen darauf in der Regel nicht vorbereitet. Außerdem sind sie durch das längere Studium im Ausland beim Eintritt ins Berufsleben älter als ihre daheimgebliebenen Kommilitonen. Ein potentieller Arbeitgeber in einem Entwicklungsland wird jedoch im Zweifelsfall einen einheimischen Bewerber vorziehen, der nicht viele Jahre zur Bearbeitung hochspezialisierter Fragestellungen im Ausland verbracht hat und sich zunächst einmal wieder in sein Heimatland integrieren muß.

Im Gegensatz zu Unternehmen in Industrieländern wie der Bundesrepublik können Absolventen dort auch nicht mit umfangreichen und gezielten Fort- bzw. Weiterbildungsmaßnahmen rechnen. Die Berufsaussichten im Herkunftsland steigen aber, wenn sich ein Absolvent einer ausländischen Hochschule bereits während des Studiums neben dem Fachwissen zusätzliche betriebswirtschaftliche Kenntnisse angeeignet hat. Noch wichtiger sind solche Kenntnisse, wenn sich ein Absolvent in seiner Heimat selbständig machen möchte. Hier ist es zum Beispiel wichtig zu wissen, welche Fördermöglichkeiten es gibt und wie man an sie herankommt.

Hilfestellung für ausländische TU-Absolventen verspricht das Summer-School-Programm des Referats Außenbeziehungen (ABZ) der TU Berlin. Es soll Studierenden im Hauptstudium bzw. Absolventen aus Entwicklungs- und Schwellenländern helfen, sich auf ihren Berufsstart als Ingenieur oder Ökonom in ihren Heimatländern vorzubereiten. Referenten aus Unternehmen, Beraterfirmen, Hochschulen oder internationalen Organisationen vermitteln in den mehrwöchigen Seminaren praxisnah einen Überblick über die wichtigsten Aufgaben und Methoden des Managements oder der Projektplanung. Auch berufserfahrene TU-Absolventen geben ihre Erfahrungen weiter.

Nachdem der Kurs zum Thema Betriebs- und Projektmanagement in Entwicklungsländern Mitte August endete, beginnt nun im September der Kurs über Projektplanung in Entwicklungsländern. Er soll Kenntnisse in der Planung, Durchführung und Evaluierung von Projekten vermitteln. Behandelt werden Industrie- und Infrastrukturprojekte, Existenzgründungsprojekte und Projekte der Entwicklungszusammenarbeit.

Wir möchten Sie hiermit herzlich zu dieser Veranstaltung einladen. Das Programm entnehmen Sie weiter unten.

Zeit: Montag, dem 1. September, bis Freitag, dem 19. September 1997
Ort: TU Berlin, Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Raum H 2036 und H 2038

An den Kursen des Summer-School-Programms können zwischen 35 und 40 Absolventen und Studierende teilnehmen. Die Palette der Herkunftsstaaten reicht von Osteuropa (z.B. Litauen),

Asien (z.B. Indonesien, China oder Iran), Afrika (z.B. Ghana, Äthiopien) bis nach Südamerika (z.B. Peru, Brasilien). Den Abschluß des Summer-School-Programms bildet im Oktober ein zweitägiges Seminar zur Existenzgründung in Entwicklungsländern.


Weitere Informationen erteilen Ihnen gern: Fr. Gudrun Wiesehahn bzw. Fr. Ursel Zirngibl, Referat Außenbeziehungen (ABZ) der TU Berlin, Tel.: 030/314-24028 bzw. -22760, Fax: 030/314-25234.

Programm

Datum Zeit Titel Referent
1.9. 09.00 - 09.45 Uhr Eröffnung/Einschreibung der Teilnehmer/ Programminformation Harald Ermel, Gudrun Wiesehahn, TU Berlin/ABZ
10.00 - 13.00 Uhr Evaluierungskriterien der Kreditanstalt für Wiederaufbau bei Projekten der Entwicklungszusammenarbeit, Finanzierung von Projekten Manfred Jänisch, Kreditanstalt für Wiederaufbau
2.9. 09.00 - 13.00 Uhr Einführung in die Planung und Durchführung von Projekten in Entwicklungsländern R.N. Chakraborty, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik
3.9. 09.00 - 17.00 Uhr Workshop: Zielorientierte Planung (ZOPP) Doris Kannegießer, Ole Frahm Reindell, Akzent Management
4.9. 09.00 - 17.00 Uhr Workshop: Zielorientierte Planung (ZOPP) Doris Kannegießer, Ole Frahm Reindell, Akzent Management
5.9. 09.00 - 17.00 Uhr Workshop: Zielorientierte Planung (ZOPP) Doris Kannegießer, Ole Frahm Reindell, Akzent Management
8.9. 09.00 - 13.00 Uhr Entwicklungsstrategien Prof. Dr. Peter Waller, DIE
9.9. 09.00 - 17.00 Uhr Technologietransfer in Entwicklungsländer und Direktinvestitionen Dr. Peter Winter, Carl-Duisberg-Gesellschaft
10.9. 09.00 - 17.00 Uhr Consulting als berufliche Option Bernd Leber, pro migratio
11.9. 09.00 - 13.00 Uhr Betriebswirtschaftliche Bewertung und Finanzierung von Projekten R.N. Chakraborty, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik
12.9. 09.00 - 13.00 Uhr Projektdurchführung am Beispiel Guinea N.N:
15.9. 09.00 - 13.00 Uhr Die Zusammenarbeit der Bundesrepublik Deutschland mit Entwicklungsländern Dr. Michael Bohnet, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit
16.9. 09.00 - 13.00 Uhr Consulting im industriellen Bereich Thomas Suwelack, CMS, Unternehmensberatung
17.9. 09.00 - 13.00 Uhr Feasibility-Studien Christian Theile
18.9. 09.00 - 17.00 Uhr Die Entwicklungszusammenarbeit deutscher Nichtregierungsorganisationen Frau Struck, KATE - Kontaktstelle für Angepaßte Technologie und Entwicklung
19.9. 09.00 - 13.00 Uhr
		
Finanzierung von Existenzgründungen und Projektvorhaben: Kreditprogramme und Banken Frau Heimann

Stand: 26. August 1997