Summer-School-Programm der TU Berlin will ausländische Absolventen aus Entwicklungsländern auf den Berufsstart in ihren Heimatländern vorbereiten
Nach Ende ihres zumeist ingenieurwissenschaftlichen Studiums in Deutschland zieht es viele ausländische Absolventen aus Entwicklungs- und Schwellenländern in ihre Heimat zurück. Dort erwarten sie beim Einstieg in das Berufsleben allerdings einige Schwierigkeiten. Die Anforderungen sind vielschichtiger als die in der Ausbildung erlernten Fähigkeiten, vertiefte Kenntnisse in einem Spezialgebiet sind dabei weniger gefragt. In ihrem Studium werden ausländische Absolventen darauf in der Regel nicht vorbereitet. Außerdem sind sie durch das längere Studium im Ausland beim Eintritt ins Berufsleben älter als ihre daheimgebliebenen Kommilitonen. Ein potentieller Arbeitgeber in einem Entwicklungsland wird jedoch im Zweifelsfall einen einheimischen Bewerber vorziehen, der nicht viele Jahre zur Bearbeitung hochspezialisierter Fragestellungen im Ausland verbracht hat und sich zunächst einmal wieder in sein Heimatland integrieren muß.
Im Gegensatz zu Unternehmen in Industrieländern wie der Bundesrepublik können Absolventen dort auch nicht mit umfangreichen und gezielten Fort- bzw. Weiterbildungsmaßnahmen rechnen. Die Berufsaussichten im Herkunftsland steigen aber, wenn sich ein Absolvent einer ausländischen Hochschule bereits während des Studiums neben dem Fachwissen zusätzliche betriebswirtschaftliche Kenntnisse angeeignet hat. Noch wichtiger sind solche Kenntnisse, wenn sich ein Absolvent in seiner Heimat selbständig machen möchte. Hier ist es zum Beispiel wichtig zu wissen, welche Fördermöglichkeiten es gibt und wie man an sie herankommt.
Hilfestellung für ausländische TU-Absolventen verspricht das Summer-School-Programm des Referats Außenbeziehungen (ABZ) der TU Berlin. Es soll Studierenden im Hauptstudium bzw. Absolventen aus Entwicklungs- und Schwellenländern helfen, sich auf ihren Berufsstart als Ingenieur oder Ökonom in ihren Heimatländern vorzubereiten. Referenten aus Unternehmen, Beraterfirmen, Hochschulen oder internationalen Organisationen vermitteln in den mehrwöchigen Seminaren praxisnah einen Überblick über die wichtigsten Aufgaben und Methoden des Managements oder der Projektplanung. Auch berufserfahrene TU-Absolventen geben ihre Erfahrungen weiter.
Nachdem der Kurs zum Thema Betriebs- und Projektmanagement in Entwicklungsländern Mitte August endete, beginnt nun im September der Kurs über Projektplanung in Entwicklungsländern. Er soll Kenntnisse in der Planung, Durchführung und Evaluierung von Projekten vermitteln. Behandelt werden Industrie- und Infrastrukturprojekte, Existenzgründungsprojekte und Projekte der Entwicklungszusammenarbeit.
Wir möchten Sie hiermit herzlich zu dieser Veranstaltung einladen. Das Programm entnehmen Sie weiter unten.
Zeit: Montag, dem 1. September, bis Freitag, dem 19. September
1997
Ort: TU Berlin, Hauptgebäude, Straße des 17.
Juni 135, 10623 Berlin, Raum H 2036 und H 2038
An den Kursen des Summer-School-Programms können zwischen 35 und 40 Absolventen und Studierende teilnehmen. Die Palette der Herkunftsstaaten reicht von Osteuropa (z.B. Litauen),
Asien (z.B. Indonesien, China oder Iran), Afrika (z.B. Ghana, Äthiopien) bis nach Südamerika (z.B. Peru, Brasilien). Den Abschluß des Summer-School-Programms bildet im Oktober ein zweitägiges Seminar zur Existenzgründung in Entwicklungsländern.
Datum | Zeit | Titel | Referent |
1.9. | 09.00 - 09.45 Uhr | Eröffnung/Einschreibung der Teilnehmer/ Programminformation | Harald Ermel, Gudrun Wiesehahn, TU Berlin/ABZ |
10.00 - 13.00 Uhr | Evaluierungskriterien der Kreditanstalt für Wiederaufbau bei Projekten der Entwicklungszusammenarbeit, Finanzierung von Projekten | Manfred Jänisch, Kreditanstalt für Wiederaufbau | |
2.9. | 09.00 - 13.00 Uhr | Einführung in die Planung und Durchführung von Projekten in Entwicklungsländern | R.N. Chakraborty, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik |
3.9. | 09.00 - 17.00 Uhr | Workshop: Zielorientierte Planung (ZOPP) | Doris Kannegießer, Ole Frahm Reindell, Akzent Management |
4.9. | 09.00 - 17.00 Uhr | Workshop: Zielorientierte Planung (ZOPP) | Doris Kannegießer, Ole Frahm Reindell, Akzent Management |
5.9. | 09.00 - 17.00 Uhr | Workshop: Zielorientierte Planung (ZOPP) | Doris Kannegießer, Ole Frahm Reindell, Akzent Management |
8.9. | 09.00 - 13.00 Uhr | Entwicklungsstrategien | Prof. Dr. Peter Waller, DIE |
9.9. | 09.00 - 17.00 Uhr | Technologietransfer in Entwicklungsländer und Direktinvestitionen | Dr. Peter Winter, Carl-Duisberg-Gesellschaft |
10.9. | 09.00 - 17.00 Uhr | Consulting als berufliche Option | Bernd Leber, pro migratio |
11.9. | 09.00 - 13.00 Uhr | Betriebswirtschaftliche Bewertung und Finanzierung von Projekten | R.N. Chakraborty, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik |
12.9. | 09.00 - 13.00 Uhr | Projektdurchführung am Beispiel Guinea | N.N: |
15.9. | 09.00 - 13.00 Uhr | Die Zusammenarbeit der Bundesrepublik Deutschland mit Entwicklungsländern | Dr. Michael Bohnet, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit |
16.9. | 09.00 - 13.00 Uhr | Consulting im industriellen Bereich | Thomas Suwelack, CMS, Unternehmensberatung |
17.9. | 09.00 - 13.00 Uhr | Feasibility-Studien | Christian Theile |
18.9. | 09.00 - 17.00 Uhr | Die Entwicklungszusammenarbeit deutscher Nichtregierungsorganisationen | Frau Struck, KATE - Kontaktstelle für Angepaßte Technologie und Entwicklung |
19.9. |
09.00 - 13.00 Uhr
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Finanzierung von Existenzgründungen und Projektvorhaben: Kreditprogramme und Banken | Frau Heimann |
Stand: 26. August 1997